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0748 - Raphael, der Unheimliche

Titel: 0748 - Raphael, der Unheimliche
Autoren: Unbekannt
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der Mitglieder seiner „Organisation Guter Nachbar" durch einen Transmitter nach Ovarons Planet verfrachtet und damit in Sicherheit gebracht.
    Mit ihm war lediglich eine Kernmannschaft auf der Erde verblieben, nicht mehr als rund dreihundert Männer und Frauen, unter diesen zumeist erfahrene Kämpfer und Wissenschaftler, die als Koryphäen ihres Fachgebiets galten.
    Auch in Reginald Bulls Umgebung hatte sich zunächst die Ansicht durchgesetzt, daß der Sturz in den Schlund das Ende der Erde und damit der Menschheit bedeuten müsse.
    Zwar war der Schlund in früheren Zeiten, etwa während der Ploohn-Kriege, von terranischen Kriegsschiffen wie die Öffnung eines Transmitters durchflogen worden.
    Man mußte jedoch bezweifeln, daß ein derart kompliziertes und großes Gebilde wie die Erde den Schlund mit derselben Leichtigkeit zu passieren vermochte wie ein Raumschiff.
    Die Wissenschaftler der OGN hatten sich jedoch nicht damit begnügt, das, was offenbar schien, ohne weitere Prüfung als offenbar zu akzeptieren. Sie hatten den Schlund studiert und sich auf ihren Rechnern ein Modell davon angefertigt. Der Schlund war im großen und ganzen ein Gebilde, das einem übergeordneten Kontinuum angehörte. Der finstere Fleck, den die Menschen am Nachthimmel ihres Planeten sahen, war lediglich der vierdimensionale Ausdruck einer Struktur, die in ihrem Wesen für menschliche Wahrnehmungsorgane unfaßbar war.
    Bei ihren Überlegungen stießen die Experten bald auf die Erkenntnis, daß es keinen Anlaß für die Befürchtung gab, die Erde werde beim Durchgang durch den Schlund ein anderes Schicksal erleiden als ein transistierendes Raumschiff.
    Man forschte der Sache nach, ging ins Detail, stellte Berechnungen an und varierte die Parameter, über deren Bedeutung völlige Klarheit nicht zu erlangen war.
    Das Resultat blieb in den Grundzügen unverändert: Die Wahrscheinlichkeit, daß die Erde und Menschheit den Durchgang durch den Schlund ohne physischen Schaden überleben würden, „lag bei achtzig Prozent. Da man die Einwirkung aller unbekannten Effekte zu ungünstigen Bedingungen in Rechnung gestellt hatte, ließ sich vermuten, daß die wirkliche Ziffer näher bei neunzig Prozent oder noch darüber liege.
    Entgegen dem Eifer, den Trevor Casalle plötzlich an den Tag legte, hatte die LdG also wenig Grund, den Absturz in den Schlund zu fürchten oder Maßnahmen zur Rettung der Menschheit zu planen.
    Offen blieb freilich die Frage, an welcher Stelle die Erde, begleitet von Luna, Medaillon und Goshmos-Castle, nach dem Sturz in den Schlund materialisieren werde. Darüber lohnte es sich jedoch kaum den Kopf zu zerbrechen. Der Weiterbestand der Menschheit hing nicht von der Position der Erde im Kosmos, sondern allein davon ab, ob es in der Nähe eine Sonne gab, die die Oberfläche des Planeten erwärmte.
    Da aber Medaillon zusammen mit ihren beiden Planeten durch den Schlund gehen würde, bestanden in dieser Hinsicht keine Bedenken.
    Ironside und Bull hatten eigentlich nur einen Grund gehabt, mit Casalle auf eine Zusammenarbeit einzugehen: Die Menschheit steigerte sich angesichts des bevorstehenden Sturzes in den Schlund in eine Panik hinein, die mit logischen Argumenten nicht mehr zu steuern war. Erst wenn die Menschen sahen, daß etwas zu ihrer Rettung unternommen wurde, würden sie - hoffentlich! - wieder zu Sinnen kommen.
    Für dieses Ziel, fanden Bull und Ironside, lohnte sich die Mühe, mit den Aphilikern zu paktieren.
    Die LdG, darüber waren sich die Verantwortlichen einig, würden keinen Versuch unternehmen, Trevor Casalles Pläne - besonders soweit sie den technischen Bereich betrafen - zu beeinflussen.
    Ihr war es genug, an den Arbeiten teilzunehmen und die Vorteile zu nützen, die ihr das Abkommen mit der „Gesellschaft zur Rettung der Menschheit" bot. Diese bestanden in erster Linie darin, daß die Regierung in Terraniy City die Organisation „Logik des Glaubens" von nun an nicht mehr verfolgte und ihren Aktivitäten keine Hindernisse mehr in den Weg legte.
     
    *
     
    Zu Reginald Bulls engsten Mitarbeitern gehörten Sylvia Demmister und Sergio Percellar, die beiden „Bücher", sowie der Arzt Oliveiro Santarem, sein Freund, der Semantiker Sulliman Cranoch, und schließlich Ranjit Singh, ein schmächtiger junger Mann aus dem Punjab, der sich im allgemeinen mehr durch Schlauheit denn durch Tapferkeit auszeichnete, beim Kampf um Porta Pato jedoch wahre Heldentaten geleistet hatte.
    Sulliman Cranoch war zum Leiter der
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