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0728 - Lichter der Verdammnis

0728 - Lichter der Verdammnis

Titel: 0728 - Lichter der Verdammnis
Autoren: W.K. Giesa
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vorwärts warf. Damit rechnete Calderone nicht. Der ging davon aus, dass Ombre weiter auszuweichen versuchte, nicht, dass er ohne eine Waffe in der Hand angriff.
    Aber Ombre war ein Kung-Fu-Schüler erster Klasse und beherrschte auch einige andere Kampfsportarten. Besonders perfekt war er darin, die diversen Übungen der Kampfstile miteinander zu kombinieren - was zwar niemals den Regeln entsprach, aber höchst effizient war, weil kein Gegner damit rechnete.
    Und er war darauf trainiert, auch mit Handicaps wie einer Verletzung effektiv zu kämpfen. Seinen linken Arm benötigte er nicht, als er über den Tisch hinwegsprang und Calderone mit einer schnellen Kombination von Hebelgriffen und Fingerstößen zu Boden brachte. Die Pistole flog davon. Calderone, zwar selbst in waffenloser Selbstverteidigung geschult, bekam keine Chance, sich zu wehren.
    »So sieht das schon besser aus«, sagte Cascal. »Bleib ganz brav da liegen. Wenn du auch nur einmal zuckst, bist du tot.«
    Er rollte Calderone auf den Bauch und fasste in sein Haar. Er brauchte Calderones Kopf nur einmal zurückzureißen, um ihm das Genick zu brechen.
    Calderone lachte leise.
    »Du wirst mich nicht töten«, sagte er. »Das kannst du nicht. Du weißt überhaupt nicht, mit wem du es zu tun hast.«
    »Mit einem Vasallen Stygias, der ein paar magische Tricks gelernt hat«, sagte Cascal.
    »Du unterschätzt mich«, erwiderte Calderone höhnisch. »Ich bin ein Dämon.«
    »Heißen Dank für die Information«, sagte Ombre.. »Damit hast du dein Todesurteil unterschrieben. Einen Menschen hätte ich vielleicht verschont. Aber keinen Dämon!«
    Und er riss den Kopf seines Gegners zurück, ihm das Genick zu brechen!
    ***
    Seneca fühlte den gewaltigen Druck, mit dem sich etwas seines Bewusstseins bemächtigte. Eine Stimme aus dem Nichts überflutete seine Gedanken, ließ nichts anderes mehr zu: Höre und gehorche: Beschaffe mir den Ju-Ju-Stab!
    Er versuchte sich dagegen zu wehren. Aber es gelang ihm nicht.
    Höre und gehorche: Beschaffe mir den Ju-Ju-Stab!
    Er wusste: das war Calderones Befehl! Er verlangte Senecas Dienst früher als erwartet, und Seneca konnte nichts dagegen tun. Calderone zwang ihn mit seinem eigenen Blut zum Gehorsam!
    Beschaffe mir den Ju-Ju-Stab!
    Das war einfach.
    Er hielt ihn doch in der Hand!
    Er musste jetzt nur noch zu Calderone gelangen, um dem diese Waffe zu übergeben.
    Das war weniger einfach.
    Wo steckte der Dämon?
    Warum gab er seinem Befehl nicht freundlicherweise gleich eine Wegbeschreibung durch dieses verdammte Gewirr von Korridoren mit? Wie sollte Seneca ihn finden?
    Er kam sich vor wie ein kleiner Junge vom Dorf, der ratlos in der Großstadt steht und nicht weiß, in welchen Bus er einsteigen soll.
    Okay , dachte er. Nehmen wir den einfachsten Weg.
    Nämlich den zurück in den Raum, in dem alles angefangen hatte. Wenn Calderone den Stab haben wollte, würde er Seneca spätestens dort finden.
    Er setzte sich in Bewegung. Sein Ziel war die Stelle, an der das Rattenmädchen gestorben war. Es hatte ihn bis unmittelbar vor den gesuchten Raum geführt. Aus dem waren dann die anderen herausgestürmt. Dorthin musste er also, und diesen Weg fand er jetzt auch ohne Fremdenführer wieder.
    ***
    Calderone lachte spöttisch. Ombre hatte ihm lediglich ein Büschel Haare ausgerissen, mehr nicht. Die kurze Unterhaltung hatte dem werdenden Dämon genug Zeit gegeben, entsprechend zu reagieren und seine Haarwurzeln zu lockern.
    Es war doch verblüffend, was man so alles zuwege brachte, wenn man über ein wenig magische Fähigkeiten verfügte!
    Obwohl er sich ursprünglich gegen Lucifuge Rofocales Schatten gewehrt hatte, war er jetzt doch fast froh, durch sie dämonisiert worden zu sein. Er wurde immer besser und immer stärker!
    Und er hatte Ombre schon wieder ausgetrickst!
    Die Überraschungssekunde nutzte er aus, winkelte beide Unterschenkel an und keilte aus, während er sich drehte. Ombre musste den Treffer hinnehmen, kippte zur Seite und war gezwungen, sich mit dem linken Arm abzustützen. Er schrie auf, als ihn der Schmerz durchraste, weil jetzt die Schusswunde doch erheblich belastet wurde. Calderone rollte sich herum und schaffte es, Ombre mit einem Handkantenschlag zu betäuben.
    Der Neger sank kraftlos zusammen.
    Calderone schnellte hoch. Er suchte nach seiner Waffe, fand sie und prüfte kurz, wie viel Munition sich noch im Magazin befand. Dann steckte er sie ein.
    Er hob Ombres Pistole auf und ließ das Magazin herausgleiten.
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