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0803 - Im Folter-Keller des Vampirs

0803 - Im Folter-Keller des Vampirs

Titel: 0803 - Im Folter-Keller des Vampirs
Autoren: Volker Krämer
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geöffnet.
    Zu dieser Zeit war eine dämonische Kreatur im weißmagisch streng abgesicherten Château Montagne aufgetaucht. Wie das möglich war, begriff Zamorra ebensowenig wie die Tatsache, dass das Amulett nicht darauf reagiert hatte. Die Abschirmung wies seiner Prüfung zufolge keinen Fehler auf, trotzdem hatte das Amulett den dämonischen Eindringling unbehelligt gelassen! Nicole war es dann gewesen, die ihn mit einem Strahlenschuss aus ihrem E-Blaster unschädlich machen konnte!
    Was also war mit dem Amulett geschehen?
    Eine defekte Waffe war im Kampf eine Katastrophe, wenn man nahezu ausschließlich auf sie angewiesen war. Es blieb einem dann nichts anderes übrig, als sich anderweitig zu helfen.
    Viel schlimmer jedoch empfand Zamorra eine unzuverlässige Waffe, die im Falle von Merlins Stern ganz einfach nicht zu ersetzen war. Es gab andere Hilfsmittel, über die das Zamorra-Team verfügte, doch nichts, nicht einmal die Dhyarra-Kristalle, waren mit dem Amulett zu vergleichen.
    Und ständig stieg Zamorras Sorge, dass sich die Silberscheibe sogar einmal gegen Nicole und ihn wenden konnte.
    Es wäre nicht das erste Mal. Schon einmal, als Leonardo deMontagne Merlins Stern in seine Gewalt gebracht hatte, war das Amulett in seiner Hand zur Waffe gegen Zamorra geworden. Das lag lange zurück, um die zwanzig Jahre, aber immerhin.. [1]
    Es musste etwas geschehen. Zamorra hatte vorsichtig mit dem Amulett experimentiert. Auf magischem Weg kam er da ganz einfach nicht weiter - zumindest nicht ohne große Risiken einzugehen. Noch scheute er davor jedoch zurück. Van Zants und Robert Tendykes Angebot, sich zunächst einmal mit technischen Mitteln ein Bild von Merlins Stern zu machen, hatte er erst nach längerem Überlegen angenommen.
    Unrecht hatten die beiden natürlich nicht. So viele Jahre war die handtellergroße Scheibe nun in seinem Besitz, doch im Grunde wusste er so gut wie nichts darüber. Von Merlin hatte er auf Fragen immer nur vage und ausweichende Auskünfte bekommen. Also hatte er eingewilligt, hier in den Labors von Tendyke Industries zunächst einmal ein klar umrissene Daten erstellen zu lassen.
    Dennoch… nur widerwillig übergab er Merlins Stern jetzt van Zant, der durch eine Schleuse im benachbarten Raum den Laborteil hinter der Glasscheibe betrat.
    Der Südstaatler fixierte die Silberscheibe zwischen zwei dünnen Tastern; nur an zwei Punkten gehalten schwebte das Amulett nun in dem abgetrennten Raum. Van Zant nahm wieder den Platz neben Zamorra ein. Mit sicheren Bewegungen bediente er Schalter und Regler auf der breiten Konsole vor ihm. Das Licht hinter der Glasscheibe erlosch. Nur von zwei Punktstrahlern angeleuchtet, bot Merlins Stern den Betrachtern einen mysteriösen, unheimlichen Anblick. Nicole fragte sich, wie oft sie das Amulett wohl in Händen gehalten hatte. Jetzt schien es ihr, als würde sie es zum ersten Mal sehen.
    »Wir machen zunächst 3D-Aufnahmen. Dann wiegen und vermessen wir den Diskus. Röntgen kann sicher auch nicht schaden.« Dr. van Zant war in seinem Element. Minuten vergingen, bis Artimus und die Techniker das ganze Programm durchgezogen hatten. Misstrauisch beobachtete Zamorra das Amulett. Nichts war bisher geschehen. Und wenn er ehrlich zu sich war, dann hätte er auch nicht sagen können, worauf er wartete.
    Merlins Stern war deaktiviert - was sollte also passieren?
    Zufrieden wandte sich Artimus an Zamorra. »Das wird jetzt alles ausgewertet. Aber jetzt sollten wir uns die hieroglyphischen Symbole vornehmen.«
    Eine innere Alarmglocke von gewaltigen Ausmaßen begann langsam in Zamorra zu schwingen.
    Es waren diese erhaben ausgebildeten Zeichen, die - wenn man sie in bestimmten Kombinationen millimeterweit verschob - die magischen Funktionen des Amuletts aktivierten. Längst nicht alle der Kombinationsmöglichkeiten waren Zamorra vertraut. Das war ein Versäumnis, wie er sich eingestehen musste, doch immer wieder hatte er die Risiken gescheut, die er bei entsprechenden Versuchen auf sich nehmen musste. Nicole schwieg zu Artimus Vorschlag, denn sie kannte Zamorras Bedenken natürlich.
    Schließlich nickte der Professor. »Gut, aber du musst dich exakt an meine Vorgaben halten. Ich werde dir die Symbole ansagen. Und nur die können getestet werden, okay?«
    Artimus van Zant verstand Zamorras Sorge nicht so ganz, doch er hielt sich mit weiteren Fragen zurück. Mit einem Joystick senkte er den hochsensiblen Taster der elektronischen Messuhr auf das erste Symbol, das Zamorra
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