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0741 - Die schwarze Hand von Taarnfeld

0741 - Die schwarze Hand von Taarnfeld

Titel: 0741 - Die schwarze Hand von Taarnfeld
Autoren: Volker Krämer
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fit zu sein. Es blieb ihm auch nicht viel anderes übrig, denn das Stimmengewirr auf dem Kirchhof, an dem das ehemalige Pfarrhaus ja nun einmal stand, hätte selbst einen Siebenschläfer aufgeweckt. Brik ahnte den Grund der Aufregung, und er wunderte sich keinen Moment lang, als er Hugo als lautesten der Störenfriede ausmachte - wen auch sonst?
    Minuten später klopfte es bereits heftig an der Haustür.
    Brik ging hinaus und zog die Tür rasch hinter sich zu, denn er wollte die ganze Bande jetzt nicht im Haus haben. Wie das endete, wusste er nur zu genau! Die würden dann stundenlang seine Küche besetzen und nur mit sanfter Gewalt wieder zum Gehen zu bewegen sein. Das konnte er heute nicht gebrauchen, denn er hatte noch so viel vor.
    »Warum schlagt ihr mir in aller Frühe die Tür ein? Es gibt auch Menschen, die in der Nacht arbeiten, wisst ihr?« Ihre Gesichter zeigten Unverständnis, und er musste grinsen. »Okay, jetzt bin ich wach, also was ist passiert?« Im Grunde kannte Brik die Antwort darauf bereits, aber das hätte er den Leuten hier kaum erklären können.
    Natürlich ergriff Hugo das Wort. »Polizisten haben vor zwei Stunden den Fiat von Petra Kirst gefunden. Sie ist damit voll gegen einen Baum geknallt. Aber Petra war nicht mehr da. Verschwunden, wie Jelena und die anderen.«
    Petra also! Simon kannte die junge Frau recht gut, sehr gut sogar.
    Hugo setzte wieder an. »Wir dachten, wir könnten gemeinsam bei dir…«
    Er verstummte, da Simon bereits wieder im Haus verschwunden war. Brik holte seine Lederjacke, und ging dann wortlos an den verdutzten Leuten vorbei direkt zu seinem Geländewagen.
    Mochten sie sonstwo ihr Palaver abhalten, Brik hatte andere Pläne. Viele Möglichkeiten hatte er nicht, doch zumindest war er vielleicht in der Lage, den Raum einzugrenzen, in dem eine Suche Erfolg versprechend sein konnte. Wie er der Polizei das erklären wollte, wusste er jetzt noch nicht zu sagen, doch das würde sich schon irgendwie ergeben.
    Zum ersten Mal würde sein Para-Spürsinn vielleicht Menschenleben retten können. Zumindest würde Brik alles daransetzen, um diesem Albtraum ein Ende zu bereiten.
    Langsam steuerte er den Rover aus dem Ort und schlug die Richtung nach Schmallenberg ein.
    Simon hatte seine Fähigkeit nie trainiert, und er schalt sich dafür jetzt einen Narren. Er konnte nur hoffen, dass er die bösen Impulse dennoch würde auffangen können.
    Er hoffte es für die verschwundenen Frauen…
    ***
    Auch Zamorra fing Impulse auf, doch die waren von gänzlich anderer Art. Leicht genervt - das war wohl der treffende Ausdruck, und Nicole strahlte sie aus.
    Die Nacht hatten sie in einer hübschen Pension im Stadtkern von Schmallenberg verbracht und waren nun schon seit zwei Stunden auf der Suche nach Brik Simon. Man sollte meinen, dass in eine Kleinstadt jeder alles von jedem wusste, und dem war wohl auch grundsätzlich so, doch was in den umliegenden Dörfern passierte, schien hier niemand zu interessieren. Bei der Sonderkommission konnte man ihnen auch keine Auskunft geben, denn Simon war dort nicht namentlich bekannt.
    »Irgendwer muss uns doch sagen können, wo dein Freund wohnt!« Nicole Duval hatte eine erstklassige Schmollmiene aufgesetzt.
    »Freund ist leicht übertrieben.« Zamorra gab Nicole im stillen Recht. Und dann fiel sein Blick auf das Rathaus. »Liebe Zeit, manchmal ist man aber auch wirklich zu blöde. Die werden doch wohl ein Einwohnermeldeamt haben?«
    Doch als er zielstrebig auf das Gebäude losging, hielt ihn seine Lebensund Kampfgefährtin am Arm fest. »Schau hin - die Auslage in der Buchhandlung.«
    Zamorra schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn. Natürlich, wo sonst als in der Buchhandlung der kleinen Stadt hätte man ihnen weiterhelfen sollen? Und in einem der Fenster hing sogar ein Poster mit Simons Konterfei.
    Nicht zu übersehen!
    Die Inhaberin der Buchhandlung war eine wirklich nette Frau, und zudem hochinteressiert an jeglicher Literatur über die Phänomene der Parapsychologie.
    Zamorra hatte den Laden kaum betreten, als er ihren kleinen Freudenschrei hörte.
    »Professor Zamorra« rief eine Frauenstimme, »der Professor Zamorra, ich glaub es nicht!«
    In den kommenden dreißig Minuten kam Zamorra nicht aus dem Staunen heraus, denn er hatte nicht geahnt, wie bekannt er durch seine Werke auch in Deutschland war. Endlich konnte er die Begeisterung der Buchhändlerin ein wenig bremsen und die Frage anbringen, wegen der er ja eigentlich hier war. Er
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