Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0730 - Ssacah-Virus

0730 - Ssacah-Virus

Titel: 0730 - Ssacah-Virus
Autoren: Roger Clement
Vom Netzwerk:
herzhaft.
    »Bist du so sicher, dass ich darauf brenne, wieder indischen Boden zu betreten, Chef?«
    »Ich denke, doch. Jedenfalls, da unser spezieller Freund Ssacah wieder seinen schuppigen Schädel zu erheben scheint.«
    »Den du ihm schon vor längerer Zeit zertreten hast - oder?«
    Zamorra machte eine unbestimmte Handbewegung. »Bei einem so mächtigen Dämon wie Ssacah kann man niemals sicher sein.«
    »Vielleicht ist ja auch Nick Bishop wieder von den Toten auferstanden, obwohl ich ihn zur Hölle gejagt habe«, gab Nicole zu bedenken.
    »Mal den Teufel nicht an die Wand.«
    »Welchen, Chef?«
    »Irgendeinen. Jedenfalls hat Asha Devi Hinweise bekommen. Es gibt eine Spur, über die sie mir am Telefon nichts Näheres sagen wollte.«
    Nicole schmunzelte und strich ihr Haar zurück. Sie kam mit wiegenden Schritten auf Zamorra zu und setzte sich auf seinen Schoß.
    »Was amüsiert dich so, Cherie?«
    »Asha Devi natürlich. Wenn ich deiner Liebe und Treue nicht so hundertprozentig sicher wäre, würde ich glatt eifersüchtig werden und diesen Indien-Trip unterbinden.«
    »Wieso das denn?«
    »Es ist doch sonnenklar, dass diese Polizistin in dich verschossen ist, Chef.«
    »Mir ist das nicht klar«, widersprach Zamorra.
    »Männer!«, seufzte Nicole und verdrehte die Augen…
    ***
    Bangalore, Indien
    Satish Paisa war erstaunt, als er am Airport in ein Taxi stieg. Der Ssacah-Anhänger war nach dem Tod von Commander Nick Bishop ins Ausland geflohen. Als erstklassiger Programmierer hatte er in Japan sofort einen Job gefunden. Jedenfalls hatte er seit fast zwei Jahren seine indische Heimat nicht mehr gesehen.
    Viele moderne Gebäude in Bangalore hätten genauso gut auch in Tokio stehen können. Oder in New York, Paris oder Berlin. In Bangalore wurden Computer ebenso gefertigt wie Flugzeuge oder Werkzeugmaschinen.
    Doch das interessierte den Dämonenknecht alles nur am Rande. Genau wie sein Job, der für ihn trotz seines Erfolgs immer nur Mittel zum Zweck war.
    Zum Beispiel das Computerspiel SNAKOMANIA. Paisa hatte es im Grunde nur programmiert, um damit dem von ihm so verehrten Kobra-Dämon Ssacah eine Art düsteres Denkmal zu setzen.
    Obwohl - tief in seinem Inneren hatte Paisa sich nie damit abgefunden, dass Ssacah wirklich tot sein sollte. Deshalb befand er sich ja auch in einer so fiebrigen Aufregung. Ohne guten Grund hatte Ramesh Bhavani ihn gewiss nicht aus Tokio herbeordert. Und aus Paisas Sicht gab es nur einen wichtigen Anlass.
    Ssacahs Rückkehr!
    Wild hupend bahnte sich der Taxifahrer einen Weg über die Mahatma Gandhi Road, vorbei am zentralen Busbahnhof. Der Verkehr war genauso chaotisch wie in anderen indischen Städten. Allerdings gab es in Bangalore mehr neue Importautos aus Japan und den USA, weniger die nostalgisch wirkenden indischen Marken.
    Paisa hatte vom Flughafen aus seinen alten Kampfgefährten angerufen. Bhavani erwartete ihn in seinem Haus.
    Das Taxi glitt am Cubbon Park vorbei. Schließlich hielt es bei der angegebenen Adresse. Paisa pfiff leise durch die Zähne. Sein Kumpan hatte es offensichtlich geschafft.
    Bhavani residierte in einer Villa im englischen Kolonialstil!
    Der Ssacah-Anhänger griff nach seiner Reisetasche. Er bezahlte den Taxifahrer, stieg aus und öffnete das schmiedeeiserne Gartentor.
    Ein fauliger Geruch stieg Paisa in die Nase. Der Dämonenknecht schnüffelte irritiert.
    Da lebt mein Freund Ramesh im Wohlstand, dachte er erstaunt, und hat kein Geld, um die Affenscheiße aus seinem Garten beseitigen zu lassen?
    Achselzuckend näherte er sich der Veranda. Der Gestank wurde immer schlimmer. Irgendetwas war hier faul. Und zwar im Wortsinn.
    Satish Paisa ging die Stufen zum Eingang empor. Wenn er nicht selbst ein Anhänger der dunklen Mächte gewesen wäre, hätten ihn jetzt wahrscheinlich Angstschauer gepackt. So aber war er einfach nur ein wenig angewidert. Und neugierig.
    Noch bevor er den Klingelzug betätigen konnte, hatte Ramesh Bhavani höchstpersönlich die Tür geöffnet.
    Die Dämonenknechte erkannten einander sofort wieder.
    Wie Paisa war Bhavani ein schlanker Mann mit hageren Gesichtszügen. Doch während der Programmierer aus Tokio sich nur einen Schnurrbart stehen ließ, wurde Bhavanis Kinnlade von einem kurz geschnittenen Vollbart eingerahmt.
    Sie begrüßten sich mit einem geheimen Handzeichen des Kobra-Kultes.
    Paisa folgte Bhavani in die düstere Diele. Hier war der Gestank nach drei Monate altem Affenkot noch penetranter.
    Der Pestodem wollte nicht mit der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher