Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0751 - Gespenster der Nacht

0751 - Gespenster der Nacht

Titel: 0751 - Gespenster der Nacht
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Beine folgten dieser Bewegung Er gab mich frei!
    Frei wurde auch mein Sichtfeld. Den Kopf brauchte ich kaum zu drehen, um zur Tür schauen zu können. Sie stand noch immer offen, aber das Rechteck wurde von einer Gestalt ausgefüllt. Als ich sie sah, da hatte ich den Eindruck, endgültig verrückt zu werden.
    Das konnte nicht wahr sein, das war unmöglich, das – das ergab einfach keinen Sinn!
    Nein, ich irrte mich. Leider nicht, denn der andere war kein Trugbild. Er betrat mit lässigen Schritten mein Gefängnis…
    ***
    Harry Stahl irrte durch die Gänge oder die Katakomben der unterirdischen Welt des alten Schlosses.
    Er hatte sich verlaufen! Da half kein Fluchen, kein Ärgern, es war eine Tatsache, und die musste er akzeptieren. Harry nahm jetzt keine Rücksicht mehr darauf, dass man ihn hätte entdecken können, deshalb deckte er den Strahl der Lampe auch nicht mehr ab.
    Der Kommissar hatte mehrere Treppen entdeckt, war sie auch gegangen, aber es war ihm nie gelungen, ein Ziel zu erreichen. Immer wieder war er ins Leere gestoßen.
    Keine Spur von John Sinclair!
    Wo konnte man ihn hingeschafft haben? Oder anders gefragt: Wo befand sich Viktor Maitland? Harry ging davon, aus, dass er seinen Freund Sinclair in Maitlands Nähe finden würde.
    Wie groß die unterirdischen Kavernen waren, wusste er nicht. Es gab einfach zu viele Gänge und auch zu viele Räume. Manchmal auch Treppen mit nur wenigen Stufen, dann wieder andere, die sich lang in die Höhe schoben.
    Und schließlich landete er wieder an der Treppe, die er von der Halle aus nach unten gegangen war. Ziemlich verzweifelt sogar, denn er spürte, dass die Chancen seines Freundes John Sinclair immer mehr dem Nullpunkt entgegensanken.
    Er leuchtete die Stufen hoch. Im hellen Licht der Lampe gab die Treppe einen metallischen Glanz ab. Er dachte daran, dass es eine zweite und eine dritte Etage gab. Sie hatte er noch nicht durchsucht.
    Vielleicht würde er John dort finden.
    Da bewegte sich oben die Tür.
    Zum Glück knarrte sie, und Harry hatte das Geräusch sehr deutlich vernommen. Sofort löschte er die Lampe! Dunkelheit hüllte ihn ein.
    Er hielt den Atem an, schlich dann zurück und stellte sich in die Deckung einer Mauer. Als er Schritte auf der Treppe hörte, schaute er um die Mauerkante und blieb auch in der Haltung, obwohl der Lichtkegel einer Lampe über die Stufen tanzte und zuckend seinen Weg fand.
    Da kam jemand.
    Sinclair war es nicht. Ihn hätte er erkannt. Zudem war der Geisterjäger auch nicht so dunkel gekleidet. Die Person, die sich von oben nach unten über die Treppe hinwegbewegte und dem Schein ihrer Lampe folgte, war Viktor Maitland.
    Was wollte er hier unten? Befand sich das Versteck des Geisterjägers doch im Keller? Hatte Harry es übersehen?
    Er wartete ab.
    Hörbare Schritte, die sich dem Ende der Treppe näherten. Das Kratzen auf den Stufen. Harry hatte sich wieder zurückgezogen. Er wollte nicht Gefahr laufen, von einem hellen Lichtbalken getroffen zu werden.
    Dann horchte er auf.
    Die Schritte waren nicht mehr zu hören. Und das, obwohl Maitland noch nicht das Ende der Treppe erreicht hatte.
    Wie war es möglich?
    Stahl bekam einen trockenen Hals. Er spürte hinter den Augen einen starken Druck, und auch sein Herzschlag hatte sich innerhalb weniger Sekunden beschleunigt.
    Er hatte es noch nicht gesehen. Er wusste nur, dass er vor einem sehr wichtigen Ereignis stand.
    Keine direkten Trittgeräusche mehr, dafür ein leises Knarren. Und nun hielt Harry nichts mehr. Er trat sogar einen Schritt vor und schaute die Treppe hoch.
    Es war fast unglaublich.
    Viktor Maitland verschwand durch eine Tür an der Treppenseite, die Harry auf seinem Weg nach unten nicht gesehen hatte. Sie war zu stark in das normale Mauerwerk integriert.
    Harry sah noch soeben den anderen verschwinden, dann hielt ihn nichts mehr auf seinem Platz. Auf Zehenspitzen, aber durchaus eilig huschte er die Stufen hoch und war so schnell, wie er sein musste.
    Zudem hatte er das Glück des Tüchtigen. Die Tür war von Maitland nicht wieder zugedrückt worden. Sie stand so weit offen, dass sich der Kommissar bequem hindurchschieben konnte.
    Also keine Geräusche, die ihn hätten verraten können.
    Er blieb Maitland auf den Fersen. Und er wusste plötzlich, dass es nur noch ein kurzes Stück Weg bis zu John Sinclair war…
    ***
    »Darf ich dir meinen Zwillingsbruder Boris vorstellen, Sinclair?«, fragte Viktor Maitland. Er konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.
    Wahrscheinlich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher