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0826 - Kristalle der Gewalt

Titel: 0826 - Kristalle der Gewalt
Autoren: Unbekannt
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durchkommen, als eingestellt sind. Das ist der Grund dafür, daß wir mein Gerät zuerst aufbrechen. Ich zweifle nicht an Ihren kämpferischen Qualitäten und an Ihrem Mut. Mir ist bekannt, welch großartige Kämpfer die Gurrads sind."
    „Sie sagen die Wahrheit?" forschte Jeynahl argwöhnisch. „Ich pflege immer die Wahrheit zu sagen", erklärte der Terraner. Er nahm seinen Neutralisator ab, spürte aber keine Veränderung der Gravitationswerte, da er das Gerät stets in Körpernähe hielt. Die Oberfläche des Geräts war glatt, doch konnte Tekener an einigen Stellen kleine Einschnitte sehen. „Ich glaube nicht, daß es zugeklebt ist", bemerkte Jeynahl. „Ich auch nicht. Es muß zu öffnen sein." Der Aktivatorträger suchte sich einen kleinen Stein mit genügend scharfer Spitze und fuhr mit dieser die Einschnitte entlang, bis der Neutralisator plötzlich aufklappte. Jeynahl pfiff erfreut, doch als er sah, wie kompliziert und unübersichtlich das Innere aussah, schwand seine gute Laune sofort wieder.
    Tekener hatte erwartet, eine fremde Technik vorzufinden, was sich ihm jetzt jedoch bot, ließ ihn überhaupt keine Parallelen zur terrani-schen Technik erkennen. Er vermutete, daß die Haluter die Neutralisatoren von einem anderen Volk innerhalb der Magellanschen Wolken gekauft hatten. „Sehen Sie sich das an", bat er Jeynahl. „Können Sie damit etwas anfangen?"
    Er reichte ihm das Gerät. Augenblicklich erfaßte ihn die volle Schwerkraft von Terzrock.
    Der Gurrad gab den Neutralisator sogleich wieder zurück, nachdem er einen kurzen Blick darauf geworfen hatte. „So etwas habe ich noch nie gesehen", erklärte er.
    Tekener hielt das Gerät in den Händen und bemühte sich nun intensiver, etwas Bekanntes zu entdek-ken. Dabei fiel ihm eine winzige Druckschaltung auf, die Erinnerungen an eine längst überholte Technik in ihm erweckte. „Seltsam", sagte er. „Dieses Teil hier kommt mir aufgrund seiner Struktur bekannt vor, aber diese Technik hat man vor etwa zweitausend Jahren in meiner Heimat verwendet."
    „Sie meinen das Gerät ist außerordentlich alt?"
    „Entweder das, oder es ist von einem Volk gebaut worden, das technisch noch nicht besonders weit entwickelt ist." Er schüttelte den Kopf. „Doch das ist nicht so wichtig für uns. Wichtig ist nur, wie man das Ding manipulieren kann."
    Die beiden Männer diskutierten über zwei Stunden lang über die Funktion der verschiedenen Teile des Neutralisators. Dann einigten sie sich darauf, daß ein bestimmter, blau gekennzeichneter Sektor die Gravitationsschaltung beinhaltete. Vorsichtig begann Tekener ein bewegliches Teil darin zu bewegen. „Es funktioniert", sagte er atemlos vor Erregung und drehte das Teil schnell zurück. „Zumindest nach oben.
    Jetzt anders herum."
    Als er das Gerät in entgegengesetzter Richtung manipulierte, fühlte er, daß der Gravitationsdruck plötzlich absank. Er wurde leichter.
    Er stand auf und federte sich mit den Fußspitzen ab. Sanft stieg er etwa einen Meter hoch an und sank wieder zu Boden. „Es geht wirklich", sagte er. „Jetzt mein Gerät", forderte Jeynahl. „Warten Sie noch", bat der Terraner. „Wir wollen erst abwarten, ob die Leistung so bleibt. Es wäre ziemlich schlimm, wenn die Geräte gerade dann ausfallen, wenn wir über den' Zaun springen. Einen Sturz aus fünf Meter Höhe würden wir bei den Bedingungen, wie sie hier bestehen, nicht überleben."
    „Immerhin können wir es schon öffnen", sagte der Gurrad, nahm den Stein, den auch Tekener benutzt hatte, und hantierte damit an seinem Gerät herum.
     
    *
     
    Jeniffer Thyron reagierte mit der unglaublichen Schnelligkeit der durchtrainierten Überlebensspezialistin. Doch so sehr sie sich auch in den Händen des Haluters wand, sie konnte sich nicht befreien.
    Nachdem sie etwa drei Minuten lang verzweifelt gekämpft hatte, erlahmten ihre Kräfte, und da sie noch immer lebte, entschloß sie sich, auf eine sich vielleicht doch noch bietende Chance zu warten.
    Sie blickte auf.
    Der Haluter gehörte nicht, wie sie in ihrem ersten Schrecken geglaubt hatte, zu den Vier-Meter-Riesen, aber auch so wirkte der Koloß bedrohlich genug für sie.
    Er hatte eine klaffende Schädelwunde über dem mittleren Auge, und zwei seiner kegelförmigen Zähne fehlten.
    Die Spuren eines schweren Kampfes waren unübersehbar.
    Als die Terranerin ihren sinnlosen Kampf gegen die überlegenen Kräfte des Haluters eingestellt hatte, öffnete dieser die Hände und ließ sie fallen. Sie stürzte
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