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072 - Der unheimliche Mönch

072 - Der unheimliche Mönch

Titel: 072 - Der unheimliche Mönch
Autoren: Edgar Wallace
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ein Perlenhalsband im Wert von fünftausend Pfund!"
    Bob pfiff leise vor sich hin.
    „Das wird allerdings ziehen."
    „Natürlich gibt es eine Menge anderer Preise, die fast gar nichts wert sind. Jeder bekommt ein kleines Geschenk. Das Perlenhalsband ist eine anonyme Stiftung."
    „Einen Augenblick!" sagte Bob. „Sie haben doch nicht etwa dieses Perlenhalsband bei sich versichern lassen? Ich meine, für den Fall, daß es gezogen wird?"
    Campbell lächelte.
    „Nein, das haben wir nicht getan. Wir sind geschäftlich nicht am Wohltätigkeitsball interessiert Ich habe Ihnen das nur erzählt, um Ihnen zu zeigen, daß es sich bei der modernen Gesellschaft nur um Habgier und Bluff handelt."
    Bob war sehr froh, als er erfuhr, daß er mit dem Ball nichts weiter zu schaffen hatte, denn er hatte in jenen Tagen viel zu tun. Drei Mitglieder des Klubs der Vier waren in Freiheit und befanden sich in London oder in unmittelbarer Nähe der Stadt.
    Manchmal findet man auf die merkwürdigste Art Anhaltspunkte. Bob Brewer las an jenem Abend die Morgenzeitungen, wozu er noch nicht gekommen war. Er blätterte darin herum und kam schließlich zu den Announcen und den weniger spannenden Artikeln.
    Unter der Rubrik , Schiffahrtsnachrichten' entdeckte er eine Notiz, die ihn aufmerken ließ. Ein gewisser Mr. Batterby hatte den Dampfer ,Luana' erworben und modernisieren lassen.
    „Batterby!" sagte Bob und sah zur Decke hinauf. „Der Name kommt mir doch irgendwie bekannt vor?"
    Er ging zu seinem Safe, nahm ein kleines Notizbuch heraus und suchte im Index den Namen Reddy. Zeile für Zeile las Bob seine Eintragungen, bis er zu den Pseudonymen des Mannes kam: Anderson, Redwood, Coleby, Marquis de Casteroux, Newbridge, Batterby - Harold Batterby.
    Reddy war nicht der erste Verbrecher, der ein Pseudonym ein zweites Mal benutzte.
    „Harold Batterby."
    Harold war auch der Vorname des Schiffskäufers, wie Bob telefonisch von dem bisherigen Besitzer der ,Luana' erfuhr. Der Mann sagte ihm auch, daß Batterby ein großer Mann mit grauen Haaren wäre und viele Schnurren und Anekdoten erzählte.
    Bob beschloß daraufhin, sich die ,Luana' einmal etwas näher anzuschauen.
    Der Dampfer lag in den London Docks. Es wurden gerade Kohlen geladen, als Bob am Kai anlangte. Er stellte auch mit Interesse fest, daß Proviant für eine lange Reise an Bord genommen wurde. Darunter befand sich eine große Anzahl Kisten einer bekannten Weinfirma aus Reims. Ein Schiffsoffizier und ein Mann in einer weißen Jacke, den Bob für den Zahlmeister hielt, kontrollierten die Vorräte, die an Bord gebracht wurden.
    „Nehmen Sie auch Passagiere mit?" fragte Bob, der hinter den Offizier getreten war.
    Der Mann sah sich erstaunt um.
    „Nein", entgegnete er dann kurz. „Dies hier ist ein Frachtdampfer."
    „Sieht aber aus wie ein richtiges Passagierschiff - mit all dem Sekt an Bord."
    Der Offizier erwiderte zunächst nichts.
    „Vielleicht will der Eigentümer selbst eine Reise machen?" meinte Brewer.
    „Möglich", sagte der Offizier, ohne weiter darauf einzugehen. Dann fügte er hinzu: „Ich wünschte, ich könnte noch zwei Monate zu Haus bleiben. Meine Frau ist krank."
    „Wann fährt der Dampfer?"
    „Morgen abend mit der Tide", erwiderte der Offizier, der etwas kurz angebunden war.
    „Nach welchem Hafen fahren Sie denn?"
    „Daraus wird ein Geheimnis gemacht. Aber meiner Meinung nach muß es irgendwo in der Nähe von Newhaven sein. Wir nehmen dort den Schiffseigentümer an Bord."
    „Haben Sie eine Ahnung, wann Sie abfahren?"
    „Das wird wohl noch ein bis zwei Tage dauern. Aber warum wollen Sie denn das alles so genau wissen?"
    Bob hatte der Mann von Anfang an gefallen. Er hatte das Gefühl, daß er ihm trauen konnte. Allem Anschein nach hatte Reddy die Offiziere und die Besatzung des Schiffes nicht gewarnt, weil er glaubte, daß niemand ihm auf die Schliche kommen würde und daß ihn vor allem niemand als Harold Batterby identifizieren könnte.
    Bob zeigte seine Karte.
    „Sie sind Detektiv?" fragte der Offizier interessiert. "Ist etwas nicht in Ordnung?"
    „Es ist allerhand faul im Staate Dänemark. Ich möchte Sie nur bitten, über unsere Unterredung nicht zu sprechen. Vielleicht können Sie mir auch sonst helfen. In diesem Fall wird meine Gesellschaft Sie anständig dafür bezahlen. Sie brauchen sich kein Gewissen daraus zu machen, nicht im Interesse des Schiffseigentümers zu handeln; denn wenn ich mich nicht sehr irre, wird sich der Mann im nächsten Monat vor den
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