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0790 - Kristall aus der Vergangenheit

0790 - Kristall aus der Vergangenheit

Titel: 0790 - Kristall aus der Vergangenheit
Autoren: Christian Montillon
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angekohlt zu sein, sonst war er frei von Verbrennungen. Sein Blick flackerte, als er Nicole ansah.
    »Ihr habt mein Begrüßungsgeschenk also überwunden«, sagte er leise. »Bei euch muss man wohl mit allem rechnen.«
    »Dachtest du wirklich, die Spielerei am Fenster könnte uns aufhalten?« Nicole dachte darüber nach, wie sie Simonet möglichst rasch außer Gefecht setzen konnte. Sie musste Zamorra zu Hilfe eilen, der möglicherweise schwer verletzt mit dem Hyänenköpfigen in dem hinteren Raum eingeschlossen war.
    Nicole sah, wie Simonet zum Fuß der Treppe blickte. Dort lag sein Dhyarra-Kristall auf dem Boden. Seine Muskeln spannten sich an.
    Gleichzeitig hechteten sie los. Simonet ließ sich zu Boden fallen und streckte den rechten Arm aus. Seine Finger näherten sich dem Objekt seiner Begierde.
    Nicoles Fuß war schneller. Sie merkte, dass sie den Kristall nicht vor ihrem Gegner erreichen konnte und trat zu, als sie nahe genug heran war. Ihre Fußspitze traf den Dhyarra, der gegen die unterste Stufe prallte und von dort seitlich weggeschleudert wurde.
    Er kam außerhalb der Reichweite Simonets zu liegen.
    Dieser erfasste schnell die neue Situation und schlug auf dem Boden vor ihr liegend mit seiner Handkante gegen die Ferse Nicoles.
    Ein feuriger Stich durchzuckte ihr Bein bis in die Höhe der Hüfte. Ihr Knie knickte ein, sie stürzte. Im Fallen hörte sie, wie die hintere Tür von innen geöffnet wurde. »Nicole!«, vernahm sie die Stimme Zamorras.
    Dann war Simonet über ihr und schlug ihr seine Faust ins Gesicht.
    Sie konnte nicht mehr ausweichen.
    Sterne explodierten vor ihren Augen und sie verlor die Besinnung.
    ***
    Verwundet hatte Vorrec sich aus dem Kellerraum zurück gezogen. Am erleichterten Gesichtsausdruck des verhassten Zamorra war ihm deutlich geworden, dass sein Gegner glaubte, er sei vernichtet worden.
    »Noch nicht ganz, Zamorra«, brachte Vorrec mühsam hervor, als er in den Schwefelklüften materialisierte. Seine Brust war zerrissen worden, tiefe Wunden waren zurück geblieben, aus denen pulsierend das schwarze Blut des Dämons floss.
    Er brauchte Hilfe! Wenn nicht bald etwas geschah, war er verloren. Vorrec brach in die Knie, als ihm bewusst wurde, dass seine nach Äonen zählende Existenz gefährdeter war als jemals zuvor.
    Was sollte er tun? Seine magischen Sinne tasteten die Umgebung ab. Kein höllisches Wesen befand sich hier. Niemand, der ihm helfen konnte…
    Hass und Wut brachten ihn wieder auf die Beine, verliehen ihm Kraft, in einen raschen Lauf zu verfallen. Hass auf Zamorra, der ihn beinahe getötet hatte. Seine Wut jedoch richtete sich gegen Maurice Simonet, der durch sein Handeln erst die Begegnung mit dem Dämonenjäger herbei geführt hatte.
    »Ich werde nicht sterben, solange ihr lebt!« Sein finsterer Schwur donnerte durch die dunklen Gefilde der Hölle, während das, was ihm seine Existenz ermöglichte, unaufhaltsam aus seinen tiefen Wunden rann.
    Verzweifelt sondierte er den Raum um sich herum.
    Als ihn seine letzten Kräfte zu verlassen drohten, entdeckte er eine Präsenz in der Nähe. Er kannte dieses Gedankenmuster. Es war der Irrwisch, den er vor wenigen Stunden mit der Suche nach Simonet beauftragt hatte.
    Vorrec änderte seine Laufrichtung und stand der Kreatur bald darauf gegenüber. »Vorhin hast du versagt, doch jetzt wirst du mir helfen!«
    Ängstlich sah der Irrwisch sich um. »Wie kann ich euch dienen, Herr? Soll ich die Spur noch einmal aufnehmen?«
    »Du wirst nicht hier wegkommen, ehe du…«
    »Ihr seid verletzt, Herr«, die Stimme des Wesens wurde zuversichtlicher. »Was ist Euch widerfahren?«
    Vorrec riss sein Maul auf und schlug die Zähne in den Körper des Irrwischs, der keine Möglichkeit hatte, auszuweichen. Wimmernd zappelte die Kreatur in den Fängen des Dämons.
    Doch was Vorrec erhofft hatte, trat nicht ein. Die Lebensenergie des Irrwischs vermochte nicht, ihn zu stärken. Im Gegenteil, er wurde schwächer und schwächer.
    Er spuckte die verendete Kreatur aus und trat voller Verzweiflung auf den leblosen Körper ein, der sich nach wenigen Sekunden in Nichts auflöste.
    »Eines bleibt mir noch zu tun«, ächzte der Hyänengott. »Eines noch, Zamorra…«
    ***
    »Nun bleiben also wir beide.« Der Dämonenbeschwörer sah furchtbar aus. Seine Kleidung war angebrannt, seine Haare versengt. Seine Augen flackerten unstet. Er stand hinter der ohnmächtig am Boden liegenden Nicole. »Deine Freundin hier träumt solange, bis ich dich erledigt habe. Du
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