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0718 - Geheimmission der Frauen

Titel: 0718 - Geheimmission der Frauen
Autoren: Unbekannt
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Seine rechte Hand lag auf dem Dach des Spezialfahrzeugs. Hin und wieder vollführte der Finger einen rasenden Wirbel.
    Jocelyn hatte alle seine technischen Möglichkeiten eingesetzt. Er hatte Funkkanäle angezapft, hatte stundenlang das kleine Polizeipräsidium beobachtet und wartete jetzt.
    Aus Hunderten von verschiedenen Meldungen, Beobachtungen und Hinweisen hatte er sein Bild zusammengesetzt.
    Bisher befanden sich zwei Mädchen hier im Präsidium.
    Sie waren mit Paralysatoren niedergeschossen worden, und vor morgen früh würden sie nicht zu sich kommen. Er hatte also Zeit. Inzwischen wußte er, daß es nicht drei Mädchen und ein Mann waren, sondern vier junge Frauen. Die Jet, mit der sie diese Stadt angeflogen hatten, war durchsucht worden, aber man hatte bis jetzt nicht festgestellt, woher dieses Kleinstraumschiff kam.
    Zweifellos nicht von Terra.
    Jocelyn verfolgte einen Plan, der bis in die verzweigtesten Einzelheiten fertig ausgearbeitet war. Einen Teil der Innenräume kannte er bereits. Für ihn war es wichtig, die Stadt mit seiner Beute schnell verlassen zu können.
    Jedenfalls hatten die Polizisten das Mosaik noch nicht zusammengesetzt. Sie sahen in den beiden Vorfällen kein System wie er. Sie hatten die beiden Festnahmen noch nicht weitergemeldet.
    Jocelyn hob die Hand vom Dach der Maschine und stieg ein. Er mußte seinen Einsatz vorbereiten.
    Langsam schwebte der Gleiter an. Jocelyn dirigierte die Maschine bis in die Nähe des würfelförmigen Gebäudes und parkte in einer Seitenstraße. Im Augenblick gab es wenige Passanten hier; er würde ungestört arbeiten können. Er verwendete für diese Jagd einen Teil der Waffen und Ausrüstungsgegenstände, die er den beiden Saboteuren in New York abgenommen hatte.
    Als die Schatten länger wurden, war er ein gutes Stück weiter. Er hatte drei winzige Spionsonden ausgesetzt, und jetzt ging er zurück in seinen Gleiter und schaltete die Bildschirme ein. Er kam gerade zurecht, um die Einlieferung der dritten Kranken zu beobachten.
     
    *
     
    Sie war verwirrt, aber sie zeigte es nicht.
    Terfy Heychen, die Geningenieurin, kam sich in diesem Kaufhaus mehr als fremd vor. Sie entdeckte ununterbrochen Dinge und Gegenstände, an die sie sich erinnerte. Sie kannte fast alles von Bändern und aus den Unterlagen, über die man in Hildenbrandt City verfügte. Aber die Umgebung war aufregend und machte sie nervös. Sie hatte dieses Warenhaus besucht, weil sie nach dem langen Herumwandern in der Stadt müde war.
    Das Essen war nicht wohlschmeckend, aber es sättigte. Sie hatte gezahlt, stand auf und schlenderte mit dem gleichen Tempo, in dem sich die anderen Besucher bewegten, hinüber zu dem futuristischen Bau des Treppenhauses. Das Warenhaus war von einer riesigen Klimaanlage versorgt ;Musik, Licht und Farben, Teppiche und die Aufteilung der Räume schufen zusammen mit der Temperatur ein Klima, das den Kauf anregte. Aber dies galt nur für Terraner, nicht für die junge Frau mit dem rotblonden Haar.
    Sie betrat die Treppe und ging abwärts. Sie wollte das Warenhaus verlassen. Bisher hatte sie sich weder verdächtig gemacht, noch hatte sie den geringsten Hinweis darauf entdeckt, wie sich ein Flüchtling mit der versteckten Organisation oder mit einem anderen „Kranken" in Verbindung setzen konnte.
    Als sie das Warenhaus verließ, sah sie schräg gegenüber im Schatten eines Treppenvorsprungs den Schläfer.
    Sie blieb stehen.
    Dieser Mann dort ist unrasiert, trägt zerlumpte Kleidung und scheint ziemlich alt zu sein. Auf alle Fälle ist er ein Ausgestoßener.
    Ich gehe zu ihm. Er wird mir eine Antwort geben können, die ich von keinem anderen bekommen kann. Vielleicht braucht er Geld oder Essen. Vielleicht habe ich Glück.
    Terfy warf einen langen Blick aus ihren hellblauen Augen auf den Schläfer, der sich bewegte. Die Sonne strahlte auf die nackte Haut, die zwischen dem Rand der dreckigen Stiefel und der ausgefransten Hose sichtbar war. Ein Fuß begann zu zucken.
    Niemand kümmerte sich um die mittelgroße Frau, die den Raum zwischen dem Kaufhausausgang und dem Winkel schnell durchquerte und neben dem Schläfer in die Hocke ging. Sie rüttelte ihn an der Schulter. „He!" sagte sie. „Wachen Sie auf! Ich muß mit Ihnen reden."
    Der Mann grunzte, dann schob er unendlich langsam einen Gegenstand in die Stirn, der so zerschlissen war, daß Terfy nicht erkannte, ob es ein Hut war oder der Rest einer Mütze. „Was wollen Sie?" murmelte er undeutlich.
    Sie sah in ein altes
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