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0813 - Der Schrecken vom Mekong-Delta

0813 - Der Schrecken vom Mekong-Delta

Titel: 0813 - Der Schrecken vom Mekong-Delta
Autoren: Andreas Balzer
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doch sie wusste, dass sie keine Chance hatte. Das Wesen war zu groß, um durch die Laserstrahlen ernsthaft verletzt zu werden. Es verlor einfach nur ein bisschen Masse, die nachwachsen würde, das war alles.
    Doch offenbar wurden die Schmerzen dem Ungeheuer zu viel. Ein heftiges Zittern durchlief den gigantischen Körper, dann zog er sich blitzartig ins Wasser zurück.
    Und nahm Zamorra mit sich.
    ***
    Zuerst war da nur Schwärze. Und ein grünlicher Schimmer. Aus. Das war’s, dachte Zamorra, als ihn das Wesen unter sich begrub. Wenn ihn die Kreatur nicht direkt tötete, würde ihn die schiere Masse ihres Körpers einfach zerquetschen.
    Doch so weit kam es nicht. Im Bruchteil einer Sekunde baute Merlins Stern einen Schutzschirm auf. Die magische Barriere hüllte den Dämonenjäger ein wie ein in Bernstein eingeschlossenes Insekt und hielt den Körper des dämonischen Wesens auf Abstand. Für den Moment war Zamorra gerettet, doch seine Lage war mehr als bescheiden. Er konnte sich kaum bewegen, und das Amulett war ganz damit beschäftigt, ihn zu beschützen, sodass es nicht zum Gegenangriff übergehen konnte.
    Unvermittelt setzte sich die Kreatur in Bewegung. Zamorra spürte, wie die Masse um ihn herum erbebte, dann trug sie ihn in atemberaubender Geschwindigkeit mit sich fort. Der Dämonenjäger hörte, wie sie in den Fluss eintauchten. Es war sein Glück, dass ihn der unförmige Körper nun vollkommen umschloss, sonst wäre er unweigerlich ertrunken. Der magische Energieschirm schützte ihn nur vor dämonischen Angriffen, nicht vor profanem Wasser.
    Zamorra wusste, dass er nur eine Chance hatte, sich aus dieser Situation zu befreien. Die Luft in seiner Schutzblase wurde merklich knapper, es fiel ihm jetzt schon schwer, sich zu konzentrieren. Der Dämonenjäger schloss die Augen und verbannte jeden Gedanken an seine aktuelle Lage aus seinem Bewusstsein. Dann kamen erneut jene magischen Silben über seine Lippen, die die Neun Drachen einst auf einem unscheinbaren Stück Pergament niedergeschrieben und in ihrer geheimen Bibliothek versteckt hatten.
    Der Effekt war atemberaubend. Merlins Stern wurde schlagartig so heiß, dass Zamorra beinahe laut aufgeschrien hätte. Offenbar verstärkten sich die Magie des Amuletts und des Zauberspruchs gegenseitig. Ein silberner Strahl schoss aus Merlins Stern hervor und brannte sich in den Körper der Bestie. Das Wesen kreischte so laut, dass Zamorras Trommelfelle zu platzen drohte, und dann geschah etwas Unfassbares: Unzählige kugelförmige Lichter erschienen um Zamorra herum, und überall dort, wo sie den Körper des Ungeheuers berührten, verwandelte sich die ölig schimmernde Masse mit einem scharfen Zischen in graues, totes Gewebe, das schnell zu Staub zerfiel.
    Fassungslos sah Zamorra zu, wie die Lichter und Merlins Stern vereint das monströse Wesen von innen zerstörten. Er registrierte kaum, wie das Wasser des Mekong über ihn hereinbrach.
    Dann verlor er das Bewusstsein.
    ***
    Zamorra schrie auf. Gierig schnappte er nach Luft, dann erst registrierte er, dass er in einem halb abgedunkelten Raum in einem weiß bezogenen Bett lag. Nicole beugte sich über ihn und flüsterte: »Ruhig, Chéri, es ist alles in Ordnung!«
    Sie drückte ihm einen dicken Kuss auf die Lippen. Zamorra grinste schwach. »Bin ich im Himmel?«
    »Nicht ganz. Aber es hätte nicht viel gefehlt.«
    Stöhnend setzte Zamorra sich auf. Erst jetzt bemerkte er, dass Chin-Li und Phuong auch da waren. Sie hielten sich dezent im Hintergrund, als Nicole ihren Gefährten zärtlich umarmte. Sie befanden sich in einem spartanisch eingerichteten Krankenzimmer. Erleichtert stellte der Dämonenjäger fest, dass er offenbar keine ernsthaften Verletzungen davongetragen hatte.
    »Was ist passiert?«
    »Ich hatte gehofft, das könntest du uns sagen«, sagte Nicole.
    »Da waren diese Lichter…« Langsam kehrten Zamorras Erinnerungen zurück. Mit immer noch schwacher Stimme berichtete er den anderen, was in den Minuten vor seiner Bewusstlosigkeit passiert war.
    »Als die Kreatur starb, dachten wir, wir hätten auch dich verloren«, sagte Nicole. »Sie schien regelrecht von innen heraus zu explodieren.«
    »Aber Nicole hat keine Sekunde gezögert und ist sofort ins Wasser gesprungen«, warf Phuong ein.
    »Und Chin-Li und Phuong sind gleich hinterhergehüpft. War ziemlich eklig, in diesem Monsterschleim rumzuplantschen, aber schließlich haben wir dich ja gefunden.«
    »Danke!«
    »Nicht der Rede wert. Das war purer
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