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0711 - Die Unendlich-Denker

Titel: 0711 - Die Unendlich-Denker
Autoren: Unbekannt
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wechselte sofort das Thema. „Was hältst du davon, diese Stadt mal aus der Nähe zu betrachten?"
    „Ich brenne darauf", antwortete Icho Tolot. „Andererseits dürfte das nicht ganz im Deightons Sinn sein, der uns zur Vorsicht ermahnte."
    „Wir können natürlich auch auf diesem Hügel sitzen bleiben und fleißig orten", erwiderte Gucky sarkastisch. „Aber viel mehr als wir bisher wissen, werden wir nicht in Erfahrung bringen. Wenn wir herausfinden wollen, was hier gespielt wird, müssen wir uns mit den Erbauern der Stadt befassen. Und wir müssen uns die technischen Anlagen in den Gebäuden aus der Nähe ansehen, sonst war unser Einsatz umsonst."
    „Du hast mich überzeugt, Kleiner - und dazu hat gar nicht viel gehört", sagte Icho Tolot. Bedauernd fügte er hinzu: „Ich fürchte nur, eine richtige Drangwäsche wird das nicht werden."
    „Wenn dir danach ist, kannst du ja einige der häßlichen Gebäude niederwalzen."
     
    *
     
    Sie schalteten ihre Deflektoren ein, wodurch sie unsichtbar wurden, was eine energetische Ortung jedoch nicht ausschloß.
    Aber dieses Risiko mußten sie eingehen. Wenn die Anlagen ein ausgeklügeltes Sicherheitssystem hatten, dann wären sie aber ohnehin schon längst zu orten gewesen.
    Da sich bisher noch keine Feindseligkeiten irgendwelcher Art gegen sie gerichtet hatten, fühlten sie sich ziemlich sicher.
    Gucky ergriff die sechsfingrige Pranke von Tolots Handlungsarm und teleportierte mit ihm in die Nähe des aus gepreßtem Boden bestehenden Landefelds am Rande der Stadt.
    Die ersten Gebäude waren noch hundert Meter von ihnen entfernt, als sie wieder materialisierten.
    Es handelte sich um zehn Meter hohe Türme ohne Fenster und Türen. Die Außenwände waren so roh und ungefüge, als hätte ein Betrunkener einfach Lehmbrocken übereinandergeschichtet.
    Es gab unzählige solcher Türme, die die eigentliche Stadt in Abständen von zweihundert Metern wie ein Ring umgaben.
    In diesen Türmen könnten Abwehreinrichtungen untergebracht sein", meinte Gucky, während er gleichzeitig mit dem Kombigerät Messungen vornahm.
    Icho Tolot kam einige Sekunden vor ihm zu einem Ergebnis.
    „Diese Türme sind nichts weiter als Energieverteiler.
    Sie empfangen die Energien von den subplanetaren Kraftwerken und senden sie auf kabellosem Weg an die Endverbraucher in der Stadt weiter. Wir können passieren."
    Sie kamen an den klobigen, manchmal windschiefen Türmen vorbei, ohne daß irgend etwas geschah.
    „Wenn man nicht wüßte, daß in diesen Gebäuden Tausende von Maschinen in Betrieb sind, könnte man meinen, es handle sich um eine Geisterstadt", sagte Gucky verhalten. „In den Straßen ist kein Lebewesen zu sehen, kein einziger Gedanke ist zu hören... Kannst du dir vorstellen, wie einem Telepathen zumute ist, der weiß, daß er von unzähligen Lebewesen umgeben ist, ihre Gedanken aber nicht hören kann?"
    „Ich weiß nicht, wie irgendeinem Telepathen zumute ist", erwiderte Icho Tolot. „Aber ich kann mir schon denken, wie einem neugierigen Telepathen wie dir zumute ist."
    Diese Frechheit ließ Gucky unerwidert, obwohl er eine Reihe passender Entgegnungen auf der Zunge gehabt hatte. Aber er ließ sie unausgesprochen, weil der Haluter unberechenbar war und man nie wissen konnte, wann er einen seiner gefürchteten Lachanfälle bekam.
    Dreißig Meter hinter den Türmen ragten halbkugelförmige Hügel aus dem Boden, die aus demselben lehmartigen Material wie alle anderen Gebäude gebaut waren. Den Begriff „halbkugelförmig" mußte man bei diesen Gebilden allerdings sehr großzügig anwenden. Es waren eigentlich Klumpen, drei Meter hoch und nur annähernd kuppelähnlich. Sie waren in gleichen Abständen wie die Türme rund um die Stadt angeordnet.
    „Sieh einer an!" rief Gucky aus, als sie die Rückseite einer der Kuppeln erreichten. „Das Ding hat einen Zugang, ist hohl - und nicht einmal leer. Was für monströse Apparaturen!"
    Die Kuppel hatte auf der Rückseite eine unförmige Öffnung, die einen halben Meter über dem Boden lag und einen Meter durchmaß. In dem unbeleuchteten Hohlraum waren klobige, unhandliche Hebel und Tastaturen zu erkennen, die aus einer Art Schaltskala ragten.
    „Als Zugang würde ich diese Öffnung nicht gerade bezeichnen", widersprach Icho Tolot. „Sieh dir die Hauseingänge bei den anderen Gebäuden an. Sie sind alle mindestens drei Meter hoch - also für Wesen von annähernd meiner Größe geschaffen.
    Durch diese Öffnungen könntest aber höchstens du
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