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0740 - Die Schaltmeister von Orcsy

Titel: 0740 - Die Schaltmeister von Orcsy
Autoren: Unbekannt
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brauchte sie nicht auf das vorzubereiten, was in den nächsten Minuten unausweichlich geschehen würde. Sie alle hatten vor Bildschirmen gesessen und den Weltraum beobachtet.
    Ossornegg ließ sich zwischen den anderen nieder.
    „Ich hatte gehofft, daß man uns von der Yolschor-Dunstwolke aus Hilfe schicken würde", sagte Grel-samgh enttäuscht.
    „Die Flotte des Pseudo-NEI hätte keine Chance gegen die Laren", erinnerte Ossornegg. „Es wäre ein sinnloses Opfer gewesen."
    Lopsonth stand auf und begann in dem Raum auf und ab zu gehen. Er wollte sich nicht mit dem Ende abfinden.
    „Es war falsch, die Transmitterverbindung abzuschalten. Sie war unsere einzige Fluchtmöglichkeit."
    „Denken Sie an die Ortungsgefahr!" sagte Ossornegg.
    „Dieses Risiko hätte man eben eingehen sollen."
    „Es ist eine Schande", murmelte Ernath. „Es ist einfach eine Schande."
    Ossornegg war von der Bitterkeit der Gefühle seiner Freunde überrascht. Er hatte gehofft, daß sie sich leichter mit allem abfinden würden.
    In diesem Augenblick wurde das Gebäude von einer schwachen Vibration durchlaufen.
    „Es geht los", sagte Rundmaehr gepreßt.
    Von nun an sprach niemand mehr. Die Schaltmeister blieben an ihren Plätzen. Sie sahen sich gegenseitig nicht an, als fürchteten sie, die Angst in ihren Augen zu erblicken.
    Plötzlich begann das Gebäude sich zu bewegen. Es schien zu hüpfen, wie ein wildgewordenes Tier. Überall fielen Gegenstände auf den Boden.
    Ossornegg sah, daß sich über ihm in der Decke ein Riß bildete.
    Die Erschütterungen nahmen an Heftigkeit zu, dann brach das Gebäude zusammen. Die Atemluft entwich mit einem Knall.
    Die Trümmer begruben die Körper der sieben Schaltmeister unter sich.
    Nachdem die Zerstörung der drei Planeten abgeschlossen war, setzte Hotrenor-Taak sich wieder mit dem falschen Perry Rhodan an Bord der MARCO POLO in Verbindung. Der Lare hatte seine maßlose Enttäuschung noch nicht überwunden.
    Seine Entschlossenheit jedoch war ungebrochen.
    „Ich werde in meinem Bericht darauf hinweisen, daß uns für diese wichtige Aktion keine keloskischen Pläne zur Verfügung standen", teilte der Verkünder der Hetosonen mit. „Bevor ich die Konzilsführung jedoch informiere, sollten wir versuchen, etwas von Kalmeck zu erfahren."
    „Daran habe ich auch schon gedacht!" sagte Rhodan grimmig.
    „Wir müssen davon ausgehen, daß dieser Mann präpariert ist, um gegen jede Verhörmethode gefeit zu sein."
    „Wahrscheinlich ist er mentalstabilisiert", stimmte Rhodan zu.
    „Da haben weder psychische Beeinflussungen noch Drogen Aussichten auf Erfolg. Aber es gibt noch andere Möglichkeiten."
    „Versuchen Sie alles!" drängte der Lare. „Unter Umständen genügt es uns schon, wenn wir einen kleinen Hinweis erhalten."
    „Ich habe nur auf diesen Befehl gewartet. Alle Vorbereitungen wurden bereits getroffen."
    Für Beltin kam die Nachricht von der Vernichtung Orcsys nicht überraschend. Die Laren hatten sich dafür gerächt, daß man sie getäuscht hatte. Trotzdem fühlte der Multi-Cyborg sich schuldig.
    Er hätte die Macht gehabt, ein Eingreifen der auf Taatlon stationierten Flotte zu befehlen. Seine Vernunft hatte ihn davon abgehalten.
    Beltin hätte durch ein Eingreifen nur eines erreicht: Die Schaltmeister wären im Augenblick des Todes nicht verlassen gewesen. Sie hätten gesehen, daß ihnen jemand Beistand leistete.
    Beltin konnte sich vorstellen, daß das für die Multi-Cyborgs von Orcsy wichtig gewesen wäre.
    Mit der Vernichtung von Orcsy war die Gefahr für das Pseudo-NEI in der Yolschor-Dunstwolke noch nicht vorbei. Der Alarmzustand konnte noch nicht aufgehoben werden.
    Beltin hoffte jedoch, daß bald eine Meldung über den Rückzug der Laren eintreffen würde.
    Kor Kalmeck wurde von zwei Raumfahrern in die Krankenstation der falschen MARCO POLO gebracht. Dort wurde er in einen Sessel gedrückt und mit Fesselfeldern festgehalten.
    Ein bärtiger kleiner Mann untersuchte ihn kurz.
    „Ich tue das nicht gern", sagte er mürrisch zu Kalmeck. „Denken Sie nicht, daß ich das gern tue."
    Kalmeck beachtete ihn nicht. Er wappnete sich gegen das, was nun kommen mußte.
    „Mein Name ist Koltrins", sagte der Bärtige. Er umrundete den Sessel mit Kalmeck darin, als müßte er den Gefangenen von allen Seiten begutachten. „Ich bin Arzt."
    Die anderen Männer im Raum sahen schweigend zu. Kalmeck vermutete, daß sie nur als Wächter fungierten. Er fragte sich, wann der falsche Perry Rhodan auftauchen
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