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0721 - Attacke der Höllenfürstin

0721 - Attacke der Höllenfürstin

Titel: 0721 - Attacke der Höllenfürstin
Autoren: W.K. Giesa
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solange man sie sah und hörte, konnte man davon ausgehen, dass sie keine Dummheiten anstellten. Wurde es still, war das meistens sehr verdächtig…
    Aber an sich war Fooly nicht Madame Claires Problem. Für dessen Erziehung war Butler William zuständig. Und vielleicht auch der Chef, Professor Zamorra. Aber die ließen diesem aufrecht watschelnden, fetten Riesenkrokodil entschieden zu viele Freiheiten, fand die Köchin.
    Zwischendurch sah sie wieder nach draußen. Jemand hatte die Garagentore geschlossen. Das war seltsam, denn solange nicht alle drei Autos eingeparkt waren, blieb zumindest einer der Türflügel offen. Und der aufgemotzte Twingo, den Lady Patricia fuhr und mit dem sie zusammen mit William unterwegs war, war noch nicht wieder zurückgekehrt.
    Warum also waren die Garagentore alle geschlossen?
    Und im Haus selbst war auch nichts von Zamorras Rückkehr zu hören. Dabei hatte Claire extra die Küchentür geöffnet, um mitzubekommen, wann der Chef hereinkam. Da gab es nämlich wieder mal ein paar grundsätzliche Dinge, die Küche betreffend, zu besprechen. Und sie wollte deshalb nicht mit dem Butler reden, der ja doch nur viel zu knauserig war, um Neuanschaffungen zu genehmigen. Typischer Schotte eben.
    Aber Zamorra kam nicht.
    Da stimmte doch was nicht…
    ***
    Zamorra erwachte mit erheblichen Kopfschmerzen. Die Erinnerung setzte sofort ein. Er war von Seneca paralysiert worden. Jetzt lag er im Dämmerlicht auf hartem Boden. Er erkannte sofort, wo er sich befand -in der Garage des Châteaus!
    Seneca saß auf der langen Motorhaube von Nicoles Cadillac und hantierte lässig mit dem Blaster, als er Zamorras Erwachen registrierte.
    »Bevor du auf die Idee kommst, mich anzugreifen, Zamorra«, sagte Seneca, »solltest du wissen, dass ich die Waffe auf minimalste Energieabgabe eingestellt habe und nicht zögern werde, zu schießen. Du hättest ohnehin keine Chance, aber so wird es noch etwas mehr schmerzen.«
    Zamorra nickte langsam.
    Die Minimal-Energie würde ihn nicht betäuben oder töten, aber seine Körperelektrizität gewaltig durcheinander bringen und ihm irrsinnige Schmerzen verschaffen. So ließen sich die Waffen als Folterwerkzeuge missbrauchen. Und Ty Seneca sah nicht danach aus, als hätte er mit Foltermethoden moralische Probleme.
    »Was willst du von mir?«, fragte Zamorra.
    Umbringen wollte Seneca ihn sicher nicht, sonst hätte er es längst getan. Und erst recht hätte er Zamorra nicht in den Bereich von Château Montagne zurück gebracht.
    Worum also ging es ihm?
    »Ich will eine Auskunft«, sagte Seneca.
    »Schön«, erwiderte Zamorra spöttisch. »Dann ruf doch mal an. Inlandsoder Auslandsauskunft? Ich bin nämlich leider kein Telefonbuch…«
    »Sondern ein Idiot«, sagte Seneca und schoss. Die blauen Blitze knisterten auf Zamorra zu und hüllten ihn ein. Er glaubte, in Flammen zu stehen. Der Effekt hielt einige Sekunden lang an und ebbte dann ab. Was blieb, war so etwas wie Muskelkater.
    »Beim nächsten Mal kriegst du zwei Schüsse nacheinander verpasst, dann hast du länger was davon«, drohte Seneca.
    »Ja«, presste Zamorra hervor. »Und dann dreimal, viermal, fünfmal… so lange, bis die Batterie leer ist. Und dann kriegst du dermaßen was über die Hörner, dass du…«
    Seneca schoss wieder. Kaum ebbte der Schmerz ab, als die angedrohte zweite Dosis kam. Zamorra kämpfte verzweifelt gegen den Schmerz an, sogar die Atemluft wurde ihm knapp. Er wusste, dass er diese Tortur nicht mehr lange aushalten würde. Noch ein paar dieser Elektroschocks, und er würde für Stunden nicht mehr in der Lage sein, sich überhaupt ohne fremde Hilfe zu erheben. Es war verrückt, Seneca zu provozieren. Dennoch tat er es.
    Seneca war nicht dumm. Er würde begreifen, dass er so nicht weiterkam. Er konnte Zamorra für die Provokationen bestrafen, aber ihm selbst half das nicht. Er musste erfahren, dass er Zamorra mit Drohungen nicht einschüchtern konnte.
    »Du kennst den Weg, der zurück in meine eigene Welt führt«, sagte Seneca jetzt. »Und du solltest ihn mir zeigen - so schnell wie möglich.«
    Zamorra lachte verkrampft. »Wenn's mehr nicht ist - das hättest du einfacher haben können. Warum hast du mich nicht sofort danach gefragt?«
    Seneca stutzte. »Willst du mich auf den Arm nehmen?«
    »Kaum«, sagte Zamorra. »Dazu fehlt mir im Moment die Kraft. Selbst wenn du spontan bis auf die Knochen abmagern würdest. Du willst also zurück - und wir alle wollen dich los werden! Verschwinde in deine
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