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0755 - Blutnacht für Assunga

0755 - Blutnacht für Assunga

Titel: 0755 - Blutnacht für Assunga
Autoren: Jason Dark
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tanzen. Einmal vor, dann wieder zurück, und Mallmann hatten wir vergessen.
    Was sich unter uns abspielte, war leider nicht zu erkennen, aber es war der Wagen, und wir konnten uns vorstellen, daß er von Carmen Cavallo gelenkt wurde.
    Sie blieb praktisch in der Nähe. Sie drehte eine Runde, als wäre sie dabei, einen Weg zu suchen.
    Dann hatte sie ihr Ziel erreicht, für uns jedenfalls sah es so aus. Das Licht der beiden Scheinwerfer wanderte weiter, es floß über den Boden, und wenn wir uns nicht sehr irrten, befand sich Carmen wieder auf dem Weg zu uns.
    Suko schaute mich an, ich sah ihm ins Gesicht.
    Mein Freund hob die Schultern. »Du kannst mich für verrückt halten, John, aber ich habe keine Erklärung.«
    Ich enthielt mich zunächst einer Antwort, denn ich dachte über unsere Beobachtung nach. Wenn ich mich nicht zu stark täuschte, dann hatte ich Carmen sogar gesehen. Ich glaubte jedenfalls, daß sie es gewesen war und den Wagen verlassen hatte.
    Jetzt fuhr er normal. Er nahm einen langgezogenen Hügel und würde bestimmt bei uns eintreffen.
    Wo steckte Dracula II?
    Wir warfen einen Blick in den Himmel, wo die Dunkelheit zu einem tiefen Blau verschmolz, aber von dem Supervampir entdeckten wir nicht die geringste Spur.
    »Der ist bestimmt nicht verschwunden, John«, flüsterte mein Freund. »Das glaube nur nicht.«
    »Sondern?«
    »Ich kenne seine verdammten Pläne nicht, aber er wird aus dem Hintergrund zuschlagen.«
    Ich schwieg, weil ich mich über diesen Fall ärgerte, in dem wir einfach zuwenig Aktivitäten gezeigt hatten. Wir waren Statisten geblieben, die Hauptrollen spielten andere, und das wiederum paßte uns beiden nicht. Wieder einmal kamen wir uns wie an der Nase herumgeführt vor. Das lag leider in der Natur der Sache. Als Polizist lief man immer zunächst hinterher, bis es gelungen war, eine Spur zu finden. Ich war jedoch davon überzeugt, daß es sich ändern mußte und erstickte trotzdem beinahe an meiner Wut. Noch einmal suchte ich den Himmel in unserer Umgebung ab, doch Mallmann ließ sich nicht mehr blicken.
    »Verschwunden!« flüsterte ich. »Weg, einfach nicht zu sehen.«
    Ich knurrte wie ein Tiger, doch Suko legte mir eine Hand auf die Schulter. »Warte erst mal ab, was uns Carmen zu sagen hat.«
    Sie kam.
    Wir rochen den Staub, den die Reifen des Fahrzeugs in die Höhe wirbelten. Er begleitete sie wie eine schimmernde Wolke, wenn er in den Bereich der Scheinwerfer gelangte und diese träge durchschnitt. Trotz der Dunkelheit war es noch verdammt warm und auch leider schwül. Auf unserer Haut klebte der alte Schmutz aus den tiefen Kavernen. Für Carmen mußten wir wie Gespenster aussehen, als uns der Lichtteppich der Scheinwerfer erfaßte, für einen Moment blendete, bevor er verschwand.
    Sie stieg aus.
    Sie lachte.
    Sie kam näher.
    Wir sahen, wie sie sich bewegte. Eine Hand hatte sie zur Faust geballt und stieß sie immer wieder in die Luft, wie ein Tennisspieler, der das Match seines Lebens gewonnen hatte. Ihre Augen leuchteten, sie breitete die Arme aus und wirkte, als wollte sie uns anfallen.
    »Nun?«
    »Geschafft, John!« Sie nickte auch Suko zu und sah dabei aus wie eine wilde Kämpferin. »Ich habe es tatsächlich geschafft, Señores.«
    »Gratuliere«, sagte Suko und fragte weiter. »Aber wie und was genau haben Sie geschafft.«
    Carmen Cavallo kam noch einen Schritt näher an uns heran. Mit dem Handrücken führte sie eine schnelle Bewegung dicht vor ihrer Kehle. »Es gibt sie nicht mehr. Ich habe sie erledigt. Ich habe sie gekillt, geköpft und überfahren. Und ich kann Ihnen sagen, daß das Knirschen ihrer Knochen wie Musik in meinen Ohren geklungen hat…«
    ***
    Wir glaubten ihr aufs Wort!
    Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie uns anschaute und mit einer Hand durch ihre schwarze Haarflut strich. Carmen Cavallo machte den Eindruck, in den letzten Minuten an innerlicher Größe gewonnen zu haben. Sie war über sich selbst hinausgewachsen, sie strahlte eine wilde, schon kämpferische Sicherheit aus, auch wenn sie das Schwert diesmal nicht an ihrer Seite trug.
    »Dürfen wir gratulieren?« fragte ich.
    Sie nickte. »Und ob Sie das dürfen. Es war verdammt nicht einfach, aber ich habe mir gesagt, daß es sein muß. Also bin ich losgerannt. Ich habe die Blutsauger anvisiert, und ich räumte sie zur Seite. Dann stieg ich aus und erledigte den Rest.«
    »Mit dem Schwert?«
    Sie nickte mir zu. »Ja, John, mit meinem Schwert, und es hat mir gut getan, die Brut zu vernichten.
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