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0727 - Mystic, der Maniac

0727 - Mystic, der Maniac

Titel: 0727 - Mystic, der Maniac
Autoren: Jason Dark
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direkten Einfluß lösen muß.«
    »Kann er das denn?«
    Ich hob die Schultern. »Von allein sicherlich nicht. Wir müßten ihm schon dabei helfen.«
    »Dazu müßtest du ihn finden.«
    »Paris ist groß…«
    »Gesetzt den Fall, wir fangen in Montmartre an. Dort habt ihr doch zuletzt gewirkt.«
    »Das stimmt.«
    »Dort ist Yannah bekannt. Irgendwo finden wir eine Spur von ihr. Man wird uns zumindest sagen können, wohin sie sich gewandt hat. Wenn wir daß einmal wissen, werden wir unsere Bemühungen investieren. Möglicherweise ist dann die geistige Mauer nicht mehr so dick, die einen Kontakt zwischen Suko und mir verhindert. Sie ist einzig und allein durch Yannah aufgebaut worden, John, von dieser Vermutung weiche ich nicht ab. Da kannst du sagen, was du willst.«
    »Keine Sorge, ich glaube dir alles.«
    »Demnach bist du auf meiner Seite. Egal, was passiert?«
    Ich lächelte sie an. »Es kommt darauf an, was alles noch passieren könnte.«
    »Der Kampf gegen Yannah.«
    Ich nickte. »Ja, das ist möglich.« Ich nahm einen Schluck und ließ den Whisky in meine Kehle rinnen. »Da könnte es tatsächlich Probleme geben, falls Yannah bei Suko gewisse Rechte geltend macht.«
    »Du denkst so wie ich.«
    »Das war nicht schwer.«
    »Ich glaube nämlich«, sagte Shao mit veränderter Stimme, aus der ein gewisser Jagdklang herauszuhören war, »daß diese Person bestimmte Pläne verfolgt. Sie nennt sich selbst eine Weiße Hexe, sie war gegen den Teufel, aber sie wird nicht einfach in den Tag hinein leben. Auch sie hat Vorsätze, sie muß ihrem Dasein einen aus ihrer Sicht gesehenen Sinn geben, und dabei wird, das nehme ich stark an, Suko eine wichtige Rolle spielen.«
    »Gut gesagt.«
    »Dann stehst du, so hoffe ich, auch auf meiner Seite, John.«
    »Voll und ganz. Wenn es jemandem gelingen kann, Suko wieder von Yannahs Einfluß zu befreien, stehst du an erster Stelle. Noch vor mir, Shao, das weißt du.«
    »Nein, John, das hoffe ich. Ich hoffe wirklich«, sie unterstrich ihre Worte durch die entsprechenden Handbewegungen, »daß mein Einfluß groß genug sein wird, die Mauer einzureißen und wieder ein gemeinsames Band zu knüpfen. Sollte das nicht der Fall sein«, sie hob die Schultern, »dann weiß ich nicht, was noch geschehen muß und ob es dann überhaupt noch eine Lösung gibt.«
    »Wenn ja, dann werden wir sie finden.«
    Shao lächelte gequält. »Du bist sehr optimistisch, John, im Gegensatz zu mir.«
    »Und das macht dich so - sagen wir - depressiv?«
    Sie lehnte sich zurück. »Das ist ganz einfach gesagt. Allein die Tatsache, daß ich an ihn nicht herankomme. Daß die Verbindung gekappt wurde, das ist es. Wenn ich ihm jetzt gegenüberstünde, dann…«, sie schüttelte den Kopf und wollte ihre Vermutungen nicht preisgeben.
    »Aber du hattest Kontakt zu ihm?«
    »Ich kam bis an diese Mauer.« Sie bewegte beide Hände hektisch. »Ich wollte an ihn heran, was nicht möglich war. Es gab keinen geistigen Kontakt mehr zwischen uns. Da war die Wand, an der praktisch alles abfederte.«
    »Und wenn du es noch einmal versuchst?« lockte ich sie.
    »Wie meinst du das?«
    »Jetzt, Shao. Versuche es in dieser Minute. Vielleicht hast du diesmal mehr Glück.«
    Ich wußte nicht, ob sie mich an- oder auslachte und mich dabei für einen Phantasten hielt. Schließlich sagte sie: »Das ist doch vergebliche Liebesmüh. Nein, John, so etwas bringt überhaupt nichts. Daran kann ich nicht glauben.«
    »Tu es.«
    »Wem erweise ich damit einen Gefallen? Soll ich noch tiefer in eine traurige Stimmung hineingleiten? Schwebt dir das vor?«
    »Überhaupt nicht, Shao.«
    »Was dann?«
    »Moment, laß mich ausreden. Wann hast du zum letztenmal versucht, Kontakt mit ihm aufzunehmen?«
    »Das ist länger her. Zwei, drei Tage vielleicht.«
    »Eben.«
    »Hoffst du darauf, daß sich da etwas geändert hat?«
    »Ja.«
    »Unmöglich.« Sie schüttelte wild den Kopf.
    »Mach es trotzdem!«
    Shao zierte sich noch. Sie kam mir allerdings nicht sehr überzeugend dabei vor. Wahrscheinlich hatte ich zu stark gebohrt, und es dauerte nicht lange, da stimmte sie mir zu.
    »Ja, ich werde es tun.«
    »Wunderbar.«
    Sie wehrte sich, indem sie die Arme ausstreckte. »Bitte, John, keine Hoffnungen.«
    Ich grinste schief. »Auch kleine nicht?«
    »Das ist dann dein Problem.«
    Ich stand auf und holte mir eine Flasche Wasser aus der Küche. Als ich in den Wohnraum zurückkehrte, fiel mir nicht nur die Wärme auf, sondern auch Shao, die starr auf der Couch hockte,
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