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0823 - Monster-Engel

0823 - Monster-Engel

Titel: 0823 - Monster-Engel
Autoren: Jason Dark
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schlug zu.
    Suko traf ideal, denn die drei Riemen wickelten sich um den Oberkörper des Mannes. Mein Freund zurrte sie durch einen Ruck fest, und für einen Augenblick sah es tatsächlich so aus, als würde Leeland von den Beinen gerissen.
    Er blieb aber stehen. Durch eine entgegengesetzte Drehung befreite er sich von den Riemen, hielt zwei davon sogar noch fest und riss Suko die Waffe aus der Hand.
    Mit einer heftigen Bewegung schleuderte er sie weg.
    Da war ich bei ihm.
    Und ich hatte das Kreuz.
    Er fuhr im selben Moment herum, als ich stehen blieb. Ich rief Suko zu, seinen Stab einzusetzen, und wollte selbst zuvor die Formel rufen, als alles anders wurde.
    Der Killer-Engel spielte seine Kraft aus. Luzifer hatte ihn mächtig gemacht, er hatte ihn höher als die Menschen gestellt.
    Dass wir Menschen waren, bekamen wir in den folgenden Sekunden zu spüren, denn plötzlich lief nichts mehr…
    Suko hatte den Ruf seines Freundes gehört. Er wollte seinen Stab hervorholen, damit er die Zeit anhalten konnte. Die Hand befand sich bereits auf dem Weg, um unter der Jacke zu verschwinden, als er plötzlich das Gefühl hatte, mit Blei gefüllt zu werden. Alles an ihm war auf einmal so schwer geworden. Er konnte sich praktisch nicht mehr bewegen, obwohl er sich anstrengte, um den Stab wenigstens mit einer Fingerkuppe zu berühren.
    Es war ihm nicht möglich.
    Die schwer gewordene Hand sank langsam nach unten. Gewichte hingen unsichtbar an seinen Beinen, sodass er Mühe hatte, überhaupt auf den Füßen zu bleiben. Er wirkte wie ein alter Mann, der irgendwann umkippen würde. Suko war außer Gefecht gesetzt.
    Er wollte nachschauen, wie es seinem Freund John Sinclair erging, doch nicht einmal die Kopfdrehung schaffte er. Dafür sah er Leeland, der eisig lächelte und von dem die Aura des Bösen auch weiterhin ausging.
    Er war der Sieger!
    ***
    Das musste auch ich einsehen, obgleich es mir schwer fiel und sich meine Gedanken wie bleierne Buchstaben durch mein Hirn bewegten und ich nichts nachvollziehen konnte. Ich war einfach durch die Kraft des Falco Leeland aus dem Gefecht genommen worden, aber ich stand dabei in einer günstigeren Position als Suko, denn ich konnte direkt gegen meinen verfluchten Todfeind schauen.
    Ich sah seine Brust, ich sah auch das Amulett davor.
    Es hatte sich verändert.
    Der silbrige Schein erinnerte mich an eisiges Mondlicht. Es war so verdammt kalt, es glänzte nicht, aber es strahlte trotzdem, und dieses Strahlen lähmte mich.
    Ich stand regungslos da. Ich hielt mein Kreuz in der rechten Hand, die nach unten geknickt war, als wollte sie sich jeden Moment vom Arm lösen und auf der Erde landen.
    Meine Befürchtungen hatten sich bewahrheitet. Dieser Mensch war durch die Kraft des Urbösen so mächtig geworden, dass selbst mein Kreuz nicht mehr mitspielte.
    Er war der vierte, der böse Engel, der in die Phalanx der drei mächtigen Erzengel einbrechen wollte. In Luzifers Sinne würde er sich an ihnen rächen und den Urkampf noch einmal wiederholen, aber diesmal unter anderen Bedingungen.
    Suko und ich waren zum Zuschauen verdammt, denn jetzt würde er sich um Kate Duvall kümmern. Ihretwegen war er gekommen. Er hatte sie lange genug gejagt.
    Er ging auf sie zu.
    Kate rührte sich nicht. Auch sie war von dieser kalten Macht umschlungen. Aus glanzlosen Augen schaute sie zu, wie Falco Leeland mit einer genüsslich anmutenden Geste seine Waffe zog.
    Wir konnten ebenfalls nicht eingreifen, aber dieser verdammte lange Gegenstand, vorn sehr spitz und an seinem Ende abgerundet, würde durch Kates Körper fahren wie durch weiches Fett.
    Der Revolver rutschte aus Kates Hand und landete mit einem trockenen Geräusch auf dem Boden.
    Leeland ging weiter.
    Er streckte den rechten Arm aus, wobei die Waffe die Verlängerung seiner Hand bildete.
    Dann tippte die Spitze gegen Kates Kehle.
    Ein roter Tropfen quoll aus der Wunde, und wir hörten Kate leise stöhnen.
    »Ich könnte deinen Hals durchstoßen. Oder möchtest du, dass ich ihn von einer Seite zur anderen aufschlitze? Möchtest du das?« Er genoss dieses perverse Spiel, und er genoss das Leid der Frau.
    Auch ich litt. Und ich war sicher, dass es meinem Freund Suko nicht anders erging. Luzifer hatte ihm einen Teil seiner verdammten Macht und Kraft übertragen, und die spielte er voll aus. Menschen degradierte er zu Figuren und machte mit ihnen, was er wollte.
    Dies zu wissen, jagte auch mir einen tiefen Schreck ein. Es zeigte mir wieder einmal, wie schwach wir
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