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0795 - Entführt in die Totenstadt

0795 - Entführt in die Totenstadt

Titel: 0795 - Entführt in die Totenstadt
Autoren: Christian Montillon
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antwortete Zamorra.
    »Pah«, spuckte Yama aus, »der lächerliche Zwang behinderte mich wenige Stunden.«
    Das glaubte Zamorra nun wieder nicht, doch es nutzte ihm jetzt nichts. Die Bestie stampfte auf ihn zu. Auch vor ihre Füße schleuderte der Totengott ein Haumesser, das identisch mit dem Zamorras zu sein schien.
    Der Affenähnliche bückte sich und nahm es in eine seiner sechs Klauen.
    Auch Zamorra hob seine einzige Verteidigungswaffe auf. Sie lag gut in der Hand. Ein hölzerner, gut geschliffener Griff ermöglichte eine perfekte Handhabung.
    »Der Kampf kann beginnen«, rief Yama und breitete seine Arme aus.
    Sofort stürzte sich das Monstrum auf Zamorra. Eine Klinge und eine Unzahl an Klauen zischten gleichzeitig auf ihn zu. Er warf sich zur Seite und rollte sich über die Schulter ab. Er hörte das helle Sirren, mit dem das Haumesser die Luft durchschnitt. Es war knapp gewesen.
    Sehr knapp…
    Die meisten wären in diesen ersten Sekunden bereits besiegt worden. Doch so einfach würde Zamorra es weder dem Monstrum noch Yama machen. Er war vor dieser Monsterschlange bis hierher geflohen, und jetzt war die Zeit für einen Kampf gekommen.
    Der Schwung seines plumpen Angriffs trieb den Affenähnlichen an Zamorra vorbei, der hinter seinem Widersacher wieder auf die Füße kam und nicht zögerte, seine Waffe zu benutzen. Er schlug mit aller Kraft zu und hätte dem Monstrum den hässlichen Schädel vom Kopf getrennt, wenn es nicht seinen Waffenarm hinter seinen Rücken erhoben und den Schlag pariert hätte.
    Zamorra traute seinen Augen nicht. Der Affenähnliche hatte damit eine Bewegung vollführt, die unmöglich erschien. Offenbar hatte Yama auch seine Beweglichkeit verbessert. Seine sechs Arme bewegten sich harmonisch.
    Zamorra wurde seine Waffe fast aus der Hand geprellt. Nur mit Mühe hielt er dem starken plötzlichen und unerwarteten Druck stand.
    Sein Gegner wirbelte herum und starrte ihn aus seinen kleinen tiefschwarzen Augen an. Sein Gesicht war von horniger Haut überzogen, die sicher die Festigkeit von dickem gegerbtem Leder hatte. »Ich dachte, du seist bereits tot«, brummte das Monstrum kehlig und bleckte seine Zähne.
    Sprechen konnte es also auch. Zamorra kam in immer stärkere Zweifel, dass es sich bei seinem Gegner nicht doch um einen Dämon handelte. Es sprach einiges dafür. Er ersparte sich eine Antwort. Seinen Atem konnte er besser gebrauchen.
    Ehe das letzte Wort verklungen war, senkte Zamorra sein Haumesser und schlug es von unten gegen die Klinge in der sechsten Hand des Monstrums.
    Mit Erfolg. Dessen Waffe wurde ihm aus der Hand gerissen und fiel in den Staub der Totenstadt.
    Zamorra nahm seine eigene Waffe in die Linke und schnappte sich das Haumesser des Sechsarmigen in einer blitzschnellen Bewegung.
    Seit dem Beginn des Kampfes waren erst wenige Sekunden vergangen.
    Schon schleuderte Zamorra die Klinge seines Gegners auf diesen -und trennte ihm eine seiner Klauen ab. Schmerzerfüllt brüllte die Bestie auf. Zamorra triumphierte.
    Doch er hatte nicht mit der erstaunlichen Reaktionsfähigkeit des Ungetüms gerechnet. Während aus seinem Stumpf Blut schoss - rotes Blut, wie Zamorra beiläufig bemerkte - griff es sich mit einer seiner fünf verbliebenen Klauen das Haumesser, noch bevor es zu Boden fiel.
    Gedankenschnell pfiff die Klinge auf Zamorra zu…
    Er wich zurück, doch er fühlte einen scharfen Schmerz am linken Oberarm. Sein Blick huschte dorthin und sah eine stark blutende Wunde. Er unterdrückte den Schmerz und zwang sich, seine volle Aufmerksamkeit auf den Kampf zu richten.
    Jede Ablenkung konnte tödlich sein.
    Er hörte einen leisen Aufschrei von Nicole. Sie musste Todesängste um ihn ausstehen, doch er durfte sich keinen Gedanken an sie leisten.
    Zamorra warf sich zu Boden, auf den Affenähnlichen zu. Im Fall schlug er zu und erwischte das Monstrum an einem seiner stämmigen Beine. Es schrie wild auf, stürzte jedoch nicht.
    Es rammte zwei seiner Klauen auf Zamorra zu.
    Doch damit hatte er gerechnet und seinen Fall längst in eine Rolle verwandelt. Die Klauen donnerten in den Boden und wirbelten Staub auf, der sich auch in die Augen des Ungeheuers legte. Es brüllte auf und presste sie zusammen, war damit für einen Moment seiner Sicht beraubt. Wütend fuchtelte es mit seinen Armen in der Luft herum.
    Zamorra nutzte die Gelegenheit und fügte ihm eine weitere Wunde zu.
    Sein Arm stand in Flammen. Die Gedanken rasten hinter seiner Schädeldecke. Er musste den Kampf rasch
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