Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0825 - Die Amokmacher

Titel: 0825 - Die Amokmacher
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
um.
    Dann entfernte er sich noch hundert Meter weiter vom Haus, drehte sich um und rannte los. Er holte alle Kraftreserven aus seinem jungen Körper heraus und raste schließlich mit einer Geschwindigkeit von mehr als einhundertzwan-zig Stundenkilometern auf den Turm zu. Kurz vor dem Aufprall preßte er die Arme an den Körper und schloß die Augen.
    Dann krachte er mit dem Schädel zuerst gegen die Stahlwandung und durchbrach sie. Allerdings gelang es ihm nicht, ganz hindurchzukommen. Er blieb mit den Beinen in der Öffnung stecken.
    Er brüllte vor Wut und Enttäuschung auf, strampelte mit den Beinen und schlug um sich, bis es ihm endlich gelang, ins Haus zu kriechen.
    Erschöpft blieb er auf dem Boden eines kleinen Raumes liegen, in dem einige Maschinen arbeiteten. Er horchte. Im Haus blieb alles still.
    Als er sich wieder etwas erholt hatte, sprang er auf und drang tiefer in das Gebäude ein. Dabei stellte er fest, daß sich tatsächlich niemand darin aufhielt. Er fand einen Trans-mitter, mit dem er mühelos zu irgendeinem anderen Haus im Süden hätte kommen können. Doch er nutzte diese Transportmöglichkeit nicht, als er einen Gleiter entdeckte. Mit dieser Maschine konnte er überall hinfliegen, ohne irgend jemandem Rechenschaft ablegen zu müssen. Beim Transmittertransport dagegen wußte er nie, wer ihm an der Gegenstation begegnete.
    Balku stärkte sich aus den Vorräten des Hauses, stieg dann in den Gleiter und flog davon. Er hatte nur einen Wunsch. So schnell wie möglich zu ROSS zurückzukehren.
    Voller Haß dachte er an Cornor-Lerz. Während seines Fluges nach Süden dachte er ständig darüber nach, wie er sich an ihm rächen konnte. Er kam jedoch nicht zu einem befriedigenden Ergebnis. Daher konzentrierte er sich schließlich auf die Frage, wie er gegen die beiden Terraner vorgehen sollte.
    Sie waren mittlerweile in seiner Achtung deutlich gestiegen. Er war sich dessen bewußt geworden, daß er sie unterschätzt hatte. Nun nahm er sich vor, besonders überlegt und vorsichtig zu handeln, wenn er sie das nächste Mal angriff.
    Er kam zu dem Ergebnis, daß es leichter war, die Terraner zu töten, als sich an Cornor-Lerz zu rächen. Daher beschloß er, zunächst Tekener und Jennifer zu töten.
     
    *
     
    Rohald Tekener fuhr herum, als er die Stimme hörte. Jennifer reagierte etwas gelassener als er.
    Vor ihnen stand ein Gurrad.
    Er war waffenlos und hielt die Arme vor der Brust verschränkt. Aus kühlen, grünen Augen blickte er sie forschend an. Der Löwenköpfige war kleiner als Tekener, jedoch ein wenig größer als Jennifer. Eine mächtige Löwenmähne umgab seinen Kopf und reichte so tief in die Stirn hinein, daß einige Haarsträhnen die Augen verdeckten.
    Er trug eine sandfarbene Kombination aus Leder, die an mehreren Stellen zerrissen war. Darunter konnte Tekener blutige Schrammen erkennen. Die geschnürten Stiefel reichten ihm bis weit zu den Oberschenkeln hinauf.
    Wie alle Gurrads so trug auch dieser Mann auf der Brustseite seiner Kombination das Zeichen eines roten Balls, der von einem Pfeil in der Mitte durchbohrt wurde. Es war das Symbol für den Freiheitsdrang der Gurrads und das Zeichen für ihren Willen, ihre Feinde zu vernichten.
    Der Gurrad war von außerordentlich kräftiger und muskulöser Gestalt, und er machte einen unerschrockenen Eindruck auf Tekener und Jennifer. Haltung und Gesichtsausdruck ließen überdies erkennen, daß er intelligent war und wußte, was er tat. „Das nenne ich eine Überraschung", sagte Ronald Tekener, der seine Hand unwillkürlich an den positronischen Translator auf seiner Brust legte. „Damit habe ich wirklich nicht gerechnet."
    „Ich schon", erwiderte der Gurrad. „In diesem Gebiet gibt es viele Flüchtlinge."
    Er zeigte kurz zum Raumhafen hinüber. „Sie fliehen vor den Halutern, die sich einen Spaß daraus machen, sie zu verfolgen."
    „Und zu töten?" fragte Jennifer. „Und zu töten", bestätigte der Gurrad. „Mein Name ist Jeynahl. Ich bin schon seit einigen Wochen hier."
    „Dann haben Sie erstaunlich lange durchgehalten", entgegnete Tekener und stellte sich und Jennifer ebenfalls vor.
    „Das war nicht so schwer, wie Sie es sich vorstellen. In den ganzen zwei Wochen zusammengenommen waren die Haluter nicht so wild wie heute. Es wurde von Tag zu Tag schlimmer mit ihnen, aber so schlimm wie heute war es noch nie."
    „Was macht die Haluter so verrückt? Wissen Sie es?" forschte Jennifer. „Ich weiß es nicht, aber ich ahne es." Der Fremde
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher