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0826 - Kristalle der Gewalt

Titel: 0826 - Kristalle der Gewalt
Autoren: Unbekannt
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so."
    „Was ist im Lager los?" fragte der Haluter.
    Tekener erklärte, was vorgefallen war, bevor Jeynahl etwas sagen konnte. Er wollte nicht, daß der Gur-rad einen von Haßgefühlen diktierten Bericht abgab. „Es tut mir leid", antwortete Erger Darg bedrückt. „Ich kann Ihnen nicht sagen, wie sehr mich das alles entsetzt.
    Kommen Sie. Wir dürfen nicht hierbleiben. In der Nähe des Lagers ist die Gefahr zu groß."
    „Wohin wollen Sie uns führen?" fragte Tekener, der dem Haluter vertraute. Auch er hatte sofort die Anzeichen an ihm bemerkt, die darauf hinwiesen, daß er Herr seiner Sinne war.
    Erger Darg wies in nordwestliche Richtung. „Wir müssen erst einmal aus der Gefahrenzone verschwinden", sagte er. „Danach sehen wir weiter."
    Tekener, Jeynahl und Jennifer waren einverstanden. Die Überlebensspezialistin und der Gurrad schlössen sich dem Haluter augenblicklich an, als er losging. Der Terraner kletterte auf einen mannshohen Kristall, um sich davon zu überzeugen, daß sich niemand in der Nähe aufhielt, der ihre Spur aufnehmen konnte.
    Er blieb einige Minuten lang auf dem Kristall, von dem aus er ein ausreichend großes Gebiet überblicken konnte. Als er sich schon wieder nach unten fallen lassen wollte, entdeckte er einen Haluter. Er kam aus der Richtung des Lagers und folgte ihren Fußspuren.
    Es war ein jugendlicher Haluter. Er war nur etwa zwei Meter groß und doch schon fast so gefährlich wie ein erwachsener Haluter.
    Ronald Tekener erkannte ihn wieder.
    Es war Balku.
     
    *
     
    Das Junge von Bakor-Tars triumphierte.
    Cornor-Lerz hatte sich gründlich getäuscht. Er hatte ihn in der Eiswüste des hohen Nordens ausgesetzt und mochte nun der Überzeugung sein, daß damit alles erledigt war.
    Balku lenkte den Gleiter, den er in dem einsamen, verlassenen Gebäude gefunden hatte, über die Berge hinweg.
    Zielstrebig flog er das Gebiet an, in dem Cornor-Lerz ihn aufgegriffen und in dem er mit den Terra-nern gekämpft hatte.
    Balku wollte diesen Kampf auf jeden Fall beenden. Er hatte nur einen Wunsch, dem mächtigen ROSS zu gefallen. ROSS repräsentierte alles, was der Sextadimtechniker Bakor-Tars nicht war. ROSS war mutig, entschlossen, kämpferisch, rücksichtslos, und er konnte, wenn es darum ging, sich durchzusetzen, brutal sein.
    Das alles gefiel Balku. So wollte er auch werden, denn nur so konnte er zu einer bedeutsamen Position innerhalb der halutischen Gesellschaft aufsteigen.
    ROSS hatte ihn zu sich genommen, weil er gemerkt hatte, welch positive Anlagen in ihm steckten. Davon war Balku überzeugt. Nun fühlte er sich verpflichtet, ROSS zu beweisen, daß er sich nicht geirrt hatte. Und es ärgerte ihn maßlos, daß es ihm bis jetzt noch nicht gelungen war, diesen Beweis zu erbringen.
    Während er nach Süden flog, bediente er die Videogeräte des Gleiters, der zu seinem Bedauern zu den langsameren Modellen gehörte. Er hatte keine andere Möglichkeit, sich die Zeit zu vertreiben. Obwohl ihn die verschiedenen Vorträge maßlos langweilten, fand er es immer noch interessanter, sie zu hören als einfach nur in die Gegend zu starren. Einige Male kam er an gigantischen Wasserfällen vorbei. Er sah, wie die Wassermassen aus einer Höhe von mehreren Kilometern schäumend in die Tiefe stürzten, er betrachtete die wilden Kämpfe, die fleischfressende Peitschenpflanzen in den Schluchten der Berge ausführten. Er verharrte über weiten Ebenen, auf denen Tiere lebten, gegen die selbst Haluter zwergenhaft wirkten.
    Hin und wieder spürte er, daß ein Gefühl der Bewunderung für diese Naturschönheiten in ihm aufkam. Er merkte, daß er anfing, sich für das vielfältige Farbenspiel der Natur zu begeistern.
    Und dann kämpfte er mit aller Macht gegen dieses entspannende Wohlgefühl an. Er zwang sich, nicht hinzusehen, weil er jene für schwächlich hielt, die sich für solche Dinge interessierten. Dann wandte er sich bewußt konzentriert den Videogeräten zu, weil er glaubte, daß Erwachsene ebenso handeln würden.
    Immerhin wurde ihm klar, daß ein heftiger Kampf unter den verschiedenen politischen Gruppen auf Terzrock tobte.
    Einer Gruppe gehörte Bakor-Tars als führende Persönlichkeit an. Sie plädierte mit immer neuen Argumenten dafür, zum Heimatplaneten Halut zurückzukehren. In einer älteren Filmeinblendung erklärte Bakor-Tars, daß dort alles von selbst wieder in Ordnung kommen würde.
    Ihm widersprach - ebenfalls in einer schon mehrere Tage alten Aufzeichnung - Cornor-Lerz. Er war von
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