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0723 - Der Teufels-Autor

0723 - Der Teufels-Autor

Titel: 0723 - Der Teufels-Autor
Autoren: Jason Dark
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Gedanken, es mitzunehmen, blieb sogar davor stehen, schaute es sich an, doch er schüttelte den Kopf.
    Nein, auf keinen Fall.
    Es brachte ihm nichts, wenn er damit in den Keller ging. Die Kräfte, die dort unten lauerten, würde er mit Kugeln aus dem G 3 bestimmt nicht stoppen können.
    Außerdem wollte er ihnen nicht bewaffnet gegenübertreten. Sie sollten keinen falschen Eindruck von ihm bekommen, denn gewinnen konnte er sowieso nicht.
    Der Weg fiel ihm schwer. Im Hals saß ein Kloß dick wie eine fette Kröte.
    Er bewegte sich durch das stille Haus, und als er die Treppe, hinabschritt, da dachte er daran, dass es möglicherweise sein letzter Weg war und er das Jubiläum nicht mehr würde feiern können…
    ***
    Vor der Tür blieb Damion Dark stehen. Sie war alt, sie war stabil und wuchtig.
    Er schaute auf das Schloss.
    Aus ihm ragte der Griff eines langen Schlüssels hervor, den er umfasste, aber noch nicht herumdrehte.
    Im schummrigen Licht der Kellerbeleuchtung blieb er stehen und legte sein Ohr gegen die Tür.
    Er hörte nichts…
    Irgendwie war es auch verrückt gewesen, so zu reagieren, aber er hatte einfach nicht anders gekonnt.
    Dann drehte er den Schlüssel.
    Es erklang kaum ein Kratzen. Nur die Tür quietschte, als er sie aufzog. Die alten Angeln schienen zu schreien, als würde sie der Vorgang schmerzen.
    Er kannte das.
    Sein Herz klopfte schneller, als er in den dunklen Raum starrte, aus dem ihm die kühle Luft entgegenschlug.
    Den Lichtschalter hatte er an der rechten Seite anbringen lassen. Seine Hand glitt hin, tastete über die Wand, fand das Ziel, er hörte das leise »Klick«.
    Vor ihm breitete sich Helligkeit aus. Sie erfasste einen gewölbeartigen Raum mit einer hohen Decke. Dieser Keller war leer, bis auf einen Gegenstand, der praktisch alles beherrschte, eben weil er einzeln stand und deshalb so auffiel.
    Es war ein altes Pult, ein Katheder aus Holz, versehen mit einer Platte, die dem Davorstehenden schräg entgegenlief. Am oberen Rand allerdings hatte sie eine waagerecht verlaufende Leiste, auf der eine Kerze stand. Diese wiederum wurde durch einen Glasbehälter geschützt. In Form einer Kugel umgab er sie.
    Neben der Kerze stand ein altes Tintenfass, aus dem ein Federkiel hervorragte.
    Es war der typische Arbeitsplatz eines Lehrers oder eines Kontoristen oder auch eines Schriftstellers wie Damion Dark.
    In der offenen Tür blieb er stehen. Auf seinem Gesicht zeichneten sich die Gefühle ab. Er schluckte.
    Seine Augenbrauen bewegten sich. Die Hände lagen zwar aufeinander, sie zitterten trotzdem. Mit ängstlichen Blicke durchforschte er den Keller.
    Er war freiwillig hergekommen. Er hatte das Spiel ausgereizt, Dark wollte es endlich wissen.
    »Ja«, flüsterte er in das Gewölbe hinein. »Ich werde mich stellen. Ich werde dazu stehen.«
    Er musste es einfach, denn er wusste genau, dass er nie den großen Roman geschrieben hätte, wären dieser Keller und das alte Pult nicht gewesen. Aber er kannte auch den Preis, den er nun zahlen musste.
    Damion Dark betrat den Keller.
    Er ging langsam, er schaute sich dabei um, aber er entdeckte nichts.
    Und doch lauerte etwas zwischen den Wänden.
    Er ging vor. An der Frontseite des Pults blieb er stehen. Seine Hände fuhren über das Holz. Es war nicht glatt. Zahlreiche geschnitzte Motive bedeckten die Front. Sie zeigten unter anderem ein aufgeschlagenes Buch, über dem eine ebenfalls in Holz geschnitzte Fratze stand wie der Mond über der Welt.
    Die Fratze schien den Ankömmling zu beobachten. Sie hatte ihr Maul verzogen. Das Gesicht zeigte einen froschartigen Ausdruck. Über dem Maul glotzten zwei gewaltige Augen.
    Dark starrte sie an.
    Er flüsterte einige Sätze, und es sah so aus, als würde er mit der Fratze sprechen.
    Minutenlang blieb er vor dem Pult stehen, dann erst war er in der Lage, seinen Standort zu verändern. Er stellte sich hinter das Pult und schaute nach vorn.
    Nichts geschah.
    Dann griff er mit der rechten Hand zum Federkiel. Mit einer sanften Bewegung zog er ihn hervor.
    Er senkte den Blick und schaute auf die in Leder gebundene Kladde. Sie lag direkt vor ihm und wartete nur darauf, aufgeschlagen zu werden.
    Sehr behutsam tat er es. Er wollte nichts zerstören, er wusste, dass die nächsten Minuten oder Stunden sehr wichtig für ihn werden würden. Wie lange die Zeit allerdings anhielt, das lag nicht in seiner Hand.
    Die vordere Hälfte der Kladde war beschrieben. Damion Dark musste bis zur Mitte durchblättern, denn dort begannen
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