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0792 - Gruß aus der Gruft

0792 - Gruß aus der Gruft

Titel: 0792 - Gruß aus der Gruft
Autoren: Jason Dark
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aufragte und von Tüchern verdeckt wurde.
    Der Inspektor schaute von der Schmalseite her gegen die Fassade, entdeckte dort auch einige Fenster, hinter denen aber kein Licht brannte.
    Schweigen lag über dem Gelände.
    Kein Laut, nicht mal der Schrei eines Tieres unterbrach die bedrückende Ruhe. Dieses Gebiet war anders. Es wirkte menschenleer, und es strahlte das Böse aus.
    Einen Beweis hätte Suko dafür nicht antreten können, es ging nur um sein Gefühl, und das sagte ihm, dass er einen Schritt in das Böse hineingehen würde.
    Ein Haus, eine große Gruft, hinter deren Mauern sich schreckliche Dinge abspielten.
    So und nicht anders sah Suko das Gebäude. Der Mann aber, der ihm hätte Auskunft geben können, meldete sich nicht. Auch John musste sich in diesem Haus befinden, und John fragte sich, ob er bereits ein Gefangener war.
    Jedenfalls musste er hinein, und dies möglichst ungesehen. Es würde sich ihm schon eine Chance bieten, davon ging er aus. Bisher hatte Suko immer seine Ziele erreicht.
    Er sah auch noch das schmale Band der Straße. Sie führte vom Eingangstor bis zum Haus. Dort mündete sie in einen großen, freien Platz. Auf ihm zeichneten sich die Umrisse zweier Fahrzeuge ab.
    Der Rover gehörte John.
    Suko wollte auf das Haus zugehen, als er ein Geräusch hörte. Es war weit hinter ihm aufgeklungen, wegen der herrschenden Stille aber sehr deutlich zu hören.
    Der Schall wurde bis an seine Ohren getragen, und der Inspektor wartete zunächst einmal ab, was dieses Geräusch zu bedeuten hatte.
    Er stand am Rand der Straße in der dunklen Lücke zwischen zwei Bäumen, hatte den Kopf nach links gedreht und lauschte. Da die Straße nicht geradeaus, sondern sich dem Ziel in mehreren Kurven näherte, konnte er noch nicht viel sehen, aber er nahm plötzlich den blassen Schein wahr, der sich wie ein breites Tuch durch die Finsternis der Nacht bewegte und auch langsam näher kam.
    Zugleich hörte der Inspektor das Geräusch eines fahrenden Autos.
    Er wusste Bescheid. Das Haus kriegte einen weiteren Besucher, der wohl nicht einkalkuliert worden war.
    Suko dachte erst gar nicht darüber nach, wer es sein könnte. Er überlegte nur, ob er sich zeigen oder weiterhin in Deckung bleiben sollte. Entscheiden musste er sich schnell, denn der helle Lichtteppich wanderte weiter. Er huschte einmal rechts und dann wieder links über den Waldweg, folgte dem Verlauf der Kurven und erhellte die Straße bereits in Sukos Lichtbereich.
    Der Inspektor wusste selbst nicht, welcher Teufel ihn ritt. Jedenfalls huschte er aus seiner Deckung hervor und stand Sekunden später mitten auf der Straße.
    Grelles Licht erwischte und blendete ihn, als er mit beiden Armen winkte. Der Fahrer hupte nicht. Suko, der die Augen zusammengekniffen hatte, konnte nur hoffen, dass der Mann auch in seinem Sinne reagierte.
    Er hörte, wie der Fahrer runterschaltete, winkte noch einmal und trat genau in dem Moment zur Seite, als der Wagen stoppte. Suko ging auf die Fahrerseite zu, wo er sich bückte und den Kopf vorstreckte, als die Scheibe des Mercedes nach unten summte.
    Es war ein älterer Mann, der hinter dem Steuer saß und es mit beiden Händen festhielt. Er schaute Suko kopfschüttelnd an und rückte seine Brille zurecht. Als sich der Inspektor noch tiefer bückte, drückte sich der Mann zurück.
    »Wer sind Sie?«
    »Mein Name ist Suko.«
    »Gehören Sie zu Diondra?«
    »Wollen Sie zu ihr?«
    Der Weißhaarige lachte scharf. »Tut mir Leid, ich wüsste nicht, was Sie das angeht.«
    »Einiges«, erwiderte der Inspektor. Er hatte sich entschlossen, mit offenen Karten zu spielen. Den genauen Grund konnte er selbst nicht sagen. Möglicherweise lag es daran, dass er diesem Mann vertraute, denn er hatte so gar nichts an sich, das ihn als einen Gegner auswies.
    Etwas zögernd nahm der Fahrer den Ausweis entgegen. Dann konnte er hur mehr staunen. »Sie… Sie ein Polizist?«
    »Ja, Scotland Yard.«
    »Und jetzt?«
    Suko nahm seinen Ausweis wieder entgegen. »Möchte ich gern wissen, wer Sie sind?«
    »Mein Name ist Palmer. Professor Dr. Robert Palmer. Ich will zu Diondra Mayne.«
    »Sie kennen die Frau?«
    Diesmal lachte er wieder, nur klang es wissend. »Und ob ich sie kenne, Inspektor. Sie ist… nun ja, sie ist mein Schützling. Ich arbeite mit ihr, denn ich will herausfinden, wie gut sie wirklich ist. Diese Person ist ein Genie.«
    »Das glaube ich auch.«
    »Wenn Sie Polizist sind«, schloss der Professor messerscharf, »könnte ich mir vorstellen,
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