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0726 - In der Dakkarzone

Titel: 0726 - In der Dakkarzone
Autoren: Unbekannt
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vielleicht eine Inszenierung der Kelosker waren, mit deren Hilfe sie die SOL in ihren Besitz bringen wollten. Unwillig über sich selbst, schüttelte er den Kopf. Er durfte solchen absurden Gedanken nicht nachhängen.
    Vorsichtig schlich er sich näher an Dobrak heran.
    Der Kelosker saß wie erstarrt. Es war nicht zu erkennen, auf welche Weise die Kommunikation zwischen ihm und der Rechenanlage stattfand. Nach einiger Zeit - Alaska war völlig in Gedanken versunken -drehte Dobrak den Kopf zu ihm um und sagte: „Warum sind Sie nicht in der Zentrale geblieben?"
    „Ich will sehen, was Sie hier machen !" erwiderte Alaska trotzig.
    Trotzdem fühlte er sich beschämt. Er hätte dem Kelosker das gleiche Vertrauen entgegenbringen müssen, das dieser offenbar für ihn empfand. „Sie können nichts sehen", erwiderte Dobrak gleichmütig. „In dieser Beziehung sind Sie blind."
    Es lag keine Überheblichkeit in diesen Worten, aber in Alaska verstärkten sie den Eindruck, daß der Kelosker es als selbstverständlich ansah, innerhalb der SOL eine Führungsrolle einzunehmen.
    „Sie sind an Bord nur geduldet!" entfuhr es Saedelaere.
    „Vergessen Sie das nicht."
    Einen Augenblick stand er noch unschlüssig da, aber als Dobrak sich weder rührte noch irgend etwas sagte, stürmte er in die Zentrale zurück. Dort hatte sich nichts verändert, alle Besatzungsmitglieder waren noch bewußtlos.
    Alaska stellte eine Verbindung zu SENECA her.
    „Frage: Worüber informiert sich Dobrak beim Shetanmargt?"
    „Koordinaten", lautete die Antwort.
    „Frage: Koordinaten wovon?"
    „Von einem Gebiet am Ende des Tunnels!"
    „Weißt du etwas darüber?"
    „Nein!" Alaska seufzte. Er hatte das Gefühl, gegen eine Wand anzurennen. Dobrak wußte zweifellos mehr, als er preiszugeben bereit war. An die Möglichkeit, daß SENECA unter dem Einfluß des Shetanmargts Informationen zurückhielt, wollte der Transmittergeschädigte nicht denken, denn das hätte zu schlimmen Konsequenzen geführt.
    Man mußte die Möglichkeit in Betracht ziehen, daß dieser Tunnel sich ins Unendliche fortsetzte. Das konnte bedeuten, daß die SOL für immer in ihm gefangen war. Die Besatzung würde sterben, ohne jemals wieder das Bewußtsein zurückzuerlangen.
    Diese Vision war niederschmetternd, aber Alaska mußte sie in seine Überlegungen einbeziehen.
    Er richtete eine weitere Frage an SENECA: „Gibt es eine Erklärung für die Bewußtlosigkeit der Besatzung?"
    „Energieschock!" gab der Bordrechner zurück. „Das Schiff wurde von n-dimensionalen Energien durchflutet."
    ,frage: Wie kann man den Menschen an Bord helfen?"
    „Keine Erfahrungswerte." Alaska hatte mit einer solchen Antwort gerechnet. Auch Romeo und Julia, die noch immer in der Zentrale arbeiteten und sich um die Bewußtlosen bemühten, hatten bisher keine Erfolge erzielt. Wahrscheinlich dauerte es einige Zeit, bis die Auswirkungen des Schocks abgeklungen waren.
    Alaska wußte, daß er sein verfrühtes Erwachen dem Anzug der Vernichtung verdankte. Dagegen war Dobraks Immunität ein Rätsel. Körperlich schien der Rechner schwächer zu sein als seine Artgenossen, die sich an Bord der SOL befanden.
    Als Saedelaere wieder auf die Bildschirme der Außenbeobachtung blickte, sah er, daß außerhalb des Schiffes Veränderungen vorgingen. Die Massetaster sprachen an.
    Alaska warf sich in einen Sitz.
    Er schaltete den Interkom ein.
    „Dobrak!" rief er. „Ich weiß, daß Sie mich hören können und einen Translator bei sich haben. Kommen Sie zu mir in die Zentrale."
    Er winkte Romeo und Julia heran.
    „Sorgt dafür, daß der Kelosker diesen Befehl befolgt. Eskortiert ihn in die Zentrale."
    „Mit Gewalt?" erkundigte sich Romeo.
    „Ja", bekräftigte der hagere Terraner grimmig. „Wenn es sein muß, auch mit Gewalt."
    Die Roboter schienen zu zögern, aber sie verließen ohne Widerspruch die Zentrale. Alaska wandte sich wieder den Kontrollen zu. Er wußte nicht, ob er den Anzeigen trauen konnte, aber es sah so aus, als befänden sich außer der SOE noch andere feste Körper innerhalb des Tunnels. Die energetischen Leuchterscheinungen waren zu stark, um eine genaue Ortung zuzulassen, aber Alaska hoffte, daß Dobrak ihm helfen konnte.
    Zu Alaskas Überraschung meldete sich SENECA.
    „Dobrak kann jetzt nicht kommen", informierte er Alaska. „Er steht in Verbindung mit dem Shetanmargt und tauscht wichtige Daten aus."
    Alaska unterdrückte eine Verwünschung. Es hatte keinen Sinn, sich über eine Positronik
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