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0808 - Das unheimliche Herz

0808 - Das unheimliche Herz

Titel: 0808 - Das unheimliche Herz
Autoren: Jason Dark
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beide die kühle und sehr saubere Hotelhalle betraten. Gelber Marmor mit grünen Einschlüssen bildete den Untergrund, auf dem die Korbmöbel standen, deren Sitzflächen mit dicken Polstern bedeckt waren.
    Zum Garten hin stand eine Glastür weit offen. Wir hätten gern dort einen Platz gefunden, um einen kühlen Drink zu schlürfen, leider konnten wir das vergessen.
    Wir bekamen unsere Schlüssel wortlos ausgehändigt und fuhren mit dem Gittertürlift in die zweite der vier Etagen hoch, wo auch unsere Zimmer lagen.
    Ein Zimmermädchen, das mit einem Staubsauger hantierte, starrte uns erschreckt an und war wohl froh, dass wir in den Zimmern verschwanden und ihm nichts taten.
    »Wann?«, fragte Suko noch.
    »In dreißig Minuten?«
    »Okay.«
    Um diese Zeit würde sich der Tag allmählich dem Ende zuneigen, ohne dass es gleich dunkel wurde. Ende Mai waren die Tage schon sehr lang, und auch die Erlebnisse würden für uns noch nicht beendet sein, davon ging ich aus.
    Als ich die Tür hinter mir geschlossen hatte, da merkte ich, wie matt ich war. Eigentlich hielt mich nur die angenehme Kühle der perfekt eingestellten Klimaanlage richtig auf den Beinen. Ich drückte die Tür zum Bad auf, und dann geriet ich in eine regelrechte Action.
    So schnell wie an diesem Tag war ich noch nie aus den Klamotten gekommen und hatte mich wenig später schon unter die Dusche gestellt.
    Ich duschte, ließ das Wasser auf meinen Körper prasseln, spürte wieder das Brennen der leichten Verletzungen, die anfingen zu bluten, und ich würde mir im Nachhinein einige Pflasterstreifen auf die Wunden kleben müssen.
    Das Badetuch war wunderbar weich und schmeichelte der Haut, als ich mich abtrocknete. Dass rote Flecken auf dem Stoff zurückblieben, konnte ich nicht verhindern. Ich schlüpfte nach dem Duschen in frische Unterwäsche, streifte mir dann den weichen Bademantel über und ließ mir vom Zimmerservice Pflaster bringen.
    Das klebte ich auf die Wunden. Erst danach zog ich frische Kleidung an. Mit langsamen Schritten ging ich dem Balkon entgegen.
    Ich stellte mich auf ihn und schaute in den Garten hinunter, in dem die subtropische Pracht voll erblühte.
    Gäste saßen an hellen Tischen, schlürften Drinks, unterhielten sich, lasen oder saßen einfach nur da und lauschten den Melodien des Pianospielers.
    Die Farbe des Himmels hatte gewechselt und war in ein sattes Blau übergangen. So wirkte er, als wäre er erst vor kurzem frisch gestrichen worden.
    Ich hatte noch etwas Zeit und trat wieder zurück in das Zimmer.
    Aus der Minibar, die in einem Schrank versteckt war, nahm ich mir eine Flasche mit Zitronensaft, setzte mich auf das Bett, trank die Flasche zur Hälfte leer und stellte mir dann das Telefon auf den Schoß.
    Ich wollte mit London telefonieren.
    Da war die Zeit um einige Stunden zurück, Sir James würde im Büro sein, und ich bekam zuerst Glenda Perkins an den Apparat.
    Natürlich wollte sie wissen, was wir erreicht hatten. Ich konnte ihr nur sagen, dass die Schüsse mehr in den Ofen gepufft waren.
    Wenig später sprach ich mit meinem Chef, einem Skeptiker, was diesen speziellen Fall anging, denn er konnte sich kaum vorstellen, dass das Herz meines Ahnherrn Henry St. Clair eine so große Rolle spielte.
    »Sir, da muss ich widersprechen. Es ist sogar zum Mittelpunkt geworden.«
    »Wie bitte?«
    »Wir kamen zu spät. Man hat es gestohlen. Es gibt eine Gruppe, die vor uns an diesem alten Friedhof gewesen ist und…«
    »Können Sie von Anfang an berichten?«
    Ich tat ihm den Gefallen und ließ auch den Überfall nicht aus. Dabei malte ich mir aus, wie die Skepsis meines Chefs allmählich dahinschmolz. Wie Eis in der Sonne.
    »Wenn das so ist, John, dann haben Sie und Suko ja haargenau ins Ziel getroffen.«
    »Das sehe ich auch so.«
    »Wer steckt dahinter?«
    »Sir, das kann ich nicht sagen. Es muss eine mächtige Gruppe sein, mit Beziehungen bis nach ganz oben. Die Polizei eingeschlossen, denke ich mal.«
    »Templer?«
    »Möglich, muss aber nicht, auch wenn dieser St. Clair etwas mit Baphomet zu tun gehabt haben soll. Ich denke da eher an eine Sekte.«
    »Wie die in Waco – Texas?«
    »Hoffentlich nicht, Sir.«
    »Wie ich Sie kenne, John, kann es noch schlimmer werden.« Sarkastisch fügte er hinzu: »Na ja, wenn man solche Vorfahren hat, darf man sich nicht wundern.«
    »Es ist nicht die direkte Linie, Sir.«
    »Ihr Glück.«
    Wir vereinbarten für den nächsten Tag ein weiteres Gespräch, dann legte ich auf.
    Genau in dem
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