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072 - Die Schlangengöttin

072 - Die Schlangengöttin

Titel: 072 - Die Schlangengöttin
Autoren: Dämonenkiller
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packte das Kopfkissen, fegte zwei damit herunter und zertrümmerte den Kopf der dritten mit dem schweren Kupferaschenbecher. Aber noch ein halbes Dutzend weiterer Schlangen befanden sich im Zimmer. Eine kroch gerade unter das Bett. Ich hatte meine Schuhe nicht ausgezogen, als ich mich aufs Bett legte. Jetzt sprang ich herunter und zerstampfte den Kopf einer Schlange. Dann packte ich den Stuhl, der neben dem Bett stand, und hieb auf die andern Schlangen ein. Ein Stuhlbein löste sich, mit dem ich den letzten beiden Schlangen den Garaus machte.
    Dann lief ich aus dem Zimmer und riß die Tür des Nebenzimmers auf. Thomas Becker und Peter Plank schlugen mit einem Kleiderbügel und einer Gardinenleiste auf zischende Schlangen ein. Ein paar hatten sie schon erledigt. Ich eilte hinzu, und mit vereinten Kräften räumten wir mit der Schlangenbrut auf.
    „Wo kommen die Biester her?" fragte ich.
    „Ein paar Leute mit Burnussen haben sie gebracht", antwortete Professor Becker. „Ich wurde unter der Dusche furchtbar müde, kehrte in mein Zimmer zurück und stellte mich ans offene Fenster, weil ich nicht schlafen wollte. Ich glaubte an eine Krankheit oder an einen fremden Einfluß, dem ich mich widersetzen mußte. Dann hörte ich Stimmen draußen auf dem Korridor und einen Schrei. Wenig später wurde meine Zimmertür aufgerissen."
    Der Professor schilderte die seltsam bemalten Gestalten. Ein Mann hatte zwei Schlangen aus den Burnusärmeln gleiten lassen, die schnell auf Thomas Becker zugekrochen waren. Becker hatte vor Schreck einen lauten Schrei ausgestoßen. Die Burnusträger hatten daraufhin noch weitere Schlangen ins Zimmer gesetzt. Von allen Seiten waren sie auf den Professor zugekrochen.
    Becker war aus dem Fenster gestiegen und über den schmalen Mauersims hinüber zu Peter Planks Zimmer, dessen Fenster gleichfalls offenstand, geklettert. Er hatte gesehen, wie Schlangen das Bett des Studenten umzüngelten, war eingestiegen, hatte die Gardinenleiste heruntergerissen und damit um sich geschlagen. Peter Plank war erwacht, hatte einen stabilen Kleiderbügel ergriffen und ihm geholfen. Dann war ich erschienen.
    Ich betrachtete die erschlagenen Schlangen, die sich immer noch bewegten. Es waren teils ungiftige, teils aber auch sehr giftige Exemplare.
    „Wir schließen dein Zimmer ab, Thomas", sagte ich zu Professor Becker, „damit mit den Schlangen darin kein Unglück passiert. Dann wollen wir uns den Portier und das Hotelpersonal mal vornehmen. Diese Burnusträger müssen irgendwie hereingekommen sein."
    „Vielleicht haben sie das Hotelpersonal hypnotisiert oder auf magische Weise außer Gefecht gesetzt", vermutete Thomas Becker.
    „Das werden wir herausfinden."
    Das Stuhlbein in der Hand, verließ ich das verwüstete Zimmer, in dem die Schlangenleiber herumlagen. Becker und Plank folgten mir, die Gardinenleiste beziehungsweise den Kleiderbügel umklammernd. Sie waren ebenso aufgeregt wie ich, und ihre Herzen klopften wie meines. Schlangen, besonders Giftschlangen, waren ekelhafte Biester.
    Auf der Treppe fanden wir den toten Hausknecht. Ein Blick in sein verschwollenes, verzerrtes Gesicht genügte mir, um die Diagnose zu stellen: Tod durch Schlangenbiß. Im Genick hatte er eine gewaltige Geschwulst.
    Fast hätte die Schwarze Mamba ein weiteres Opfer gefunden: mich. Plötzlich tauchte ihr Kopf auf der Treppenstufe auf, auf die ich gerade treten wollte. Das Reptil wollte zustoßen. Ich trat ihm unterhalb des Kopfes gegen den Schlangenkörper und sprang drei Stufen hinauf. Der Schlangenkopf zuckte vor, und die Giftzähne verfehlten mein Bein nur knapp. Mein Hieb mit dem Stuhlbein traf und zerschmetterte den Kopf der Schlange.
    Jetzt war ich vorsichtiger, aber ich sah keine Schlange mehr auf der Treppe oder unten im Foyer. Hinter der Rezeption lagen der Portier und die beiden Hotelpagen. Becker und ich untersuchten sie. Sie lebten und atmeten noch, aber Rütteln und leichte Schläge auf die Wangen brachten sie nicht zu sich. Wir sahen die Bißspuren der Schlangen an ihren Körpern.
    „Versuche, einen Arzt zu erreichen, und alarmiere die Polizei!" sagte ich zu Thomas Becker. „Ich werde mich draußen umsehen."
    Es hatte einen Toten gegeben. Wir konnten nicht einfach so tun, als sei nichts geschehen. Die Polizei würde auf jeden Fall herausfinden, daß wir im Hotel gewohnt hatten. Thomas Becker, der ein paar Brocken Griechisch sprach, griff nach dem Telefon.
    Ich verließ das Hotel.
    Draußen dämmerte es nun schon. Ich lief
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