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0797 - Rasputins Tochter

0797 - Rasputins Tochter

Titel: 0797 - Rasputins Tochter
Autoren: Jason Dark
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Büro, verfolgt von einem lächelnden Sir James, der sich wesentlich langsamer hinter seinem Schreibtisch erhob.
    Glenda stand wie eine kleine Königin im Vorzimmer, wedelte mit dem Fax, war aber bleich geworden.
    »Ist was?« fragte ich und zog ihr das Papier aus der Hand.
    »Lest selbst.«
    Wir lasen selbst, und wir waren zunächst einmal zu geschockt, um einen Kommentar abzugeben. Was uns Freund Golenkow mitteilte, war ein Hammer, ein Schlag in den Unterleib, und ich spürte, wie ich zitterte. Suko erging es nicht anders.
    Vierzehn Tote auf einem Schiff.
    Vierzehn Männer, die durch eine einzige Waffe ums Leben gekommen waren. Durch ein perfekt geführtes Rasiermesser, und es gab nur eine Person, die dafür in Frage kam.
    Larissa!
    Ich legte das Fax zur Seite, als Sir James den Raum mit einem fragenden Gesichtsausdruck betrat. Glenda deutete auf die Nachricht, wir enthielten uns eines Kommentars, damit unser Chef in Ruhe lesen konnte. Ich stand mit dem Rücken am Fenster, Suko hielt sich an unserer Bürotür auf, und Glenda stand neben ihrem Schreibtisch, noch immer blass im Gesicht.
    Sir James legte das Fax weg. Auch er war geschockt, wir sahen es ihm an. »Soll ich unmöglich sagen?«
    Suko hob die Schultern. »Nein, Sir, nein. Es ist eine Nachricht, die auf Punkt und Komma stimmt.«
    »Ja, das denke ich jetzt auch. Larissa ist nicht nur unberechenbar, sie ist grausam, sie ist – Himmel, mir fehlen die Worte. Ich bin erschüttert. Warum hat sie das getan?«
    Wir wussten es nicht.
    »Wollte sie sich damit etwas beweisen oder einem anderen zeigen, wie toll sie ist?«
    »Dem Teufel«, murmelte ich. »Etwas anderes kann ich mir nicht vorstellen. Ja, dem Teufel.«
    Sir James deutete auf das Fax. »Es ist viel und trotzdem zu wenig. Sie werden hinfliegen müssen, um festzustellen, ob es tatsächlich Larissa war, denn davon steht nichts in der Nachricht.«
    »Wer sonst?«, fragte ich.
    Unser Chef stand bereits an der Tür. »Ich werde dafür sorgen, dass so schnell wie möglich zwei Tickets bereitliegen.« Er warf uns einen scharfen und auch bittenden Blick zu. »Stoppen Sie diese Bestie! Versuchen Sie alles – bitte!«
    »Versprochen, Sir.«
    Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, stellte Glenda nur eine Frage. »Kaffee?«
    »Und wie.«
    »Dachte ich mir.« Sie hatte ihn gekocht, und er dampfte wenig später frisch in unseren Tassen. Wir nahmen sie und das Fax mit in unser Büro. Suko las sich die Nachricht noch einmal durch. Er wurde durch das Telefon unterbrochen.
    Ich hob ab und rechnete damit, Sir James an der Leitung zu haben, aber es war ein Ferngespräch aus Moskau.
    »Wladimir!«, zischelte ich Suko zu, der sofort den Lautsprecher anstellte, um mitzuhören.
    Die Stimme unseres russischen Freundes klang leise, war aber verständlich. »Doppelt hält besser«, sagte er. »Habt ihr mein Telefax inzwischen erhalten?«
    »Haben wir.«
    »Dein Kommentar, John?«
    Ich schwieg und starrte in die Kaffeetasse. Es fiel mir nicht leicht, ihm darauf eine Antwort zu geben. »Ich weiß nicht, was ich sagen soll, Wladimir. Es ist schrecklich.«
    »Das ist untertrieben. Die Vorstellung, vierzehn Tote auf einem Schiff zu finden und nicht zu wissen, wer sie ermordet hat, sprengt alle Grenzen. Es gibt Zeitungen bei uns, die schon von einem Geistermörder schreiben, was ich natürlich nicht akzeptiere. Ich habe eure Nachricht erhalten und weiß, dass sich eigentlich nur eine Person dahinter verbergen kann: Larissa.«
    »Ja, die Tatwaffe deutet darauf hin. Hast du die Ermittlungen schon aufgenommen?«
    »Nein, habe ich nicht, denn ich sitze in Moskau.«
    »Wir kommen so schnell wie möglich. Sir James kümmert sich persönlich um die Tickets. Dieser Fall drückt auf seine Seele. Da muss einfach etwas geschehen.«
    »Finde ich auch, John, aber nicht hier in Moskau. Ich erwarte euch in St. Petersburg, im ehemaligen Leningrad. Es gibt auch eine Maschine, die von London aus startet. Sollte ich nicht am Flughafen sein, treffen wir uns im Hotel International.«
    »Kannst du Zimmer reservieren?«
    »Ja, das geht in Ordnung.«
    »Gut, hast du eine Spur oder einen Plan, wie du an die Mörderin herankommst?«
    »Noch nicht. Ich werde nach St. Petersburg fahren und versuchen, sie zu finden.«
    »Hat man herausgefunden, wie sie, falls sie es gewesen ist, vom Schiff gekommen sein kann?«
    »Ja, das haben wir rekonstruieren können. Der Frachter kam aus England. Wahrscheinlich ist sie als blinder Passagier gefahren und hat sich
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