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0741 - Im Haus der Ghouls

0741 - Im Haus der Ghouls

Titel: 0741 - Im Haus der Ghouls
Autoren: Jason Dark
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hineinzubringen. Er mußte sich den Tatsachen stellen, sie in Kauf nehmen, um dann entsprechend handeln zu können. Noch konnte er sich normal bewegen, und ihm blieb als einziger Ausweg nur mehr die Flucht.
    Raus aus diesem Zimmer. Verschwinden, das Haus verlassen…
    Er drehte sich.
    Simon rannte.
    Er kam einen Schritt weit. Als die Explosion in seinem Hinterkopf stattfand, wußte er endgültig, daß er einen Fehler begangen hatte. Er hätte dieser Person nicht den Rücken zudrehen sollen.
    Zu spät…
    Nebel umfingen ihn plötzlich. In diese Schwaden hinein rasten blitzende Sterne wie Geschosse. Er wunderte sich darüber, daß er sich noch auf den Beinen halten konnte und sogar die Tür erreichte.
    Young schaffte es aber nicht, sie aufzuziehen, denn da hatten ihn seine Kräfte verlassen. Er prallte noch gegen das Holz, dann klatschten seine Handflächen davor, und schließlich rutschte er mit ihnen zusammen in die Tiefe.
    Vor der Tür blieb er liegen.
    Kein Gedanke mehr an Widerstand, kein innerliches und äußerliches Aufbäumen mehr, ein Mensch in seiner Situation war dem Tod näher als dem Leben.
    Er lag halb aufgestützt, halb zusammengekrümmt. Zudem schwebte er zwischen verschiedenen Zuständen. Er war nicht mehr voll da, aber auch nicht bewußtlos. Die gesamte Welt war für ihn zur Seite gekippt, und er konnte auch nicht mehr gewisse Geräusche unterscheiden.
    Etwas summte und tobte in und über seinem Kopf. Mit der Stirn berührte er die Tür, als könnte es ihm irgendwann gelingen, einfach das Holz aufzudrücken.
    Und doch bekam er etwas von seiner Umgebung mit.
    Hinter ihm bewegte sich etwas.
    Klatsch - patsch - klatsch…
    Ein Geräusch, das sich ständig wiederholte und dabei auch an Lautstärke zunahm.
    Obwohl er nicht in der Lage war, sich umzudrehen, wußte er genau, was dieses Geräusch bedeutete.
    Sie kam.
    Nein, das Wesen näherte sich.
    Das war kein Mensch mehr, das war ein glibberiges, stinkendes und schleimiges Etwas. Angefüllt mit Haß und Mordgedanken.
    Er wälzte sich herum.
    Die Schmerzen in seinem Kopf nahmen Überhand. Sie erschwerten seine Reaktionen und raubten ihm auch einen Teil des Sichtfeldes.
    Trotzdem konnte er das Monstrum sehen.
    Es stand jetzt vor ihm.
    Wie ein Berg aus Schleim kam es ihm vor. Gewaltig, stinkend und widerlich.
    Aus dem Berg aber ragte etwas hervor, das aussah wie ein dünner Arm. Zuerst hatte er es nicht erkennen können, bis ihm plötzlich einfiel, daß es die Stange war.
    Eine Eisenstange zum Töten.
    Er hob den Arm.
    Es war eine hilflose Geste, denn die Stange - wuchtig geschlagen - befand sich bereits auf dem Weg nach unten.
    Treffer!
    Zuerst an seinem rechten Handgelenk, so daß der Abwehrarm zur Seite geschleudert wurde.
    Dann erwischte sie den Kopf.
    Es war der Schlag, der das Leben des Simon F. Young auf der Stelle auslöschte.
    Der Ghoul hatte gewonnen!
    Suko wußte Bescheid!
    ***
    Er hatte die Tür hinter sich geschlossen, keiner sollte etwas von dem mitbekommen, was gleich geschehen würde, denn das war einfach unbeschreiblich.
    Der Inspektor rührte sich nicht. Er starrte nach vorn, sah den leeren Sessel, einen ebenfalls leeren Stuhl, und er entdeckte auf dem alten Teppich die Schleimspuren, die das Ghoulmonstrum hinterlassen hatte. Aber das war nicht alles. Nahe der Tür sah er auch das Blut. Frisches Blut, das sich wie dunkle Augen in den Filz des Bodens hineingegraben hatte.
    Sukos Handflächen waren feucht geworden. Er holte die Dämonenpeitsche hervor, schlug einmal einen Kreis und steckte sie, als die Riemen ausgefahren waren, wieder zurück in seinen Gürtel.
    Der Gestank war dermaßen widerlich, daß Suko am liebsten das Atmen eingestellt hätte. Er mußte da durch, er mußte vor allen Dingen den Ghoul finden.
    Suko hielt sich zum erstenmal in der Wohnung auf. Alle Buden in diesem Haus waren primitiv, die Wohnungen besaßen auch nicht mehr als zwei Zimmer.
    Eine Tür führte zum zweiten Raum.
    In deren Nähe entdeckte Suko auf dem Teppich ebenfalls Schleimspuren.
    Er hörte nicht einmal seine Schritte, als er auf die geschlossene Tür zuging. Dahinter mußte der Raum liegen, in dem sich das widerlichste aller dämonischen Wesen mit seinem Opfer beschäftigte.
    Suko wollte nichts überstürzen und mußte sehr vorsichtig sein. Dicht vor der Tür blieb er stehen.
    Er lauschte.
    Geräusche waren zu hören. Sehr schwach nur, er konnte sie auch nicht identifizieren.
    Suko mußte hinein.
    Er drückte die Klinke nach unten. Sie hatte sich zwar
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