Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0821 - Grauen aus dem Meer

0821 - Grauen aus dem Meer

Titel: 0821 - Grauen aus dem Meer
Autoren: W.K. Giesa
Vom Netzwerk:
der Bordsprechanlage. »Da stimmt…«
    Auch er sagte nichts mehr.
    Das Etwas raste auf die SEASTAR zu.
    »Masse identisch mit der Sonde, abzüglich etwa nullpunktdrei Prozent«, meldete Marconi. »Kein eingehendes Signal. Energiewert auf Null.«
    »Mit Schwund muss man rechnen, wie Asmodis zu sagen pflegt«, kommentierte April.
    »Festhalten«, sagte Ran Munro seltsam ruhig.
    Aus den Armlehnen seines Kommandosessels wurden von einer Hochdruckvorrichtung Sicherheitsgurte herausgeschossen, deren-Verschlußteile in der Rückenlehne einrasteten. Fast gleichzeitig löste Munro die Laser aus.
    Wie vieles andere an Bord entstammten sie der Technologie der DYNASTIE DER EWIGEN. Im Normalzustand waren sie in die Schiffshülle eingefahren und getarnt. Jetzt lagen die Abstrahlpole blank. Blaßrote Energiefinger tasteten durch das Wasser nach der Sonde, die wie ein Torpedo heranraste. Um die Strahlen herum begann das Wasser zu kochen und zu verdampfen. Die Laserblitze trafen das Ziel.
    »Sonar aus!«, schrie Munro.
    Reflexartig schaltete Marconi. Gerade noch rechtzeitig. Die Explosion der Sonde erzeugte einen Wellenschlag, der durch seine akustische Stärke die . Sonarortung beschädigt und Marconis Trommelfelle zum Platzen gebracht hätte. Auch so war es schon gewaltig genug. Die Yacht wurde vom Wellendruck herumgeschleudert. Die Bootszelle dröhnte wie eine gesprungene Glocke. Der Bildschirm zeigte nur gleißende Helligkeit, die zur Seite auswanderte. April, die sich nur an einer Pultkante festgehalten hatte, wurde durch die Zentrale geschleudert und prallte gegen die Wand. Sie schrie auf und stürzte.
    Plötzlich legte sich die SEASTAR schräg. Munros Hände wirbelten über die Steuerkonsole. Er drehte das Boot in Schräglage und schaffte es mühsam, sie abzufangen.
    »Positionsbestimmung!«, rief er Marconi zu. Da die FuM der Zentrale direkt angegliedert war und das Sicherheitsschott offen stand, brauchte er die Bordsprechanlage nicht zu benutzen.
    Marconi brauchte etwas Zeit, sich von dem Schreck zu erholen und die Bestimmung vorzunehmen. Dann blendete er die neuen Koordinaten auf den Hauptschirm, der wieder Wasser zeigte. Den kleinen Schirm hatte Munro bereits ausgeblendet.
    »Es hat uns um fast einen Kilometer landwärts versetzt«, kommentierte Marconi die Messdaten. »Und etwa dreihundert Meter tiefer. Ein bisschen mehr, und wir hätten den Grund angekratzt.«
    »Boss, alles okay mit Ihnen?«, fragte Munro April raffte sich mühsam auf. »Sieht so aus«, ächzte sie. »Ein paar blaue Flecken und Blutergüsse werde ich mir aber wohl zugezogen haben.«
    Munro schaltete die Bordsprechverbindung auf Rundruf. »Zentrale an Crew. Jemand verletzt?«
    Die Verneinungen kamen, nur Abdallah hatte noch etwas hinzuzufügen. »Was, bei Allah, war das, Skipper? Eine Atombombe?«
    »Poseidons Wutausbruch«, konterte Munro.
    Er rief den Bordstatus ab. Wie es aussah, war die SEASTAR unbeschädigt geblieben. Wenigstens etwas…
    Atombombe, hatte der Araber gesagt. Munro fragte sich, wie diese Explosion zustande gekommen war. Die Sonde hatte doch keine messbare Energie mehr besessen! Wie also hatte es zu einer solchen Explosion kommen können?
    Der Laserbeschuss hätte das verflixte Ding einfach nur schmelzen und verdampfen müssen. Nicht mehr und nicht weniger.
    Munro fragte sich, wie verheerend die Wirkung der Explosion gewesen wäre, wenn er die Sonde noch ein Stück näher herankommen gelassen hätte. Vermutlich hätte es die Schiffshülle aufgeknackt und die Yacht in den Boden gerammt.
    Und bei einem direkten Aufschlag…
    Lieber nicht dran denken. Er war sich sicher, dass auch in dem Fall eine Explosion erfolgt wäre.
    »Ich gehe wohl recht in der Annahme, dass wir keine weiteren Erkenntnisse mehr erhalten werden?«, wollte April wissen.
    Munro zuckte mit den Schhultern. Er löste die Sicherheitsgurte, die wieder in die Armlehnen zurückgezogen wurden. »Vorschlag«, sagte er. »Wir brauchen noch ein paar dieser Sitze in der Zentrale. Nicht unbedingt mit Steuerelementen, aber mit Gurten. Egal, was der Umbau kostet. Wann sind wir wieder mal in der Grym-Werft? - Erkenntnisse, Boss? Wohl kaum. Die Aufzeichnung gibt sicher nichts her. Wir könnten höchstens ein paar Tage damit zubringen, nach-Trümmerstückchen zu suchen und die zu analysieren. Falls es welche gibt.«
    »Ich vermute, dass Magie im Spiel war«, sagte April leise. »Da lässt sich so oder so nichts analysieren. Vergessen wir’s einfach, beziehungsweise lassen wir den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher