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0711 - Die Unendlich-Denker

Titel: 0711 - Die Unendlich-Denker
Autoren: Unbekannt
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eindringen, Kleiner. Ich wiederum schaffe es, die Bedienungsinstrumente mit meinen Handlungsarmen zu erreichen, wenn ich durch die Öffnung lange."
    „Na, vielleicht treffen wir hier sogar auf Haluter", sagte Gucky giftig. „Dann könntest du deinen Aggressionstrieb in einem Ringkampf abreagieren."
    Icho Tolot ließ seine drei Augen verneinend rollen und erklärte belehrend: „Diese unförmigen Bedienungsinstrumente sind nicht für die feingliedrigen Hände eines Haluters gebaut, sondern für Wesen mit ungelenken Greifwerkzeugen. Und sie müssen überaus lange Arme besitzen, sonst können sie die Instrumente nicht durch die Öffnungen erreichen."
    Sie erreichten nun die eigentliche Stadt. Aus der Nähe wirkten die Gebäude noch unförmiger, die Wände standen windschief zueinander, waren rauh und ohne Verputz und sahen tatsächlich wie Lehmklumpen aus, die man ausgehöhlt und mit Löchern versehen hatte.
    „Mäßige jetzt deine Sinne, Tolotos", trug Gucky dem Haluter auf. „Oder noch besser - schließe deinen Helm und benutze den Sprechfunk."
    Da Icho Tolot für ihn optisch nicht auszumachen war, wußte er erst, daß er seinem Vorschlag nachgekommen war, als er seine zustimmenden Gedanken vernahm und gleich darauf seine dröhnende Stimme aus dem Kopfhörer hörte; Gucky drosselte schleunigst die Empfangsstärke.
    „Sehen wir uns gleich im nächsten Gebäude um", schlug der Haluter vor. „Ich empfange von dort keinerlei Energiestrahlung."
    Die Straße zwischen den monströsen Gebäuden hatte keinerlei Belag. Sie bestand einfach aus geschmolzenem Planetenboden und war unbearbeitet - entsprechend holprig war sie auch.
    Gucky erreichte als erster den Eingang des Gebäudes. Icho Tolot, der die Umrisse des Mausbibers nur auf seinem Ortungsbildschirm am Gelenk seines Handlungsarms sah, blieb in entsprechender Entfernung, um ihm nicht versehentlich auf den Schwanz zu treten.
    „Eine Art Lagerhalle", stellte Gucky fest, als er das Innere des Gebäudes betrat. „Ich frage mich nur, wozu diese alptraumhaft häßlichen Maschinen gut sein sollen." Er schaltete seinen Helmscheinwerfer ein, um besser sehen zu können. Für einen unbefangenen Beobachter hätte es aussehen müssen, als entstehe der Lichtstrahl mitten in der Luft.
    „Und diese Farben!" rief der Mausbiber entsetzt aus. „Lange kann man nicht hinschauen, sonst wird man glatt verrückt."
    „Du hast dich schon zu sehr an den terranischen Geschmack angeglichen, Kleiner", sagte Icho Tolot neben ihm. „Ich finde die Farbkombinationen ganz reizvoll." Gucky hatte keine Lust, dem Haluter zu erklären, daß er absichtlich etwas übertrieben hatte.
    Aber abgesehen davon, fand er die Form- und Farbgebung der Maschinen tatsächlich abscheulich.
    Es waren klobige Dinger, drei Meter hoch, fünf bis sechs breit und ebenso tief. Sie hatten überall Auswüchse, tropfenförmige Verstrebungen, eingebeulte Konsolen und aus dem Winkel geratene Sockel - und das alles bestand aus einem glatten, porenlosen Material, das stark an Kunststoff erinnerte. Manche der Verschalungen waren durchsichtig und zeigten das Innenleben der Maschinen.
    Als Gucky einen Blick in das Innere warf, erlebte er seine erste Überraschung.
    „Schau dir das einmal an, Tolotos!" rief er verblüfft. „So häßlich und unförmig diese Geräte außen sind - ihr Innenleben ist komplizierter als das eines jenen terranischen Computers."
    Unter der durchsichtigen Verschalung war eine verwirrende Fülle kleiner, kleinster und winziger Elemente zu sehen, von denen manche schon dem Mikrobereich angehörten und deren Zusammenbau auch einen Siganesen vor einige Probleme gestellt hätte.
    „In welch krassem Gegensatz dazu stehen die plumpen, unhandlichen Bedienungsinstrumente", sagte Gucky nach einer Weile. „Ich sehe nur eine Erklärung für diesen Anachronismus.
    Nämlich die, daß die Laren diese Geräte für die Bewohner dieser Welt gebaut haben. Welches Talent diese Wesen auch immer haben, sie können solche Maschinen zwar nicht bauen, sie aber bedienen, wenn die Formen des Instrumentariums nur ihren Bedürfnissen angepaßt ist."
    „Ist es richtig, wenn ich sage, daß du damit den Nagel auf den Kopf getroffen haben könntest?" fragte Icho Tolot.
    „Wenn du mir recht geben willst - ja." Gucky wandte sich dem Ausgang zu. „Sehen wir uns weiter um. Wer weiß, welche Überraschungen unser noch harren."
    Er erlebte eine solche Überraschung schon wenige Minuten später, als er zusammen mit Icho Tolot die Straße
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