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0797 - Rasputins Tochter

0797 - Rasputins Tochter

Titel: 0797 - Rasputins Tochter
Autoren: Jason Dark
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Moskau-Bar gewesen. Larissa hatte mich ebenfalls umbringen wollen, als ich ihr als Freier gegenübergestanden hatte, nur war es dazu nicht mehr gekommen, ich war stärker als sie gewesen, auch durch mein Kreuz.
    Nur hatten wir sie trotz allem nicht stellen können, ihr war die Flucht gelungen, nach Russland, wie wir annahmen, und deshalb hatten wir sicherheitshalber unseren Freund Wladimir Golenkow eingeweiht, damit er seine Verbindungen spielen ließ und die Augen offen hielt.
    Natürlich war die Hoffnung nur schwach gewesen. In einem Riesenreich wie Russland konnte überall und an zahlreichen Orten etwas passieren, ohne dass es die Polizei erfuhr, und so stand unsere Hoffnung eigentlich auf tönernen Füßen. Der Glaube, dass wir Larissa in Russland würden fassen können, verwässerte sich immer mehr.
    Suko und ich hatten auf andere Art und Weise versucht, eine Spur aufzunehmen. Unsere Freundin Jane Collins war früher für eine Weile eine Hexe gewesen. Mit ihr hatten wir über den Fall gesprochen, nicht zuletzt deshalb, weil in ihr noch schwache Hexenkräfte latent vorhanden waren. Sie hatte auf eine Aktivierung dieser Kräfte gehofft und darauf, dass sie es unter Umständen schaffen würde, eine Verbindung zu dieser anderen Person herzustellen, auch wenn die möglicherweise Tausende von Meilen entfernt war. Jane hatte uns die Unterstützung zugesagt, aber es war ein Schlag ins Wasser gewesen.
    Kein Kontakt, keine Verbindung, nicht einmal den Hauch einer Spur, was auch Jane nicht gerade befriedigt hatte. Sie war sogar ziemlich sauer.
    Eine Einladung zu einem guten Abendessen hatte ihre Laune wieder ansteigen lassen, doch einen Erfolg hatten wir nicht erringen können. Das mussten wir auch leider unserem Chef gegenüber zugeben, in dessen Büro wir hockten und uns vorkamen wie zwei Schüler, die ihre Hausaufgaben nicht gemacht hatten.
    Sir James zeigte Verständnis. »Gütiger Himmel, was wollen Sie, es kann nicht immer alles glatt gehen. Das Leben schlägt oft Kapriolen. Da bleibt es nicht aus, dass man hin und wieder ins Leere greift.«
    »Nur ist es in unserem Fall gefährlich, Sir. Denken Sie an die vier Toten.«
    »Das ist mir schon klar, John. Es wird auch weitere Tote geben, davon bin ich überzeugt. Halten Sie mich bitte nicht für einen Zyniker, aber jeden Tag gibt es auf dieser Welt unzählige Tote. Damit müssen wir uns einfach abfinden.«
    »Ein Trost ist es nicht, Sir.«
    »Das weiß ich auch.« Er nahm die Brille ab und putzte die Gläser mit einem Spezialtuch. Seine Augen waren feucht geworden, er zwinkerte und tupfte die Ränder trocken. »Es besteht durchaus die Hoffnung, dass Larissa noch einmal auftaucht und Sie beide davon zwangsläufig erfahren werden.«
    »Wenn Wladimir Golenkow die Augen aufhält«, sagte Suko.
    »Sie rechnen voll mit Russland?«
    »Wo soll sie sonst hin, Sir? Hier auf der Insel wird nach ihr gefahndet, in Russland kennt sie sich aus, da hat alles begonnen, da liegt die Quelle.«
    Sir James zeigte sich gut informiert durch uns. »Mit dem Namen Mamutschka?«
    »So hörten wir es.«
    »Und wir gehen auch weiterhin davon aus, dass diese Mamutschka eine Hexe gewesen ist, die es geschafft hat, ihre Kräfte auf die, sagen wir ruhig Tochter, zu übertragen.«
    Sir James lächelte nach meinen Worten. »Geister vergehen nicht, oder?«
    »Richtig.«
    »Sie kann noch als Geistwesen existieren und Larissa leiten«, sagte Suko. »Wenn das so ist, dann hat sie den Überblick, denke ich.«
    »Auf die Idee, dass sie wieder zurückkehren könnte, um mit Ihnen abzurechnen, sind Sie nicht gekommen?«
    »Doch«, erwiderte ich. »Wir haben darüber gesprochen, wir haben es uns sogar gewünscht. Nur«, ich hob die Schultern. »Viel Hoffnung haben wir nicht. London war für sie eine Episode, möglicherweise sogar ein Lehrstück, mehr nicht.«
    Der Superintendent wollte etwas sagen, doch das Summen des Telefons unterbrach ihn. Wir konnten zwar nicht mithören, erkannten aber am Klang der Stimme, dass es Glenda Perkins war, die unseren Chef anrief. Eigentlich war der Anruf für uns gedacht, wie wir schnell erfuhren, als Sir James aufgelegt hatte. »Sie haben ein Fax gekriegt!« Und nach einer Pause. »Aus Russland.«
    »Was?«
    »Ja, Büro Golenkow.«
    Suko und ich schossen zugleich in die Höhe. Plötzlich war der Motor in uns gestartet worden, auf einmal hatte sich etwas bewegt, und die Hoffnung verwandelte sich in einen matten Glanz.
    Wir ließen alles gute Benehmen sausen und stürmten aus dem
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