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0756 - Der Kopfjäger des Spuks

0756 - Der Kopfjäger des Spuks

Titel: 0756 - Der Kopfjäger des Spuks
Autoren: Jason Dark
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Ich bekam den Eisschock und wollte die Antwort noch einmal hören. »Bitte, halte mich nicht für so dumm. Wer hat den Mantel hergestellt?«
    »Lilith, die Urmutter, die erste Hure des Himmels, wie sie auch genannt wurde. Sie war seine erste Besitzerin. Es ist doch einfach, denn denke darüber nach, wem die Hexen zugetan sind. Wen sie als Königin verehren. Nicht nur den Teufel, sie sehen das Weibliche als Höchstes an. Gerade in deiner Zeit ist dies doch in Mode gekommen. Lilith hat der Mantel zuerst gehört, und die hat ihn weitergegeben. Oder glaubst du nicht, dass seine jetzige Besitzerin an ihrer Seite steht und sie verehrt…?«
    Ich schluckte, obwohl es nichts zu schlucken gab, denn in meinem Mund hatte sich eine Wüste ausgebreitet. »Ja«, murmelte ich nach einer Weile, »darüber habe ich noch nicht nachgedacht.«
    »Das brauchst du nicht mehr. Nimm es hin, dass dieser Mantel einmal Lilith gehört hat.«
    »Und sie hat ihn an eine würdige Nachfolgerin gegeben.«
    »So ist es.«
    »Dann kennst du Assunga?«
    Er lachte mich an. »Wer oder was kenne ich nicht? Jedenfalls möchte ich dir noch sagen, dass Assunga alles daransetzen wird, um den Mantel wieder zurückzubekommen. Du darfst nicht vergessen, dass er es ist, der ihr Macht und Stärke verleiht. Dieser Mantel ist für sie ungemein wertvoll, nur durch ihn wird sie akzeptiert, und sie hat sich natürlich einen mächtigen Partner gesucht.«
    »Dracula II, ich weiß.«
    »Eben.«
    Ich kannte mich bei den Konstellationen innerhalb der dämonischen Welten einigermaßen aus. Ich wusste, wer mit wem zusammenarbeitete und wer des anderen Feind war. Die Konstellation Assunga/Mallmann hatte ich noch akzeptieren können, aber Assunga stand tatsächlich auf Liliths Seite. Die wiederum gehörte zum Dunstkreis der Hölle, damit auch zu Luzifer. Mallmann aber war ein Feind der Hölle, weil er sein eigenes Süppchen kochte, und wenn alles so blieb, wie es war, dann hatte sich der Vampir indirekt mit der Hölle verbündet, die eigentlich sein Feind sein musste. Im Prinzip simpel, aber trotzdem nicht richtig nachvollziehbar für mich. Zumindest musste ich mich erst einmal mit dem Gedanken daran vertraut machen.
    Der Spuk ahnte etwas von meinen Überlegungen und fragte: »Bist du jetzt überrascht?«
    »Es geht.«
    »Kompliziert ist irgendwie alles, auch wenn es sich einfach anhört, John Sinclair. Ich an deiner Stelle würde mir nur keine großen Gedanken darüber machen. Nimm es einfach hin, es ist für dich am besten. Du hast durch den Mantel die Chance erhalten, in die Zukunft zu reisen. Du bist hier in der Zukunft gelandet, du hast mich getroffen, ich habe dich über bestimmte Dinge aufgeklärt und kann dir nur raten, das Beste daraus zu machen.«
    Das hörte sich nach einem Abschied an. Ich wollte wissen, ob ich damit richtig lag.
    »Ja, die Zeit ist um.«
    »Welche Zeit?«
    »Die dir der Mantel gab. Seine Magie bricht zusammen. Sie wird dich nicht mehr lange halten können, und auch ich kann dir dabei nicht helfen, so Leid es mir tut. Von nun an stehst du wieder auf eigenen Füßen. Die Zukunft wird für dich Zukunft bleiben. Aber du hast die Gewissheit erhalten, dass es mich noch gibt und dass ich noch immer dabei bin, mich gegen irgendwelche Feinde zu wehren.«
    Da hatte er nicht gelogen. Ich wollte trotzdem noch einiges fragen, bekam aber schon jetzt mit, wie sich die pechschwarze Wolke langsam zurückzog. Ein unheimlicher Kälteschauer streifte über mein Gesicht hinweg. Es war keine normale Kälte, sondern eine magische, die aus einem Reich stammte, das absolut menschenfeindlich war.
    Ich fror von innen und von außen. Aber ich sah gleichzeitig, wie sich der Kopfjäger des Spuks bewegte. Bisher hatte er sich passiv verhalten, doch plötzlich kam er auf mich zu. Nichts rührte sich in seinem Gesicht. Es blieb kalt und abweisend, und ich fragte mich, was er von mir wollte.
    Gleichzeitig fing die Umgebung an, sich zu verändern. Wieder sah ich dieses ungewöhnliche graue Licht, das mich an Glas erinnerte und das meine eigentliche Umgebung verkleinerte.
    Meine Sichtperspektive veränderte sich zusehends. Ich kam mir eingekesselt vor, drehte den Kopf und sah genau das, was auch schon Jane Collins berichtet hatte.
    Plötzlich strömten die Monster herbei. Sie schossen aus dem grauen Licht hervor. Es waren genau die Wesen, die der Kopfjäger schon erledigt hatte. Sie stürzten sich jetzt auf uns und drangen von verschiedenen Seiten auf uns ein. Es wurde eng, verdammt
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