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0750 - Todesfaktor Calderone

0750 - Todesfaktor Calderone

Titel: 0750 - Todesfaktor Calderone
Autoren: W.K. Giesa
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[2]
    Danach hatte sie eigentlich geplant, Calderone auf dieses Rätsel anzusetzen. Sie wusste ja, dass er aufsteigen wollte. So war es nur in seinem Sinn, sich mit dem Rätsel Astardis zu befassen.
    Wenn er dann über sein Ziel hinausschoss und den Thron besteigen wollte, konnte sie ihn immer noch vorher stoppen.
    Aber bevor sie dazu kam, ihm diese Sache schmackhaft zu machen, hatte Astardis ihr befohlen, Calderone zu beseitigen!
    Ahnte er vielleicht etwas? War das das Problem, von dem er sprach?
    Gern hätte Stygia das mit einigen der anderen Dämonen diskutiert, aber das sah sie als ein Eingeständnis der Schwäche.
    Sie musste sich etwas einfallen lassen.
    Und das möglichst schnell! Denn Astardis würde ihr nicht alle Zeit der Welt zugestehen…
    ***
    Château Montagne, südliches Loire-Tal:
    Professor Zamorra genoss den Anblick seiner Lebensgefährtin, die sich neben ihm auf dem breiten Bett ausgestreckt hatte. Durch das Fenster drang das Licht des späten Vormittags herein. Zamorra lächelte. Ein Erwachen wie dieses gefiel ihm, gefiel ihnen beiden -ein Erwachen mit Zärtlichkeit und Liebe. Nicht immer fanden sie Zeit, es so zu genießen wie heute. Seine Hand ging noch einmal auf Wanderschaft über Nicole Duvals nahtlos sonnengebräunten Körper, streichelte ihre weiche Haut. Ihre Augen waren geschlossen, aber ihr Gesichtsausdruck zeigte ihm, wie sehr ihr die Berührung behagte.
    »Am liebsten möchte ich heute erst gar nicht aufstehen«, sagte sie leise. »Lass uns den ganzen Tag im Bett bleiben. William kann uns das Essen vor die Tür bringen, dazu eine Flasche Wein…« Sie drehte sich Zamorra zu und schmiegte sich eng an ihn.
    »Wird nicht gehen«, seufzte der Parapsychologe. »Ich habe heute Nachmittag einen Termin…«
    »Sag ihn ab!«, bat sie. »Nichts kann so wichtig sein, dass es nicht noch einen Tag Aufschub verträgt.«
    Er schmunzelte. »Verschiebe nicht auf morgen, was andere übermorgen für dich erledigen können«, spöttelte er. »Nein, Nici. Dieser Termin muss sein. Leider. Und ich benötige dich dabei, also werden wir uns bald erheben und anziehen müssen…«
    »Ich will mich nicht anziehen! Ich will heute keine Termine! Ich will dich!«
    Er küsste sie.
    »Was ist das überhaupt für ein Termin?«, maulte sie. »Wieso weiß ich nichts davon? Schließlich bin ich deine Sekretärin und organisiere so was.«
    »Hat sich letzten Abend per E-Mail ergeben«, erklärte Zamorra.
    »Und warum hast du mir davon nichts gesagt?«
    »Weil es dich sicher nicht ruhig hätte schlafen lassen. Der Absender der Mail ist ein gewisser [email protected]
    Ruckartig richtete sie sich auf. »Och nöö.«
    »Och joo. Unser diabolischer Freund verlangt eine Zusammenkunft.«
    »Hell-Government«, sagte sie kopfschüttelnd. »Höllen-Regierung… Der alte Teufel wird wohl langsam größenwahnsinnig! Er behauptete doch immer, er hätte der Hölle den Rücken gekehrt. Und jetzt so was… das kann doch eigentlich nur ein schlechter Scherz sein, oder? Die Domain hell.gov gibt's doch nicht wirklich, oder?«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Meine Antwort-Mail, in der ich mir solche dummen Scherze verbat, kam jedenfalls nicht zurück. Stattdessen eine weitere Mail, in der nochmals mit anderem Text auf das Treffen hingewiesen wurde. Also ist die Sache wohl echt.«
    »Scheiße!« Nicole ließ sich wieder zurückfallen. »Mach, was du willst, aber ich bleibe hier. Ich bin an einem Treffen mit deinem Busenfreund nicht interessiert. Lass mich in Ruhe!«
    »Er ist nicht mein Busenfreund. Aber ich bin deiner«, witzelte Zamorra und kitzelte Nicole am Objekt seiner Freundschaft.
    Sie rollte sich zur Seite. »Lass mich in Ruhe«, sagte sie.
    Er verzog das Gesicht.
    »Aus eben diesem Grund«, sagte er, »habe ich dir gestern Abend nichts davon erzählt. Ich wollte dir die Stimmung nicht vermiesen.«
    »Dafür hast du es jetzt perfekt geschafft. Vielen Dank, Monsieur le professeur.«
    »Außerdem wurde Fooly zu dem Treffen eingeladen«, fuhr Zamorra fort.
    »Wie, hat der neuerdings auch 'ne eigene Mail-Adresse? Vielleicht oder so?«
    »Quatsch«, sagte Zamorra. »Er steht nur auf der Liste der Eingeladenen. Ebenso wie Merlin.«
    »Auch das noch«, seufzte Nicole. »Uns bleibt wohl gar nichts erspart, wie? Assi, der Drache, Merlin, wir - ich schätze mal, auf so eine Gipfelkonferenz kann ich herzlich gern verzichten. Im Endeffekt wird es doch nur darum gehen, dass wir wieder mal für die anderen die Kastanien aus dem Feuer holen
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