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0711 - Die Unendlich-Denker

Titel: 0711 - Die Unendlich-Denker
Autoren: Unbekannt
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Galbraith Deighton schmunzelnd. „Indem du die Gegend nach wilden Mohrrüben abgesucht hättest?"
    „He, was soll diese Anspielung!"
    „Tu nur nicht so scheinheilig", erwiderte Deighton. „Zufällig habe ich mitgehört, wie du Lord Zwiebus aufgetragen hast, es dir sofort zu melden, falls er in der Flora von Last Stop etwas findet, das einer Mohrrübe auch nur im Entferntesten ähnelt. Du kannst eigentlich von Glück reden, daß Lord Zwiebus nicht fündig war. Denn wenn du dir den Bauch mit Mohrrüben von Last Stop vollgeschlagen hättest, wärst du beim Start wahrscheinlich im wahrsten Sinne des Wortes geplatzt.
    Du weißt schon - der SENECA-Donner."
    Guckys Entgegnung ging im donnernden Gelächter Icho Tolots unter. Es gab nicht wenige in der Kommandozentrale des Leichten Kreuzers, die vor dem Heiterkeitsausbruch des Haluters am liebsten geflüchtet wären. Doch da sie ihre Posten nicht verlassen durften, waren sie ihm hilflos ausgeliefert.
    Von allen Anwesenden konnte sich nur Ribald Corello vor dem Lachorkan des Haluters retten, indem er um seinen Trageroboter einen schallabsorbierenden Schutzschirm errichtete.
    Nachdem sich Icho Tolot beruhigt hatte und sich die schmerzverzerrten Gesichter der Männer wieder glätteten, erkundigte sich Gucky spitz: „Wir wissen natürlich alle, daß du eine sehr eigenartige Ansicht über Humor hast, Tolotos. Aber willst du uns nicht vielleicht doch erklären, was an Galbraiths Bemerkung so komisch war? Man muß schon sehr abartig veranlagt sein, um über die Vorstellung eines durch Mohrrüben zur Explosion gebrachten Ilts lachen zu können."
    Statt einer Antwort begann Icho Tolot erneut zu lachen, daß die Kommandozentrale des Leichten Kreuzers erbebte. Diesmal ging er noch mehr aus sich heraus, und wer weiß, wann er sich beruhigt hätte, hätte nicht plötzlich die Alarmsirene angeschlagen.
    Tolot verstummte sofort, und über das Heulen der Alarmanlage erklang die aufgeregte Stimme eines Ortungsspezialisten aus der Rundrufanlage.
    „Wir empfangen aus sieben Lichtjahren Entfernung ganz eigenartige Energieechos!"
    Galbraith Deighton erstarrte.
    Die Tatsache, daß die Ortung von einem Energieecho und nicht von einer normalen Energieemission sprach, weckte in ihm ganz bestimmte Anzeichen. Ebenso erging es den beiden Mutanten und dem Haluter.
    Fast gleichzeitig setzten sie sich in Bewegung und stürzten in die Ortungszentrale.
     
    *
     
    In der Ortungszentrale angekommen, sah Deighton eine weitere Bestätigung für seine schlimmsten Befürchtungen. Aber noch immer redete er sich ein, daß alles nur ein Zufall sein konnte.
    Es war einfach ganz und gar unmöglich, daß...
    Sämtliche Ortungsgeräte zeigten ganz normale Werte an, selbst auf den Bildschirmen der Hypertaster waren nur die paradimensionalen Strahlungsmuster von Sonnen zu sehen.
    Man konnte mit wenigen Blicken erkennen, daß der Alarm von keinem der herkömmlichen Hyperortungsgeräte ausgelöst worden sein konnte.
    „Ist es nicht seltsam, daß selbst die Hypertaster keine außergewöhnlichen Werte anzeigen", sagte der Ortungsspezialist verstört. „Einzig der Schatten-Peiler spricht an. Durch ihn wurde auch der Alarm ausgelöst. Ich weiß nicht, was davon zu halten ist."
    „Aber ich", sagte Deighton knapp und verdrängte den Orter von seinem Platz.
    Bei dem Schatten-Peiler handelte es sich um ein Ortungsgerät, das vor rund 120 Jahren, als Terra noch als dritter Planet die Sonne Sol umkreiste, von einem jungen Wissenschaftler des Waringer-Teams entwickelt worden war.
    Der Schatten-Peiler maß nicht die Energiehülle eines Objektes direkt an, sondern indem der Paratraum als Reflektor für die auftreffenden Impulse benutzt wurde. Durch diese Parareflexion erfolgte eine zwangsläufige Verstärkung der normalerweise nicht empfangsfähigen Impulse.
    Mit anderen Worten hieß das, daß schwache Strahlungen, die an ihrem Ursprung nicht anzumessen waren, durch den als Reflektor wirkenden Hyperraum als vielfach verstärktes Echo zurückkamen.
    Auf diese Weise war es gelungen, die SVE-Raumer der Laren anzupeilen.
    Und solche Energieechos, vier an der Zahl, zeigte der Schatten-Peiler nun an. Und das in der von der Milchstraße unendlich weit entfernten Galaxis Balayndagar!
    Deighton glaubte, die für Laren-Schiffe typischen Merkmale auf dem Bildschirm zu erkennen. Doch er wollte sich Gewißheit verschaffen.
    „Das sind die Echos von vier SVE-Raumern", sagte hinter ihm Gucky.
    „Gucky hat recht", bestätigte Icho Tolots
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