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080 - Am Tor zur Hölle

080 - Am Tor zur Hölle

Titel: 080 - Am Tor zur Hölle
Autoren: A.F.Morland
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würde. Ich wollte mich nicht damit abfinden, daß dies mein allerletztes Abenteuer war.
    Mein Kampf durfte nicht auf diese Weise zu Ende gehen.
    Ich bin noch nicht geschlagen! dachte ich trotzig. Ich gebe noch nicht auf!
    Meine Nähe schien auf Tucker Peckinpah beruhigend zu wirken. Er nahm das, was mit uns passierte, jetzt ruhig hin.
    »Als die Hölle Sie aus Angelo d'Alessandros Haus fortholte, war es da ähnlich? Mußten Sie da auch diese leere Weite überwinden?« fragte ich den Industriellen.
    »Das weiß ich nicht. Damals peinigten mich so schreckliche Schmerzen, daß ich ohnmächtig wurde. Ich kam erst in der Hölle wieder zu mir. Ich wußte zunächst nicht, wo ich mich befand, aber darüber ließ man mich nicht lange im Unklaren.«
    »Es muß furchtbar für Sie gewesen sein.«
    »Man sagt oft: ›Es war die Hölle‹. In meinem Fall kann man es nicht treffender formulieren«, sagte Peckinpah. »Ich schloß mit meinem Leben ab, rechnete mit keiner Rückkehr.«
    »Hofften Sie nicht, daß wir Sie suchen würden?«
    »Doch. Natürlich hoffte ich das, aber ich sagte mir, daß ihr mich in der Vielschichtigkeit der Hölle niemals finden würdet, und jeder Tag, den ich länger dort verbringen mußte, gab mir recht.«
    »Wir konnten nicht ständig nach Ihnen suchen. Es gab so vieles, was wir zwischendurch zu erledigen gezwungen waren. Kürzlich fand Roxane endlich heraus, daß Sie in der siebenten Hölle gefangengehalten wurden. Wir wollten morgen dorthin aufbrechen.«
    »Und nun befinden Sie sich mit mir auf dem Weg in die Hölle«, sagte Tucker Peckinpah ernst. »Es tut mir leid, daß Sie meinetwegen in diese Klemme geraten sind.«
    »Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen. Es war mein freier Entschluß, Ihnen beizustehen.«
    »Wieso haben Sie meine Jagdhütte aufgesucht?«
    »Cruv vermißte die Schlüssel. Da war es für Roxane, Mr. Silver und mich klar, daß Sie sich dort versteckt hatten. Sie hätten zu uns kommen sollen.«
    »Ja, das wäre wohl die beste Lösung gewesen.«
    »Wollten Sie uns in Ihre Schwierigkeiten nicht hineinziehen? Hatten Sie zu wenig Vertrauen zu uns?«
    »Ach, Tony, sprechen wir nicht mehr darüber. Ich habe falsch gehandelt. Lassen wir es dabei bewenden. Werden Sie mir ehrlich antworten, wenn ich Sie nun etwas frage?«
    »Habe ich Sie schon mal belogen, Partner?«
    »Haben wir noch eine Chance?«
    »Ja. Partner. Die haben wir, davon bin ich felsenfest überzeugt.« Meine Antwort vollbrachte ein kleines Wunder. Ich sah, wie sich Peckinpahs Züge entspannten. Er glaubte mir.
    ***
    Um sie herum war auf einmal ein Klatschen, Knacken und Krachen. Sie wurden unsanft auseinandergerissen. Holz hämmerte gegen ihre Körper.
    Sie fielen von einem roten Himmel auf eine schwarze Erde, und das mitten durch die riesige Krone eines uralten Baums. Mr. Silver, der schwerer war als Roxane, sauste wie eine Bombe durch. Verdammt unsanft landete er auf dem Boden, und als er sich ächzend aufrichtete, durchschlug Roxanes Körper das letzte Gewirr aus federnden Zweigen.
    Der Ex-Dämon schaffte es, sie aufzufangen. Behutsam stellte er sie vor sich ab.
    »Bist du in Ordnung?« fragte er fürsorglich.
    »Einigermaßen«, sagte die weiße Hexe und keuchte leise.
    Der Hüne grinste. »Jetzt weißt du, warum der Mensch den Fallschirm erfunden hat.«
    »Mir tun sämtliche Glieder weh.«
    »Das hast du bald überwunden. Soll ich dir helfen?«
    »Es geht schon«, wehrte Roxane ab. Es war nicht nötig, daß sie der Ex-Dämon mit seiner Heiligmagie unterstützte.
    Er hätte Kraft von sich abgeben müssen, und das war nicht ratsam. Sie wußten nicht, wohin sie geraten waren und was sie hier erwartete.
    Der rote Himmel sprach dafür, daß sie sich nicht mehr auf der Erde befanden. Handelte es sich um den Widerschein des Höllenfeuers? Roxane blickte sich um.
    Sie besaß die Fähigkeit, zwischen den Dimensionen hin und her zu pendeln. Dadurch kam sie weit herum und brachte oft Dinge in Erfahrung, die für ihre Freunde großen Wert hatten.
    Aber hier war sie noch nie gewesen, da war sie ganz sicher. Ein unnatürliches Licht herrschte. Es war weder Tag noch Nacht. Es gab keine Sonne und keinen Mond. Auch keine Sterne. Der Himmel, der sich über ihnen wölbte, war »nackt«.
    »Ich würde gern wissen, wohin es uns verschlagen hat«, murmelte Mr. Silver. »Als uns dieser Glasnebelschlauch ausspuckte, verlor ich jegliche Orientierung.«
    »Ich auch«, sagte Roxane leise.
    »Wo geht's zurück?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Ich
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