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0823 - Monster-Engel

0823 - Monster-Engel

Titel: 0823 - Monster-Engel
Autoren: Jason Dark
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dem Lokal gelaufen sind, haben wohl die Polizei informiert. Ich hatte mir das schon gedacht und wollte sie stoppen, aber es klappte nicht ganz. Ein Wagen wird in diesen Minuten eintreffen. Wir können nur hoffen, dass sich unsere Leute ruhig verhalten.«
    Ich spürte die kleinen Schweißperlen auf der Stirn. »Hat man ihnen denn gesagt, was sie erwartet?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Wir konnten sie nicht erreichen. Das jedenfalls hörte ich. Es muss eine Störung im Funknetz geben, John. Ich wollte Ihnen das nur mitgeteilt haben. Zwar versuchen wir es immer wieder, aber es klappt nicht.«
    »Danke, Sir.«
    Suko hatte mitgehört. »Das kann ins Auge gehen,« sagte er mit leiser Stimme. »Ich hoffe nur, dass die beiden Kollegen nicht die Helden spielen wollen.«
    »Das hoffe ich auch.«
    »Sie werden in seine Falle laufen«, sagte Kate Duvall mit leiser Stimme.
    »Sie sind Menschen, und er hasst die Menschen.«
    Ich drehte mich um.
    »Sie glauben mir nicht?«
    »Doch, Kate, doch.«
    »Ich kenne ihn besser,« sagte sie. »Er ist ein Killer, er ist ein Menschenverächter. Er ist der Grausame unter den Engeln.«
    »Halten Sie ihn denn dafür?«
    »Ich weiß es nicht. Ich versuche nur, ihn so zu sehen, wie er sich selbst sieht. Er war den Engeln immer zugetan. Er wird versuchen, zu ihnen zu gelangen.«
    »Indem er stirbt?«
    »Nein, nicht er. Dieser Mensch oder Engel ist unbesiegbar. Ich spüre das. Es hat sich in den letzten Sekunden sowieso einiges bei mir verändert, John.«
    »Was?«
    Kate Duvall bewegte den Kopf. Zu beiden Seiten schaute sie aus den Fenstern, hob die Schultern und wich meinem Blick aus. »Ich habe den Eindruck, als wäre er dicht bei mir. Direkt in meiner Nähe. Es ist schrecklich, das weiß ich selbst, aber ich kann daran nichts ändern.«
    »Wie fühlen Sie das?«
    »In mir«, flüsterte sie.
    Ich dachte an die vergangene Nacht, denn da hatte es der Killer ebenfalls geschafft, nahe an sie heranzukommen. Er war dabei dank seiner Kräfte den außergewöhnlichen Weg gegangen und hatte damit bewiesen, wie eng die Bindung zwischen ihm und Kate Duvall nach all den Jahren noch war.
    Gut sah sie nicht aus. Kate erinnerte mich mehr an eine Frau, die litt, und sie war auch nervös geworden. Ihre Handflächen rutschten über die Oberschenkel, sie wischte sie immer wieder trocken. Die Augen bewegten sich, die Lippen ebenfalls.
    Ich hatte mich auf dem Sitz gedreht und schaute nicht mehr hin, wo wir herfuhren.
    »Sie spüren ihn, Kate?«
    Die FBI-Agentin nickte.
    »Wie?«
    »Er ist in mir.«
    »Als Geist?«
    »Nein und ja. Er ist in der Nähe. Er denkt an mich. Er will die Brücke aufbauen. Ich spüre seine Aura. Er wartet auf mich. Ich kann ihn fast wahrnehmen, und es kommt mir vor, als würde es nach Tod und Gewalt riechen – und auch nach Blut!«
    »Kate, Sie müssen mir sagen, wann…« Ich unterbrach mich selbst, weil sich Kates Blick so schrecklich verändert hatte. Er war starr geworden, und ich hatte den Eindruck, als hätten sich fremde Pupillen in ihre Augen gedrängt.
    War das noch normal?
    »Er ist zu nahe, John.«
    »Weiter.«
    »Ich kann nicht«, flüsterte Kate. »Da ist aber etwas in seiner Nähe. Es riecht nach Gewalt. Er will töten. Ich spüre die Ausstrahlung genau. Es ist… Wahnsinn. Er will mich, und er will durch den Tod der anderen beweisen, wie stark er ist. Er wird auf keinen Fall von seinem Plan abgehen, John.«
    Ich überlegte, was ich noch sagen sollte. »Können Sie denn Kontakt aufnehmen oder ihn intensivieren? Können Sie ihn möglicherweise beeinflussen?«
    »In wiefern?«
    »Indem Sie ihm mitteilen, dass wir unterwegs sind.«
    Nach einer kurzen Pause des Überlegens schüttelte sie den Kopf. »Wie stellen Sie sich das vor? Ich bin nicht diejenige, die das Kommando hat. Das ist einzig und allein er. Nur er bestimmt, wie es weitergeht, ich kann da nichts machen.«
    »Tatsächlich?«
    »John, bitte.« Ihr hatte meine Antwort nicht gefallen, und sie fing an, sich zu winden. Ich hätte ihr gern zur Seite gestanden, aber ich konnte nichts tun. Es war ihre Sache. Der Sitz schien heiß geworden zu sein, Kate konnte nicht mehr ruhig auf dem Fleck bleiben. Immer wieder drehte sie sich von einer Seite zur anderen. Auch ihre Hände bewegten sich. Die Finger krümmten sich, als wollten sie sich irgendwo festkrallen.
    Es war besser, wenn ich Kate Duvall in Ruhe ließ, aber ich beobachtete sie trotzdem. Durch Kate kam ich indirekt an den Killer heran. Möglicherweise teilte sie mir auch
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