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0740 - Todesgruß der Templer

0740 - Todesgruß der Templer

Titel: 0740 - Todesgruß der Templer
Autoren: Jason Dark
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Mannes aus der Dunkelheit auftauchen sah.
    Er holte aus und schleuderte die schwere Lanze.
    Der Mann wurde völlig überrascht. Viel konnte Malraux nicht erkennen. Im Dunkeln zuckte die Gestalt noch für einen Moment hin und her, das Gefäß mit dem Wasser klatschte zu Boden, dann fiel der Mann selbst. Mit einem dumpfen Laut schlug er auf und rührte sich nicht mehr.
    Malraux war zufrieden. Er hatte sich gut vorbereitet und wußte sehr genau, wo er den entsprechenden Laderaum finden konnte. Die Türen waren nicht einmal durch Ketten gesichert. Er brauchte nur einen schweren Balken zur Seite zu schieben.
    Als er dies hinter sich gebracht hatte, ging er zurück und holte die Laterne. Um die Leiche hatte er sich nicht gekümmert, dem Bewußtlosen gönnte er einen kurzen Blick.
    Der Mann rührte sich nicht.
    Malraux ging davon aus, daß er nicht gestört wurde. Er war aufgeregt, seine Lippen bebten, die Knie wurden ihm schon weich, als er die Schatzkammer betrat, die Lampe abstellte, tief durchatmete und sich erst einmal umschaute.
    War sie da, war sie nicht da?
    Sie war da!
    Die Kiste stand sogar in seiner Nähe, und er flüsterte: »Jetzt werde ich zuschlagen…«
    ***
    Die Kiste sah nicht aus wie die anderen, die zumeist eine truhenähnliche Form aufwiesen, sie erinnerte mehr an einen Sarg, und das hatte seinen Grund.
    Malraux war nicht ohne Werkzeug gekommen. In seinen Hosenbund hatte er eine Eisenstange gesteckt und sie mit einem Band befestigt. Die holte er jetzt hervor. Im Licht der Lampe warf er einen kurzen Blick auf die flache Spitze und war zufrieden.
    Damit würde er den Sarg aufbrechen können.
    Er schaute sich den Deckel an. Der Spalt, wo er auf dem Unterteil lag, war gut zu sehen. Dort mußte er sein Werkzeug ansetzen. Er probierte es einige Male und freute sich darüber, wenn er das leise Knirschen hörte, mit dem das Holz an den verschiedenen Stellen brach. Er faßte mit den Händen nach, setzte seine Kraft ein und schaffte es, den Deckel in die Höhe zu hieven.
    Alles lief wie geschmiert.
    Er schwitzte, er arbeitete konzentriert, und sein säuerlicher Schweißgeruch mischte sich mit dem des Blutes, das aus der tiefen Brustwunde des Toten gelaufen war und um ihn herum eine rote Lache gebildet hatte. Sie diente als Landeplatz für fette Fliegen, die sich dabei sehr wohl fühlten.
    Er arbeitete verbissen. Er fluchte auch, weil der Deckel doch fester aufsaß, als er erwartet hatte.
    Endlich war es soweit. Mit beiden Händen hatte er ihn zu fassen bekommen und riß ihn in die Höhe.
    Frei.
    Geschafft!
    Viel konnte er nicht sehen. Keuchend bewegte er sich zur Seite und nahm die Ölleuchte hoch. Er brachte sie in die Nähe der Kiste und ließ sie über dem Unterteil schweben.
    Das Licht fiel auch nach unten und streifte über eine Gestalt hinweg, die ihm zunächst einen leichten Schreck einjagte.
    Es war ein nicht ganz fertiges Skelett. An einigen Stellen leuchteten die Knochen so bleich und glänzend, als wären sie poliert worden. An anderen klebten noch Fleisch und Hautreste, besonders an den Schultern und im Bereich der Oberschenkel.
    Aber das Fleisch war verdorrt, dunkelgrau wie Asche und würde bestimmt bald abfallen.
    Das kümmerte ihn nicht. Es war nur wichtig, was diese halb verweste Gestalt bei sich trug.
    Der Gürtel um die Hüfte herum war nicht verwest. Er bestand aus Leder, und in Höhe der rechten Hüfte sah Malraux die Scheide, deren Unterseite auf den bleichen Knochen lag. Sie interessierte ihn nicht. Für ihn war es wichtig, was da aus der Scheide hervorragte.
    Es war ein Dolch, und sein Griff war umwickelt mit einem Band.
    Als Malraux seine Hand in die Nähe des Dolches brachte, zitterten seine Finger stark. Er spürte den Kloß im Hals und seine Augen glänzten wie im Fieber. Lange genug hatte er auf diesen Augenblick gewartet, und war nicht so abgebrüht, daß er einfach darüber hinweggegangen wäre.
    Das Ziel seiner Wünsche!
    Er umfaßte den Griff. Das Band fühlte sich ungewöhnlich weich an. Es schmiegte sich in seine Handflächen als wäre es ausschließlich für ihn gemacht worden.
    Auf seinen feuchten, leicht verschorften und auch trockenen Lippen lag ein Lächeln. Mit einem heftigen Ruck zerrte er die Waffe aus der brüchigen Lederscheide.
    Er betrachtete die Klinge. Im Licht der Laterne wirkte sie, wie mit einer leichten Blutschicht überzogen. Die Klinge schien zu leben, sich zu bewegen, Botschaften abzusenden. Malraux nahm sich die Zeit, kantete die Klinge und preßte die
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