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0756 - Der Kopfjäger des Spuks

0756 - Der Kopfjäger des Spuks

Titel: 0756 - Der Kopfjäger des Spuks
Autoren: Jason Dark
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verschoben, da war eine Lücke gerissen worden.
    Keiner tat etwas. Niemand rührte sich. Es wäre unter Umständen fatal gewesen, wenn sie jetzt etwas unternommen hätten. Es hätte ebenso gut das Falsche sein können.
    Deshalb wollten sie abwarten.
    »Zwei Personen!«, keuchte Sarah. Sie saß da und zitterte. »Ich - ich begreife es einfach nicht. Es sind tatsächlich zwei Personen. Himmel, das will nicht in meinen Kopf!«
    Jane und Suko schwiegen. Jeder von ihnen wusste, dass es John Sinclair war, der alles versuchte, um wieder in seine normale Welt zurückzukehren, auch wenn es ihm wahnsinnig schwer fiel. So etwas war kaum zu schaffen, der Druck von der Außenseite her steigerte sich immer mehr, das Flimmern nahm ab, fremde Kräfte rissen an den beiden Personen, und es war nur zu sehen, wie John seine Hände hob und versuchte, an sein Kreuz zu gelangen, während sein Begleiter unbeweglich neben ihm stand und den Griff eines Schwerts mit blutbefleckter Klinge festhielt.
    Suko zuckte es in den Händen. In seinem Innern tobte eine kleine Hölle. Er überlegte, ob er eingreifen sollte. Hin und her rasten seine Gedanken, und er hatte das Gefühl, einen Schlag in den Magen bekommen zu haben.
    Kälte überflutete ihn. Sie stieg in seinem Innern hoch wie aus der Tiefe eines Brunnens, und er konnte plötzlich nicht mehr anders, er musste aufstehen.
    »Nicht, Suko!«, warnte ihn Jane.
    Der Inspektor hörte nicht. Er wollte die Erscheinung bei sich behalten, er wollte wissen, was mit ihr war, ob sich hier im Raum tatsächlich zwei Welten überlappt hatten, und er hob den rechten Arm an, um ihn hinter den Rücken zu führen, denn dort hatte er in seinen Gürtel den Stab stecken.
    Dabei konzentrierte er sich vor allen Dingen auf John Sinclair, der noch immer den Mantel trug und mit der Situation nicht zurechtzukommen schien, was er an seinen verzerrten Gesichtszügen ablesen konnte. John kämpfte dagegen an, er war verzweifelt, er musste starke Qualen durchleiden, die Suko nicht so einfach hinnehmen konnte.
    Er wollte diese Erscheinung bannen, dazu brauchte er nur ein Wort zu sprechen. Den Stab hatte er bereits hervorgezogen, hielt ihn mit der rechten Hand fest. Dann rief er das Wort.
    »Topar!«
    Jetzt musste es sich erweisen, ob er Recht behalten hatte! Auch Jane Collins und Sarah Goldwyn hatten die Erscheinung gebannt beobachtet und ebenfalls gemerkt, wie sehr sich ihr Freund John Sinclair damit herumquälte.
    Packte er es?
    Nein, aber Suko versuchte es. Vielleicht war es richtig, vielleicht auch nicht, jedenfalls verließ er sich auf seinen Stab. Er sprach das magische Wort, hoffte auf das Erbe des großen Philosophen und Religionsstifters Buddha - und wurde ebenso schrecklich enttäuscht wie die beiden Frauen auch.
    Es geschah nichts!
    Die Szene erstarrte nicht. Nur Sarah und Jane bewegten sich nicht mehr, da sie ebenfalls mitgehört hatten. Sie waren für die Dauer von fünf Sekunden bewegungslos geworden, und erst wenn diese Zeit vorbei war, würden sie wieder normal reagieren können.
    Sinclair und der gefährlich aussehende Fremde aber bewegten sich. Sie hatten Sukos beschwörenden Ruf nicht vernommen, er hatte einfach ins Leere gerufen, und Suko spürte selbst die Enttäuschung in sich hochsteigen wie eine gallige Bitternis.
    Beide Männer glitten davon. Andere Kräfte zerrten an ihnen und holten sie wieder zurück in ihre Welt, um ihnen möglicherweise eine weitere Reise auf zuzwingen.
    Nichts ging mehr, gar nichts…
    Dann waren die fünf Sekunden verflossen. Auch Jane und Sarah konnten sich wieder normal bewegen, und beide Frauen atmeten tief durch, was aber keineswegs erleichtert klang, denn die Erinnerung an John war noch zu frisch, und sie wussten, dass sie verloren hatten.
    Sukos Arm sank nach unten. Er drehte sich um und blickte in Sarahs Gesicht.
    Die Horror-Oma hob die Schultern. »Verlange keine Erklärung von mir, Suko. Ich kann dir nur sagen, dass wir in diesem verdammten Fall zweiter Sieger sind.«
    Er senkte den Kopf, schaute auf den Stab und bekam einen Blick, als wollte er das Erbe Buddhas zerbrechen.
    Jane versuchte es mit einem Trost. »Suko, du kannst nichts dafür. Dich und der Stab treffen keine Schuld. Du hast alles versucht, aber sie haben dich nicht gehört. Beide waren zu weit weg, sie - sie befanden sich noch in einer anderen Dimension, auch wenn sie dicht an der Grenze entlang spazierten. Das musst du einfach akzeptieren, auch wenn es dir schwer fällt.«
    »Ja«, murmelte er,
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