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0756 - Der Kopfjäger des Spuks

0756 - Der Kopfjäger des Spuks

Titel: 0756 - Der Kopfjäger des Spuks
Autoren: Jason Dark
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nicht geschafft, eine auch nur leichte Berührung zu erreichen.« Sie wischte den dünnen Schweißfilm von der Stirn und räusperte sich. Es war ihr anzusehen, wie groß ihre Sorgen waren. Das Gesicht der blonden Frau wirkte um einige Jahre gealtert, und um die Augen herum hatten sich Schatten gelegt. Dann schüttelte sie den Kopf. »Es hat keinen Zweck, wir sind außen vor. Wir müssen darauf warten, dass sich etwas tut, und zwar nicht von unserer Seite aus. John Sinclair muss es packen.«
    »Und ihm kann nichts helfen«, flüsterte Sarah. »Nicht einmal sein Kreuz, wenn ich es richtig sehe. Dieser Mantel schlägt alles in seinen verfluchten Bann. Woher kann sie ihn haben?«, murmelte sie und wischte über ihre Stirn.
    »Das ist doch nicht wichtig«, sagte Jane leise. »Fest steht, dass wir kein Sieger sind. Wir wissen nicht einmal, woraus er genau besteht. Von John hörte ich, dass es kein Stoff ist. Eher Leder…«
    »Oder Haut«, sagte Suko.
    Jane drehte den Kopf. »Was mich auf deine Dämonenpeitsche bringt. Sie besteht auch aus Haut.«
    »Nur die Riemen.«
    Unwillig schüttelte sie den Kopf. »Das meinte ich natürlich auch. Aber du weißt selbst, Suko, wie mächtig deine Peitsche ist. Wenn wir dazu den Mantel stellen, dann müssen wir davon ausgehen, dass dieser Mantel ebenfalls unwahrscheinlich mächtig ist. Oder etwa nicht?«
    Der Inspektor nickte.
    »Ich frage mich, wo er sich jetzt befindet«, flüsterte Lady Sarah. Sie schaute Jane dabei an. »Du hast eine sehr graue, dunkle Welt gesehen. Ob sie ihn verschlungen hat?«
    »Ich will es nicht hoffen. Hast du denn näher über die Welt nachgedacht?«
    »Immer.«
    »Und keine Lösung gefunden, nehme ich an.«
    »So ungefähr, aber wenn ich über die Schwärze nachdenke, könnte ich mir vorstellen, dass es der Spuk gewesen ist, den ich kurz sah. Ich kann mich auch täuschen, aber der Mittelpunkt war derartig lichtlos, dass ich nur von einer Weltraumschwärze sprechen kann. Und dafür steht der Spuk schließlich.«
    Suko runzelte die Stirn. »So Unrecht hast du nicht«, murmelte er. »Wenn es tatsächlich zutrifft, können wir uns Hoffnungen machen, denn der Spuk ist nicht daran interessiert, uns zu vernichten. Ihr wisst, was ich meine.«
    Das wussten die beiden Frauen. Dennoch hatte Lady Sarah eine Frage. »Mich würde interessieren, was der Spuk und Assungas Mantel gemein haben. Gibt es da überhaupt eine Verbindung?«
    Suko schüttelte den Kopf. »Im Prinzip, nicht. Ich aber habe gelernt, mit Überraschungen zu leben. Wer von uns kennt denn die Verbindungen im Dämonenreich? Ich nicht, obwohl ich tagtäglich damit zu tun habe.«
    Lady Sarah gab ihm Recht.
    Jane hob die Schultern. »Okay«, sagte sie, und ihrer Stimme war anzuhören, dass sie sich ärgerte, »warten wir eben weiter.« Sie verzog den Mund. Ihre Lippen zeigten Bitternis. »Warten wir, bis uns die andere Seite zeigt, wo es langgeht. Allmählich glaube ich auch, dass es dieser verdammte Mallmann schaffen wird, sein Reich aufzubauen.« Sie ballte vor Wut die Hände. »Das ist furchtbar.«
    Als hätte sie damit ein Stichwort gegeben und die andere Seite gereizt, so passierte plötzlich etwas, das keiner von ihnen so recht nachvollziehen konnte.
    Mitten im Zimmer erschien eine Spiegelung!
    Sie waren davon überrascht worden und hielten es für einen Sonnenreflex, der seinen Weg durch das Fenster gefunden hatte. Aber das Licht verschwand nicht, es blieb auf derselben Stelle konzentriert und verwandelte sich in einen flirrenden Schein.
    Suko drückte sich hoch. Auch Jane blieb nicht länger an ihrem Platz. Von zwei verschiedenen Seiten schauten sie auf die Erscheinung, die immer deutlicher hervortrat. Es zeichneten sich Umrisse ab, und es waren tatsächlich die Umrisse einer Person.
    Eines Mannes…
    »Das ist John!«, ächzte Lady Sarah. Ihre rechte Hand fuhr langsam in Richtung Kehle hoch, als wollte sie sich selbst erwürgen.
    Die anderen sagten nichts, aber sie gaben der Horror-Oma damit Recht. Denn was sie mit eigenen Augen sahen, konnte nur als unheimlich und unwahrscheinlich bezeichnet werden…
    War die Gestalt ein Geist? War sie dabei, sich aufzulösen, um sich irgendwann wieder zusammenzusetzen? War es überhaupt ein Körper, den sie da sahen?
    Sie starrten hin, sie versuchten, jedes Detail aufzunehmen, doch sie spürten, dass sie in diesem Fall nur Statisten waren. Die eigentliche Musik spielte woanders, war vor ihren Augen, aber nicht in ihrer Welt oder ihrer Dimension. Da hatte sich etwas
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