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074 - Der Sohn des Zyklopen

074 - Der Sohn des Zyklopen

Titel: 074 - Der Sohn des Zyklopen
Autoren: Dämonenkiller
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einfach stehen. Er wußte, daß er ihn verärgert hatte, aber das kümmerte ihn nicht. Ihre Zusammenarbeit stand ohnehin nicht unter einem günstigen Stern. Irgendwann würde es zum Bruch kommen - oder die Basken würden die Karten endlich vor ihm auf den Tisch legen müssen.. Aber das entsprach wohl nicht ihrer Mentalität.
    Die Männer begannen mit dem Abstieg. Sie folgten dabei den Spuren Totos, die sich in dem tiefen Schnee deutlich abzeichneten.
    Dorian vermutete, daß der Zyklop wohl kaum über besondere magische Fähigkeiten verfügte, wenn er nicht einmal verhindern konnte, daß er Fußabdrücke im Schnee hinterließ. Was veranlaßte dann die Dämonen, wegen der Geburt des Dämonenjungen soviel Aufhebens zu machen? War er vielleicht doch etwas Besonderes, obwohl sein Vater, der ihm sein Aussehen gegeben hatte, alles andere als mächtig oder klug war?
    Die Basken, die vorausgeeilt waren, stimmten ein heftiges Geschrei an. Dorian beschleunigte den Schritt, weil er dachte, sie hätten Torto vielleicht schon aufgespürt. Doch er wurde enttäuscht. Die Spuren des Zyklopen führten zur Straße, wo sie ihren Jeep hatten abstellen müssen. Schneeverwehungen hatten ein Weiterkommen mit dem Wagen unmöglich gemacht. Diesem Umstand hatten sie es überhaupt zu verdanken gehabt, daß sie auf den Zyklopen gestoßen waren.
    Der Jeep stand nicht mehr an seinem Platz, sondern war umgekippt.
    Das war Tortos Werk. Mit vereinten Kräften gelang es den Männern, den Wagen wieder auf die Räder zu bekommen.
    „So dumm ist Torto eigentlich gar nicht", meinte Dorian. „Er wußte jedenfalls, wie er sich einen Vorsprung verschaffen konnte."
    Pedro nickte zustimmend, erstarrte aber sogleich, als er den zurechtweisenden Blick seines Anführers bemerkte.
    Der Schwarze Jäger erklärte: „Wir teilen uns. Du und du", dabei deutete er auf zwei Männer, „ihr kommt mit Hunter und mir im Wagen mit. Die anderen verfolgen die Spur des Torto. Wir bleiben in Sprechfunkverbindung."
    Er händigte der Gruppe, die die Verfolgung des Torto zu Fuß fortsetzen sollten, zwei Funksprechgeräte aus.
    Während der Wagen wendete, verschwanden die Männer im Wald. Dorian sprang auf, und der Jeep setzte sich im Schrittempo in Bewegung.
    Eiztari Beltza würdigte den Dämonenkiller während der Fahrt keines Blickes. Der Baskenführer beschränkte sich darauf, mit den Verfolgern des Zyklopen in Sprechfunkkontakt zu bleiben. Das Gehörte genügte Dorian, sich ein Bild von der Lage zu machen.
    Ungefähr drei Stunden blieb das Suchkommando dem Zyklopen auf der Fährte - so lange nämlich, wie sie sich in höheren Lagen befanden, wo der Schnee liegengeblieben war.
    Doch dann kamen sie in tiefer gelegene schneefreie Gebiete, und hier verlor sich natürlich auch die Spur Tortos.
    Dorian betrachtete den Baskenführer. Eiztari Beltza schien seine Blicke zu spüren, denn er drehte sich zu ihm um.
    „Meine Ahnung hat sich bestätigt", stellte der Baskenführer fest.
    „Welche Ahnung?" erkundigte sich Dorian.
    Der Schwarze Jäger fuhr die Teleskopantenne des Sprechfunkgerätes ruckartig ein, dann sagte er: „Ich habe schon immer vermutet, daß das einäugige Teufelsbalg im Baztan-Tal versteckt wird. Jetzt haben wir Gewißheit. Tortos Spuren endeten nämlich bei einem der Zugänge ins Tal. Er hätte die Berge nie verlassen, wenn er nicht an seinem Ziel angelangt wäre. Jetzt können wir unsere Suche auf das Baztan-Tal beschränken."
    „Viel bringt uns diese Erkenntnis nicht ein", konnte sich Dorian nicht zu sagen verkneifen, schränkte jedoch fort ein, als er den zornigen Blick des Basken bemerkte: „Aber ein ausgewachsener Zyklop in ungewohnter Umgebung wird leichter aufzuspüren sein, als ein sorgsam versteckter Zyklopen junge."
    „Sie kommen sich wohl sehr klug vor, Dorian", sagte der Führer der Sekte. „Aber statt sich ständig aufzuspielen, sollten Sie mal einen nützlichen Beitrag leisten. Sie können nicht ewig davon zehren, daß Sie bei der Zerschlagung des Dämonenkults mitgeholfen haben. Ich bin noch nicht einmal sicher, ob es Ihr Verdienst war, oder ob Ihnen der Zufall geholfen hat."
    Der Wagen rumpelte über den Feldweg und bog in die Straße nach Elizondo ein.
    „Ich hätte schon einen Vorschlag zu machen", meinte Dorian. „Wollen Sie ihn hören, Beltza?" „Schießen Sie los!"
    „Wir können uns nicht darauf verlassen, daß Torto uns zu dem Kinddämon führt", sagte Dorian. „Sein Instinkt wird ihn zur Vorsicht gemahnen, und er wird alles
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