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080 - Am Tor zur Hölle

080 - Am Tor zur Hölle

Titel: 080 - Am Tor zur Hölle
Autoren: A.F.Morland
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sein Leben.
    Wie schwarze Blätter wehten die Vögel heran. Sie tanzten durch die Luft, umkreisten ihn in einer Höhe von drei, vier Metern, und einen Moment später stieß die erste Satanskrähe auf ihn herab.
    Sie legte die Flügel an ihren Körper und streckte die Krallenfänge weit von sich.
    Wie ein schwarzer Stein fiel sie auf den grabenden Mann, die Fänge öffneten sich zuckend, und dann hieben die Krallen zu. Der Mann stöhnte auf.
    Er preßte die Kiefer zusammen, schrie nicht, denn er wollte sich mit keinem Schrei verraten. Er richtete sich auf, ließ die Schaufel fallen, griff nach dem Vogel und riß sich die Satanskrähe von der Schulter. Er fügte sich dabei einige Wunden zu, doch anders konnte er sich von den messerscharfen Krallen nicht befreien.
    Mit beiden Händen hielt er den Vogel fest. Das Tier zuckte wild. Es wollte die Flügel anspannen und aufsteigen, doch der Mann preßte die Flügel an den kräftigen Körper des Tieres. Er warf den Vogel mit großer Wucht zu Boden.
    Die Satanskrähe stieß ein verstörtes Krächzen aus. Der Mann packte blitzschnell die Schaufel und schlug damit zu. Federn wirbelten hoch. Die Krähe kroch mit klatschenden Flügeln davon, aber der nächste Treffer tötete sie.
    Aber damit war der Mann nicht gerettet. Denn es gab mehr als diesen einen Höllenvogel, und die anderen griffen jetzt alle gleichzeitig an…
    ***
    »Mr. Peckinpah!« Ich schrie es laut heraus. Auf wen sollte ich Rücksicht nehmen? Weit und breit war niemand, und wenn sich doch jemand in unserer Nähe befand - vielleicht hinter uns - war es auch egal. Ich brauchte nicht so zu tun, als wären wir nicht hier, denn das war mit Sicherheit schon bekannt.
    Der Industrielle sah schrecklich aus. Das Blut machte es so schlimm. Es tropfte von seinem Kinn und rann an der Innenseite des Glases hinunter.
    Ich unternahm alle Anstrengungen, um mich zu bewegen. Ich wollte mich näher an Peckinpah heranarbeiten, aber das war nicht möglich. Dieses verdammte Glas hielt mich fest. Keinen Millimeter kam ich näher an den Industriellen heran.
    Was für ein Ende für so einen wertvollen Menschen, dachte ich, aber dann sagte ich mir, daß ich keinerlei Gewißheit hatte. Der Industrielle konnte noch leben. Vielleicht hatte er nur durch die große Aufprallwucht die Besinnung verloren.
    »Mr. Peckinpah!« versuchte ich es noch einmal, doch der Mann neben mir reagierte nicht.
    Welliges Gelände umgab uns. Sand. Wir befanden uns inmitten einer riesigen Wüste, und Kanuttos Glasfalle hatte sich tief in den gelben, grobkörnigen Sand gebohrt.
    Man konnte uns erst von den Knien aufwärts sehen. Der Rest war eingegraben.
    Was stand uns bevor? Würden wir für alle Zeiten zwischen diesen magischen Glaswänden gefangen bleiben? Vergaß man uns einfach? Gefährlich konnte ich keinem Höllenwesen mehr werden, und wenn sich meine Feinde nur ein wenig geduldeten, brauchten sie nicht einmal Hand an mich zu legen.
    Ich würde verhungern und verdursten…
    ***
    Mr. Silver und Roxane sahen die Satanskrähen niedersausen. Wenn sie nicht eingriffen, war der Mann verloren, das war offensichtlich.
    Egal, wer er war und warum er sich mit der Schaufel in die Tiefe des Grabes wühlen wollte, sie mußten, ihn retten, denn er wußte, wo sie sich befanden, und vielleicht konnte er ihnen auch verraten, welchen Weg sie einschlagen mußten, um zu Tony Ballard und Tucker Peckinpah zu gelangen.
    »Komm!« stieß der Ex-Dämon leise hervor.
    Fünf, sechs Krähen attackierten den Mann. Er wehrte sich heldenhaft, blutete aus mehreren Wunden und setzte alles, was er zu bieten hatte, gegen die gefiederten Angreifer ein. Er drosch mit der Schaufel nach ihnen, schlug sie aus der Luft herunter, und wenn sie auf den Boden fielen, hieb er noch einmal auf sie ein.
    Aber sie waren zu viele, und er hielt diese Anstrengung nicht durch. Schwarze Flügel klatschten ihm ins Gesicht. Er konnte zeitweise nichts sehen, und das nützten die Tiere stets sofort aus.
    Sie hätten ihn getötet, wenn er nicht unerwartet Hilfe von Roxane und Mr. Silver bekommen hätte. Die beiden sprangen auf und hetzten über die Gräber. Sie trennten sich und griffen die Satanskrähen von zwei Seiten an.
    Blitznadeln zuckten aus Roxanes Fingerspitzen. Die hellen Geschosse hieben in einen gefiederten Körper, der sich in der Luft überschlug und auflöste.
    Mr. Silver packte eine Krähe, die sich in den Nacken des Mannes verkrallt hatte. Der Mann brach zusammen. Mr. Silver zersetzte die Krähe mit
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