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0779 - Der Nebelwolf

0779 - Der Nebelwolf

Titel: 0779 - Der Nebelwolf
Autoren: Jason Dark
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und dabei auch von den Templern gesprochen. Erinnere ich mich da richtig?«
    »Das sagte ich.«
    »Wie kommen Sie auf die Templer?«
    Er hob die Schultern. »Ich weiß nicht viel über die Geschichte dieses Ordens, da sind Sie bestimmt besser informiert, aber ich weiß, dass Kirche und Staat gemeinsam den Orden aufgelöst haben. Die Templer hatten sich dem Bösen zugewandt, der Schwarzen Magie, und ich weiß auch, dass sie geflohen sind, als ihr Orden aufgelöst wurde. Die meisten starben. Einige konnten jedoch entwischen und haben sich über die damals bekannte Welt verteilt. Schottland und Frankreich sind Hochburgen gewesen, aber einige aus diesem Orden waren auch hier. Sie sind hierher in den Südwesten gekommen, um sich zu verbergen. Und es war keine gute Botschaft, die sie brachten, sondern die Botschaft des Bösen.«
    Ich hatte ihn verstanden. »Dann gehen Sie davon aus, Hoss, dass die Menschen, die in diesen Gräbern liegen, die Templer gewesen sind.«
    »Das genau meine ich.«
    Hatte er Recht, reimte er sich etwas Falsches zusammen? Ich konnte es nicht sagen. Immer wieder traf ich bei meinen Nachforschungen auf die Spuren des Ordens, und ich selbst stand dieser Gruppe sehr nahe, ohne mich allerdings selbst als Templer zu fühlen. Viele Freunde hatte ich unter ihnen, und ich versuchte noch immer, die Herkunft des geheimnisvollen Skelett-Sessels aufzuklären, der von meinen Templer-Freunden in Frankreich bewacht wurde.
    Mir war zudem bekannt, dass sich die Templer in zwei Gruppen geteilt hatten. Die eine Gruppe ging den gerechten Weg, die andere aber hatte sich einem Dämon namens Baphomet zugesellt, um einzig und allein dem absolut Bösen zu dienen. Von Baphomet war der Weg nicht mehr weit bis zu Luzifer.
    »Sie geben keine Antwort, John?«
    »Sorry, ich denke nur nach.«
    »Können Sie mir denn glauben?«
    »Ich versuche es zumindest. Außerdem habe ich auch keine andere Erklärung für die Existenz dieses Friedhofs. Nur bin ich nicht sicher, ob in der Erde tatsächlich die alten Templer liegen…«
    »Das weiß ich auch nicht. Wenn, dann müssten sie vermodert sein. Andererseits habe ich Ihnen von den nächtlichen Heullauten erzählt. Sie traten zeitgleich mit der Rückkehr des Friedhofs auf. Ich bin davon überzeugt, dass sich hier etwas zusammengebraut hat. Noch stehen wir am Beginn, aber nicht mehr lange.«
    »Stimmt.« Ich lächelte knapp. »Es hört sich zwar komisch an, was ich jetzt sage, und ich könnte Sie möglicherweise auch enttäuschen, aber was verlangen sie von mir? Was soll ich tun, umdieses Grauen, das für mich bisher nicht greifbar gewesen ist, zu stoppen?«
    »Das weiß ich tatsächlich nicht.«
    »Sollen wir die Gräber öffnen?«
    Hoss Ivory schaute gegen die verwitterten Steine und hob die Schultern. »Was würden wir finden?«
    »Gebeine.«
    »Meinen Sie?«
    »Sind Sie anderer Meinung?«
    »Ich kann es Ihnen nicht sagen, John. Es ist alles zu kompliziert, wenn Sie verstehen…« Er hob die Schultern, und diese Bewegung wirkte müde. »Mir ist da eine Idee durch den Kopf gegangen, die Ihnen vielleicht völlig absurd erscheinen mag.«
    »Ich höre.«
    »Ja, John, was ist denn, wenn die Leichen nicht verwest sind? Wenn es sie noch gibt. Wenn Sie in der Nacht aus ihren Gräbern hervorkriechen und als Monstren, Werwölfe, durch die Nacht irren? Können Sie mir sagen, was dann passiert?«
    »Nein.«
    »Was halten Sie denn von der Idee?«
    »Ich habe noch keine Meinung, doch möglich ist alles.«
    »Wie sieht es denn mit Ihnen aus, John? Haben Sie schon etwas Ähnliches erlebt? Sie haben doch Erfahrungen sammeln können. Gibt es da Parallelen?«
    »Bisher nicht, denke ich.«
    »Dann müssen wir von vorn anfangen.«
    »Und wie haben Sie sich das gedacht?«
    Hoss kratzte über seinen kantigen Nasenrücken. »Eigentlich habe ich mir noch keine Gedanken darüber gemacht, wenn ich ehrlich sein soll. Ich habe mich da mehr auf Sie verlassen, John.«
    »Pardon, aber der große Guru und Alleskönner bin ich nun wirklich nicht, mein Lieber.«
    »Ja, das habe ich jetzt auch gesehen.« Er schaute zu Boden. »Aber etwas müssen wir tun.«
    »Stimmt. Nur habe ich keine Lust, noch mal herzukommen und die Gräber der Reihe nach aufzuschaufeln.«
    »Vielleicht eines?«, schlug Ivory vor.
    »Mit den bloßen Händen?«, fragte ich.
    »Nein, das ist nicht nötig. Es mag Ihnen nicht aufgefallen sein, aber im Kahn liegt Werkzeug. Ich hatte es mit einer Plane abgedeckt. Wenn Sie wollen, hole ich es.«
    Da musste
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