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0745 - Die Rache der Dimensionauten

Titel: 0745 - Die Rache der Dimensionauten
Autoren: Unbekannt
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sollte!" Er wandte sich an Mentro Kosum.
    „Mentro, Sie setzen sich am besten gleich unter die SERT-Haube und bereiten die SOL auf einen Notstart vor."
    Mentro Kosum nickte. Er ließ die Lehnen seines Sessels los, stieß sich leicht mit den Füßen ab und schraubte sich sozusagen freischwebend in die Höhe. Dabei richtete er es so ein, daß er sich mit einem Fuß an der Platte des Kartentischs abstoßen konnte.
    Ich schaute ihm nach, wie er geradlinig in Richtung des Hauptsteuerpults davonflog. Danach wandte ich mich an Rhodan.
    „Wer gehört zu dem Einsatzkommando - und mit welchem Schiff sollen wir nach Kernoth fliegen, Sir?" erkundigte ich mich.
    Ein schwaches Lächeln stahl sich um Rhodans Mundwinkel, als er erwiderte: „Ich bin wirklich froh, daß Sie wieder bei uns sind, Captain. Wir können nie genug Leute haben, die trotz aller Zwischenfälle das Wesentliche nicht aus den Augen verlieren. Zu der Einsatzgruppe gehören außer Ihnen Sonderoffizier Rorvic, Captain Kosum-Vrange und Takvorian. Zur Unterstützung lasse ich eine Hundertschaft der Roboter-Spezialbrigade abstellen."
    Ein Schatten glitt über sein Gesicht.
    „Allerdings halte ich es nach der letzten Ortungsmeldung für zu riskant, ein Beiboot zu schicken. Deshalb werden wir das Einsatzkommando mit der SOL nach Kernoth bringen."
     
    *
     
    Nachdem die SOL sich in ihren Paratronschutzschirm gehüllt hatte, funktionierten die Schwerkrafterzeuger wieder. Aber auf den Bildschirmen der Panoramagalerie war deutlich zu sehen, daß damit die Gefahr noch längst nicht behoben war.
    Die normalerweise gar nicht oder kaum sichtbare Innenwandung des Dakkardim-Ballons hatte sich verfärbt und sah aus wie eine schillernde Seifenblase. Nur wirkte dieser Effekt bei ihr alles andere als harmlos. Immer wieder liefen wellenförmige Bewegungen durch die energetische Hülle, die uns von der sechsten Dimension trennte.
    Vor einigen Minuten war der Kelosker Dobrak in der Hauptzentrale erschienen und hatte Rhodan in eine Diskussion verwickelt, von der ich nur die Hälfte verstand. Ich war zwar darüber informiert, daß die Kelosker die hyperdimensionale Mathematik meisterhaft beherrschten und rechnerisch schon in Bereiche eingedrungen waren, die von uns die siebte Dimension genannt wurde, aber das nützte mir gar nichts, wenn der Rechner Dobrak ganz kurz die Relationen unseres gewohnten Kontinuums zur sechsten Dimension streifte. Dann schaltete mein Gehirn auf absolutes Nichtverstehen.
    Deshalb war ich beinahe froh, als Rorvics Auftritt mich ablenkte.
    Es gab für das Erscheinen des Multimutanten tatsächlich keinen besseren Ausdruck als Auftritt, denn er führte trotz seiner unübertrefflichen Korpulenz seinen neuen Einsatzanzug mit dem stutzerhaften Getue eines Mannequins für männliche Unterwäsche vor.
    Außerdem trug er an einer Kette vor seiner Brust jenes geheimnisvolle Amulett, das er Bhavacca Kr'a nannte.
    Es handelte sich um eine tiefschwarze Scheibe aus Trochat, einem dem Ynkelonium vergleichbaren ladungsneutralen Material, dessen Vorderseite mit einundzwanzig Reliefbildern geschmückt war.
    Im Zentrum waren ein Vogel, eine Schlange und ein rattenähnliches Tier zu sehen, die sich gegenseitig in den Schwanz bissen. Darum waren sechs Felder angeordnet, die Landschaften, Tiere und Menschen zeigten. In zwölf Außenfeldern waren Menschen in verschiedenen Lebensstadien abgebildet.
    Nur mit Schaudern erinnerte ich mich daran, wie ich das Amulett aus dem Weißen Schrein in der Stadt Kapilavastu auf Terra, Geographische Region Indien, Subregion Bihar, geholt hatte.
    Der Tempel in Sichtnähe des Himalaja war uralt gewesen.
    Dennoch hatten die glänzenden schwarzen Steine, aus denen er errichtet worden war, keine Verwitterungsspuren gezeigt.
    Und die Geheimnisse des Tempels wurden von einer riesigen weißen robotischen Schlange bewacht, die sich Anuba nannte..
    Ein auf geisterhafte Weise lebendes Standbild hatte mir schließlich das Bhavacca Kr'a überreicht.
    Ich schrak aus den wüsten Erinnerungen an eine wüste Vergangenheit hoch, als Dalaimoc Rorvic seinen linken Fuß auf meinen rechten Fuß stellte und sein ganzes Körpergewicht auf die betreffende Stelle verlagerte. Es war, als hätte mich ein Pferd getreten. In Umgehung der Großhirnrinde schaltete sich ein Reflexbogen ein und veranlaßte mein linkes Bein, hochzuschnellen und die Ferse gegen Rorvics linke Kniescheibe zu schmettern.
    Der fette Tibeter gab einen gurgelnden Laut von sich und wich zurück, wodurch
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