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0790 - Kristall aus der Vergangenheit

0790 - Kristall aus der Vergangenheit

Titel: 0790 - Kristall aus der Vergangenheit
Autoren: Christian Montillon
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als er über die dahinter zum Vorschein kommende Treppe nach unten blickte, verschlug ihm den Atem.
    ***
    Noch im Sprung hob Vorrec seine Krallenhand und holte aus. Ohne große Umschweife wollte er sie Simonet gegen den Kopf schlagen und ihn damit sofort außer Gefecht setzen.
    Normalerweise hatte er gegen einen längeren Kampf nichts einzuwenden, doch Simonet war durch den Dhyarra-Kristall unberechenbar geworden. Wer konnte wissen, ob er bereits etwas vorbereitet hatte, um Vorrec zu schaden?
    Er prallte gegen eine unsichtbare Wand.
    Simonet lachte hämisch. »Glaubst du wirklich, ich rede so unverfroren mit dir und schütze mich nicht dabei?«
    »Gib mir den Kristall !« Vorrecs Wut war ins Unermessliche gewachsen. Es musste lächerlich ausgesehen haben, wie er an dem unsichtbaren Hindernis abprallte und zu Boden sank.
    Lächerlich!
    In einem hinteren Winkel seines Bewusstseins war er erstaunt, wie gut Simonet den Kristall mittlerweile beherrschte. Er musste eine natürliche Begabung dafür besitzen. Nicht mehr lange, und es würde ihm womöglich gelingen, den Kristall auf seinen eigenen Geist zu verschlüsseln. Damit wäre er für jeden anderen unbrauchbar gemacht.
    So weit durfte es nicht kommen.
    Wenn rohe Gewalt nichts nutzte, dann eben eine List. Er musste Simonet ablenken, damit seine Konzentration nachließ. Der schützende Schirm musste dann zusammenbrechen.
    »Wieso sollte ich dir den Kristall geben?«, antwortete Simonet auf-Vorrecs letzte Bemerkung.
    »Du hast Recht. Ich sehe mit Erstaunen, wie gut du den Dhyarra zu handhaben verstehst.« Vorrec zügelte seine Wut und gab sich gelassen. »Wie hast du es gelernt?«
    »Es war recht einfach. Ich verstand es, kaum dass ich den Kristall berührte. Wie hast du ihn genannt? Dhyarra?«
    Vorrec sah seine Chance zur Ablenkung. »Du wusstest nicht, wie man ihn nennt?«
    »Ich hörte nie zuvor von einem Kristall wie diesem.«
    »Dann wird es dich erstaunen zu hören, dass es Tausende davon gibt.«
    Tatsächlich zuckte der Dämonenbeschwörer bei diesen Worten zusammen. »Es gibt Tausende wie ihn?«
    »Man kann nicht sagen, dass sie Mangelware sind«, übertrieb Vorrec und verunsicherte Simonet damit. Er sah in seinen Augen, dass er über diese Eröffnung ins Nachdenken gekommen war. Ob jetzt der richtige Zeitpunkt für einen Angriff gekommen war?
    Er machte die Probe aufs Exempel und demonstrierte seine Fähigkeiten. Feuer schoss aus seinem Rachen auf Simonet zu. Es passierte jene Stelle etwa einen Meter von Simonet entfernt, an der Vorrec gescheitert war. Sekunden später brannte der Oberkörper seines aufsässigen Knechtes.
    Dessen Überraschung und Schmerz nutzend, sprang er erneut auf ihn zu. Ein gezielter Schlag traf die Hand Simonets, die den Kristall hielt.
    Die Finger öffneten sich.
    Der Kristall fiel zu Boden.
    »Es war schon immer deine Schwäche, mit Dingen zu experimentieren, die du nicht wirklich verstehst. Wärst du langsamer vorgegangen, hättest du viel erreichen können.«
    Jetzt erst realisierte Simonet, dass seine Kleidung brannte. Die Hitze schlug in sein Gesicht, doch die Flammen hatten noch an keiner Stelle seine Haut erreicht.
    Ein weiterer Schlag des Dämons traf ihn und schleuderte ihn in die Ecke des Vorraumes am Fuß der Kellertreppe. Er prallte gegen die Wand und sank zu Boden.
    Weit weg von dem Dhyarra-Kristall.
    Er hatte keine Chance mehr.
    Sein Traum war zu Ende, ehe er richtig begonnen hatte.
    ***
    Zamorra starrte auf den von ihnen gesuchten Simonet. Sein Oberkörper brannte. Vor ihm stand der Hyänendämon und versetzte ihm einen Schlag, der den Menschen aus Zamorras Sichtfeld taumeln ließ.
    Zamorra wollte die Chance nutzen, die sich ihm unerwartet bot. Der Dämon hatte ihn noch nicht wahrgenommen. Er hakte mit raschem Griff sein Amulett von der Silberkette. In diesem Moment brüllte Vorrec auf. Zamorra war entdeckt!
    Jetzt zählte jede Sekunde. Wieder zog es Vorrec vor, nicht zu kämpfen, sondern sich zurückzuziehen. Allerdings dematerialisierte er dieses Mal nicht, sondern verschwand durch eine Tür in einen weiter hinten liegenden Raum.
    Dort musste sich Simonets Beschwörungskammer befinden. Zamorra hastete die Stufen hinab und wollte Vorrec folgen. Die Tür schlug zu, ehe er sie passieren konnte. Er öffnete sie und wollte den hinteren Raum betreten, um Vorrec den Garaus zu machen. Das Amulett hielt er in der einen, seinen Dhyarra in der anderen Hand. Vorrec sollte keine Chance mehr bekommen, sich erneut kampflos
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