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0790 - Kristall aus der Vergangenheit

0790 - Kristall aus der Vergangenheit

Titel: 0790 - Kristall aus der Vergangenheit
Autoren: Christian Montillon
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Dhyarra.«
    »Gut.« Ein wenig Enttäuschung schwang in dem einen Wort mit.
    »Du wirst sicher heute noch dazu kommen, Rambo zu spielen.«
    »Na, der hätte sich aber nicht mit einem kleinen Steinchen zufrieden gegeben, sondern mit einem Granatwerfer gleich die ganze Wand weggepustet.«
    »So was könnten wir gebrauchen. Wer weiß, ob uns Simonet nicht mit gezücktem Dhyarra erwartet und eine große Show vorbereitet hat.«
    »Geifernde hyänenköpfige Monstren inklusive…«
    Zamorra unterbrach das Geplänkel und zog seinen Dhyarra-Kristall aus seiner Tasche. Er stellte sich vor das Fenster und sah nach innen. Nicole beobachtete, wie sich kurz darauf der Griff auf der Innenseite des Fensters in die Waagerechte bewegte.
    »Voilâ.« Zamorra grinste zufrieden. »Unauffälliger hätten wir kaum ins Innere kommen können.« Er streckte die Hand aus, um das Fenster aufzustoßen.
    »Warte«, sagte Nicole schnell und fasste nach Zamorras Hand, ehe er das Fenster berühren konnte. »Mir ist etwas aufgefallen.«
    Ihr Gefährte sah sie nur fragend an.
    »Kommt es dir nicht auch seltsam vor, dass das Fenster in diesem alten Haus über einen Metallrahmen verfügt?«
    »Simonet wird die alten Fenster ausrangiert haben, und über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten.«
    »Als der Griff sich bewegte, hörte ich ein leises Summen.«
    »Was willst du damit sagen?«
    Statt einer Antwort präsentierte Nicole den Schlüssel ihres Cadillacs. Sie hielt ihn einige Zentimeter über den äußern Metallrahmen und ließ ihn dann fallen.
    Als er den Rahmen berührte, gab es einen von einem Knall begleiteten kurzen Überschlagblitz.
    Zamorra wurde blass. »Starkstrom.«
    »Simonet hat das Fenster sehr radikal gegen Einbruch gesichert«, bestätigte Nicole. »Wer die Scheibe einschlägt oder aufschneidet, und ohne einen Sicherungsschalter zu drücken den Griff berührt, der hat für immer ausgesorgt…«
    »Kleine elektrische Spielchen scheinen sein Steckenpferd zu sein«, versuchte Zamorra zu scherzen. »Auf der Baustelle ging er ähnlich vor, um Gerome auszuschalten.«
    Obwohl es ungefährlich sein musste, das Glas der Fensterscheibe zu berühren, brach Zamorra einen dünnen Ast von dem Apfelbaum, der im Garten stand, und benutzte diesen, um Druck auf das Fenster auszuüben. Lautlos schwang es nach innen.
    Es glich einer akrobatischen Übung, ins Innere des Hauses zu kommen, ohne den Metallrahmen des Fensters zu berühren.
    Bald hatten sie es hinter sich gebracht. Nicole besah sich die Innenseite des Fensters. Sie fand jedoch keinen Mechanismus, der die Stromzufuhr zu dem Fenster unterbrechen konnte. Nach wie vor musste es unter Hochspannung stehen. Sie griff nach einer grob geschnitzten hölzernen Figur, die auf einem Regal stand, und klemmte sie zwischen Fensterrahmen und Fensterbank so fest, dass das Fenster weit geöffnet bleiben musste. Dabei ging sie sehr vorsichtig vor, um nicht aus Versehen den Metallrahmen zu berühren.
    Bald war sie zufrieden. Das offene Fenster konnte eine wichtige Rückzugsmöglichkeit sein. Sollte das nötig werden, war keine Zeit, besonders auf den lebensgefährlichen Metallrahmen zu achten.
    Währenddessen hatte Zamorra sich umgesehen. Sie befanden sich in einem bequem eingerichteten Wohnzimmer.
    »Der Teppich weist Brandspuren auf«, teilte Zamorra mit. »Findest du nicht auch, dass es verschmort riecht?«
    »Na, wenn es schon ein Mann riechen kann.« Demonstrativ laut atmete sie ein. »Du hast Recht. Hier muss vor wenigen Minuten etwas gebrannt haben.«
    Sie sah sich um und entdeckte bald einen kleinen Aschehaufen neben dem großen Holztisch. »Schau mal hier, Meister des Übersinnlichen und der Kombinationsgabe. Ein Häufchen Asche, wie es ein verblichener Vampir nicht schöner hinterlassen könnte.«
    »Der aber in aller Regel keinen Brandgeruch hinterlässt. Aber du hast Recht, es ist schon ein wenig eigenartig.«
    Sie machten sich darüber keine weiteren Gedanken und öffneten die Tür. Als sie den dahinter liegenden Flur betraten, nahm der üble Geruch zu. »Demnach kann das Aschehäufchen nicht der Verursacher des Gestanks gewesen sein.«
    Zamorra nickte Nicole bestätigend zu. Wesentlich wichtiger waren ihm allerdings die Geräusche, die auf einigen Tumult hindeuteten. Und die Tatsache, dass Merlins Stern sich erwärmte.
    »Hörst du das? Es kommt von dahinten.« Zamorra eilte die wenigen Schritte zu der offen stehenden Tür schräg gegenüber auf der anderen Seite des Flurs. Was er zu sehen bekam,
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