Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0758 - Die Katzenfrau

0758 - Die Katzenfrau

Titel: 0758 - Die Katzenfrau
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
hat er.«
    »Ist gut, werde ich ihm bestellen. Nur hätte ich noch eine Frage, Mr. McCall.«
    »Bitte!«
    »Sie sind zu einer Lösung gelangt. Oder haben Sie sich schon etwas ausgedacht?«
    Ich hörte, wie er die Luft ausblies. »Nein, das nicht. Aber wir denken bereits darüber nach, ob dieser Mann noch tragbar ist. Er hat etwas getan, das uns das Genick brechen kann, wenn es an die Öffentlichkeit gerät. Sie verstehen, was ich meine. Sobald sich die Zeitungen auf ihn stürzen, werden die Reporter fordern, daß Köpfe rollen. Ich habe bewußt im Plural gesprochen, und ich möchte dabei meinen Kopf gern behalten. Er ist mir lieb und teuer.«
    »Das kann ich durchaus nachvollziehen.« Dabei strich ich über mein Haar. »Wie schon gesagt, ich werde es ihm sagen, sobald Sir James hier im Büro erscheint.«
    »Ich bin bis zum späten Abend unter dieser Nummer zu erreichen. Guten Tag, Mr. Sinclair.«
    Für ihn war das Gespräch erledigt. Er legte auf, und ich schaute Suko an.
    »War das ein arroganter Knochen«, sagte mein Freund.
    »So sind die Typen nun mal.« Ich schüttelte den Kopf und streckte meine Arme. »Eines steht fest, ich werde auf keinen Fall zulassen, daß Sir James in die Fänge dieses übertriebenen Beamtentyps gerät. Darauf kannst du Gift nehmen.«
    »Zuerst müssen wir ihn mal finden!«
    Ich nahm den Hörer wieder auf. »Wahrscheinlich sitzt er in seinen eigenen vier- Wänden und traut sich nicht mehr hervor. Wer weiß denn schon, wie es in ihm aussieht.«
    »Das ist durchaus möglich.«
    Aber ich hatte Pech. Niemand nahm ab. Ich hatte es wirklich sehr lange durchläuten lassen, und wir konnten uns nur anschauen und die Köpfe schütteln.
    »Verstehe ich nicht«, flüsterte Suko.
    »Vielleicht ist er auf dem Weg.«
    »Okay, dann warte noch.« Suko drehte sich im Stuhl und legte die Beine schräg auf den Schreibtisch. »Oder turnt er etwa in seinem Club herum?«
    »So früh schon?«
    »Kann doch sein.«
    »Nein, das glaube ich nicht. Der Club ist etwas für den Abend, aber nicht, um…«
    »Da habe ich bereits angerufen«, rief Glenda, die unser Gespräch gehört hatte. »Es ist nichts, wir haben Pech gehabt. Sir James hat sich auch dort nicht versteckt.«
    »Dann sehe ich schwarz«, sagte Suko.
    Da hatte er mir aus der Seele gesprochen. Man soll ja den Teufel nicht an die Wand malen, aber Sir James gehörte zu den Menschen, die normalerweise alles klar und vernünftig angingen. Er hatte die Probleme im Griff gehabt. Und plötzlich erlebten wir so etwas. Das konnte einfach nicht passen.
    »Er muß wirklich durchgedreht sein«, flüsterte ich. »Der… der ist einfach nicht zu stoppen gewesen. Der ist nicht mehr Herr seiner Sinne.« Während ich das sagte, verlor mein Gesicht, immer mehr an Farbe. »Ich glaube, wir sollten uns auf sehr schlimme Dinge gefaßt machen, Freunde.«
    Glenda Perkins begriff sofort. »Du denkst doch nicht etwa an einen Freitod?«
    »Ich garantiere für nichts mehr.«
    Suko blies laut die Luft aus. »Das gefällt mir immer weniger hier. Aber so schlimm sehe ich die Lage doch nicht.«
    Ich hob die Schultern. »Man kann nie wissen, Suko. Sir James hat immer auf Recht und Ordnung gesetzt. Dafür war er bekannt. Er hat sich nicht beirren lassen, und plötzlich passiert so etwas. Das ist doch nicht normal. Da ist doch irgend etwas schiefgelaufen. Das wird er nicht überreißen können, und aus diesem Grunde muß er einfach so handeln, wie wir es nie getan hätten. In seinem Leben hatte es nun mal diesen gewaltigen Einschnitt gegeben. Er ist in ein tiefes Wasser gefallen, ohne richtig schwimmen zu können. Und wir müssen versuchen, ihn zu retten.«
    Glenda hob die Augenbrauen. »Okay, das ist alles gut und schön, was du da sagst, bringt uns aber nicht näher an das eigentliche Problem heran. Wir haben es nicht mit der Theorie zu tun, sondern mit der Praxis. Die sieht so aus, daß Sir James verschwunden ist. Einfach so. Er ist weg, nicht mehr aufzufinden. Mach da mal was.«
    Ich hob die Schultern, während Suko den Kopf senkte und auf die Schreibtischplatte schaute. Mehr konnte auch er nicht tun. Wir waren einfach ratlos.
    Wie so oft hatte Glenda Perkins das letzte Wort. »Vielleicht hilft uns tatsächlich ein Hellseher, aber anders, als du gedacht hast, John.«
    »Wie meinst du das denn?«
    »Ganz einfach. Wir engagieren ihn, damit er uns sagen kann, wo wir Sir James finden.«
    Ich winkte nur ab.
    ***
    Das Taxi stoppte nicht genau am Ziel, sondern hundert Yard davor. Sir James hatte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher