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0714 - Kinder der SOL

Titel: 0714 - Kinder der SOL
Autoren: Unbekannt
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Freunde aber vermeiden."
    Hellmut sah ein, daß er gegen Romeo und Julia nichts ausrichten konnte.
    „Schon gut", meinte er resignierend. „Ich werde hier sitzen bleiben, bis die BRESCIA auf diesem verwünschten Planeten der Kelosker gelandet ist."
    „Das ist sehr vernünftig, Joscan", sagte Romeo.
    Die beiden Roboter schlossen sich wieder an die Hauptpositronik an. Kurz darauf würden die Impulstriebwerke des Kreuzers aktiviert.
    Diesmal standen die Roboter nicht unter Kjidders Einfluß.
    Deshalb vergaßen sie nicht, den HÜ-Schirm zu aktivieren, so daß das Schiff gegen Dimensionsbeben geschützt war und nicht wieder in eine fremde Dimension geschleudert werden konnte.
    Eine halbe Stunde später tauchte die BRESCIA in die Atmosphäre Takrebotans ein. Wenig später landete sie, und auch die keloskischen Raumschiffe kehrten nacheinander zurück.
    Hellmut beobachtete gespannt die Kontrollen der Hauptpositronik. Seine Vorbereitungen waren darauf abgezielt gewesen, Romeo und Julia für eine kurze Zeitspanne kurzzuschließen, so daß er die Verbindungsschaltungen zu SENECA doch noch lahmlegen konnte.
    Da die Kurzschließung aber nur von der Hauptpositronik und während ihres engen Kontaktes mit den beiden Robotern erfolgen konnte, die Hauptpositronik jedoch während des Fluges nicht auf die volle Aktivität der Roboter verzichten durfte, war eine Kurzschließung nur in der Zeitspanne zwischen dem Aufsetzen des Kreuzers und der Lösung der Roboter vom Bordcomputer möglich.
    Wenn die Hauptpositronik diesen Augenblick verpaßte, war die letzte Chance für die SOL endgültig vertan.
    Joscan Hellmut atmete auf, als die Roboter plötzlich erstarrten.
    Im nächsten Moment sagte die Hauptpositronik über die Rundrufanlage: „Achtung! Romeo und Julia wurden kurzgeschlossen. Dieser Zustand darf aber nur für die Dauer von neunzig Sekunden aufrechterhalten werden, da sonst irreparable Schäden an den Positroniken der Roboter auftreten."
    Der Kybernetiker sprang aus seinem Kontursessel, lief auf Romeo zu und öffnete die Wartungsklappe. Mit sicheren Griffen legte er die Teile der Handlungsschaltungen des Roboters lahm, die ihn befähigt hatten, seine doppelte Funkverbindung zu SENECA aufrecht zu erhalten.
    Innerhalb von vierzig Sekunden war die Arbeit getan.
    Der Kybernetiker wandte sich Julia zu und führte dort die gleichen Handgriffe durch.
    Von den vorgegebenen neunzig Sekunden waren vierundachtzig verstrichen, als die erste Schwierigkeit auftrat.
    Eine Balpirol-Halbleiterverbindung in Julias Innerem hatte sich so verschoben, daß Joscan Hellmut sie mit bloßen Händen nicht erreichen konnte.
    Er stürzte zum nächsten Werkzeugschrank, riß einen elektronischen Manipulator aus seiner Magnethalterung und eilte zu Julia zurück.
    In diesem Augenblick sagte die Hauptpositronik: „Achtung! Die neunzig Sekunden sind verstrichen.
    Kurzschließung wird aufgehoben. Ende!"
    Mit fliegenden Fingern schaltete Hellmut an dem Manipulator.
    Gerade, als Julia sich wieder bewegte, konnte er den Balpirol-Halbleiter erreichen.
    Doch bevor er ihn getrennt hatte, begann das Hyperfunkgerät Julias zu arbeiten.
    Es arbeitete höchstens eine halbe Sekunde, dann war der Kontakt zu SENECA endgültig unterbrochen. Doch für einen Hypersender, der von einer Hochleistungspositronik mit Daten gefüttert wird, war eine halbe Sekunde viel Zeit, genug Zeit jedenfalls, um einen kurzen Situationsbericht durchzugeben.
    Eine Verwünschung ausstoßend, schleuderte Joscan Hellmut den Manipulator gegen die Wand.
     
    *
     
    Auf den Bildschirmen der Panoramagalerie sah Joscan Hellmut, daß die Kelosker in ihren plumpen Bodenfahrzeugen die BRESCIA einkreisten.
    Er wußte nicht, ob diese Wesen ahnten, daß jemand aus dem Kreuzer für den irregulären Start ihrer Raumschiffe verantwortlich gewesen war. Doch er beschloß, lieber mit allem zu rechnen, als sich von den Ereignissen überrennen zu lassen.
    „Romeo, Julia!" sagte er.
    „Ja, Sir?" antworteten beide Roboter gleichzeitig.
    Der Kybernetiker atmete auf.
    Die Tatsache, daß die beiden Roboter ihn mit „Sir" anredeten, bewies, daß sie ihn als ihren Herrn einstuften, der ihnen Befehle erteilen durfte, und nicht mehr als freundlichen Trottel, mit dem man beliebig umspringen konnte.
    „Könnt ihr die BRESCIA starten?" erkundigte er sich.
    Romeo und Julia wandten sich den Kontrollen zu, dann sagte Julia: „Das ist leider unmöglich, Sir. Die Kelosker blockieren mit Hilfe ihrer kybernetischen Geräte unsere
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