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0758 - Die Katzenfrau

0758 - Die Katzenfrau

Titel: 0758 - Die Katzenfrau
Autoren: Jason Dark
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Übelkeit wallte in ihm hoch. Er fühlte sich so wie jemand, der krank wurde.
    Sir James stand auf. Die Einrichtung schwankte vor seinen Augen. Er sorgte dafür, daß er sich so schnell wie möglich auf die Couch legen konnte.
    Nach einer Weile ging es ihm besser. Eine Lampe brannte nur. Ihr Schein schwamm an der Decke entlang. Die Farben Gelb und Grau vermischten sich dort. Sir James ging nicht mehr zurück in sein Schlafzimmer. Auf der Couch blieb er liegen und versuchte, noch etwas Schlaf zu finden, was nicht möglich war.
    Immer - wieder sah er sich auf er Bühne, sah auch das entsetzte Gesicht des Geisterjägers John Sinclair und schluchzte auf, als er den imaginären Knall des Schusses hörte.
    Es war schrecklich, es war eine Belastung. Ob er jemals mit ihr fertig werden würde, war fraglich.
    Da war der Besuch bei Rena Mitchell nur eine vage Hoffnung…
    ***
    Die Nacht war düster, und sie war kühl geworden. Es erfreute nicht nur die Menschen, auch die Katzen und Hunde waren froh, der stickigen Kühle zu entwischen.
    Sie hielten sich draußen auf.
    Wie kleine Phantome huschten die Katzen durch die Dunkelheit. Augen leuchteten in verschiedenen Farben. Manche knallgelb, andere wiederum grün oder türkisfarben. Samtweiche Pfoten berührten nur sachte den Boden, wenn sie unhörbar ihren Weg suchten, nach Beute Ausschau hielten.
    Das alte Haus stand am Ende der Straße. Ein großer Garten umgab es, viel zu groß für das schmale Haus, aber ein Paradies für Katzen. Auf diesem Gelände fanden sie Bäume, Sträucher und Hecken, konnten sich in den hohen Wildkräutern verstecken und im Boden scharren.
    Es gab Platz genug für viele, und so konnte jede Katze ihr Revier abstecken.
    Wenn sie wollten, brauchten sie nicht draußen zu bleiben. Es gab genügend Schlupflöcher, durch die sie in das Haus hineingelangen konnten, nur blieben sie bei diesen Temperaturen lieber draußen.
    Nicht alle Katzen schlichen durch den Garten. Manche hatten auch geschützte Plätze gefunden. Sie lagen unter den Büschen und belauerten sich.
    Doch es kam nie zum Kampf. Sie blieben friedlich und sahen aus, als hätten sie einen ewigen Pakt geschlossen.
    Für die Katzen war die Nacht voller Geräusche. Überall passierte etwas. Da wehten Blätter, da huschten kleine Tiere durch das dichte Gras.
    Sogar ein Igel durchquerte den Garten.
    Die Katzen ließen ihn in Ruhe. Einige von ihnen hatten sich an seinen Stacheln schon blutige Schnauzen geholt. Überhaupt war das Verhalten sehr ungewöhnlich. Die Tiere schienen gelähmt zu sein. Wenn sich mal eine Katze aufraffte, um loszugehen, dann mit träge wirkenden Bewegungen.
    Etwas Unheimliches lag über Haus und Garten. Der voll gewesene und jetzt abnehmende Mond schimmerte durch das Blattwerk der mächtigen Bäume wie ein riesiges gelbes Auge. Er war ein unheimlicher Bewacher, der es auch nicht schaffte, der Nacht einen freundlicheren Anstrich zu geben. Die Dunkelheit und die leisen Geräusche blieben, und manchmal hörte es sich an, als hätten sich wispernde Stimmen zu einem Chor vereinigt. Dabei war es nur das Gras, das sich im leichten Wind bewegte.
    Das Haus stand relativ einsam. Von außen her drangen kaum Geräusche in den Garten. Die dichten Hecken schirmten alles Fremde gut ab. In dieser kleinen Welt fühlten sich die Katzen mehr als wohl.
    Plötzlich veränderte sich etwas.
    Im Haus hatte jemand das Licht eingeschaltet. Zwei Fenster erhellten sich. Sie leuchteten als scharf konturierte Rechtecke inmitten der dunklen Wand.
    Einige Katzen, die das Haus beobachtet hatten, erwachten aus ihrer Ruhe. Sie richteten sich auf, hoben die Köpfe an. Bei manchen sträubte sich das Fell.
    Alarm?
    Nein, nur eine gewisse Gespanntheit.
    Zwei Katzen lösten sich von ihren Plätzen und bewegten sich lautlos auf das Haus zu. Aus ihrer Perspektive mußte es ihnen riesig vorkommen, sie hatten die Köpfe schief gelegt und schauten gegen die düstere Fassade, die die Haustür einrahmte.
    Das war ihr Ziel.
    Sie strichen über den schmalen Weg, der zum Haus führte und von Unkraut beinahe überwachsen war. Vor der Haustür blieben die beiden Tiere stehen. Sie hörten etwas.
    In der Nähe standen Futternäpfe. Am Abend schon hatten die Katzen sie leergefressen. Auch in den flachen Wassernäpfen befand sich kein Tropfen mehr.
    Die Haustür war hoch und dunkel. Matt glänzte das Schloß an der rechten Seite. Der Knauf sah dabei aus wie eine blasse Kugel. Von innen her kratzte etwas im Schloß. Zweimal drehte sich
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