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0708 - Zwischenspiel auf Saturn

Titel: 0708 - Zwischenspiel auf Saturn
Autoren: Unbekannt
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können mir nichts anhaben, denn Sie wollen mich lebendig. Ich kenne die Anordnung."
    „Sie irren abermals, denn der Befehl wurde aufgehoben. Man wollte nur die drei Überschweren und Kalteen Marquanteur lebendig. Sie, Ferron Kalter, sind zur Jagd freigegeben. Aber ich habe trotzdem nicht die Absicht, Sie zu töten. Ich bringe sie lebendig zum Saturn zurück. Geben Sie also auf, Sie können damit nur Ihr Leben retten."
    „Und wer garantiert mir, daß Sie mich nicht einfach umlegen, sobald ich aus dem Schiff komme? Sie vielleicht? Ich glaube Ihnen kein Wort, Sergeant."
    Für einige Minuten sprachen sie nichts. Jeder war mit seinen eigenen Gedanken und Problemen beschäftigt. Sergeant Farrandor wußte genau, daß er nicht an Ferron Kalter herankommen konnte, denn auch wenn es ihm gelingen würde, ein Loch in die Hülle der Jacht zu schweißen, so würde sein Gegner das Feuer aus einer günstigeren Position heraus erwidern können. Natürlich hätte er Verbindung mit der Polizei aufnehmen können, aber er wollte den Triumph für sich alleine haben. Und Ferron Kalter, der die Gedanken des anderen erraten konnte, wußte nur zu genau, daß er nicht ewig untätig herumsitzen konnte. Der Druckanzug war primitiv. Die winzige Schleuse zur Nahrungsaufnahme und Abfallbeseitigung funktionierte nicht mehr einwandfrei.
    „Sie lieben die Jagd, Sergeant?" fragte er in die Stille hinein.
    Farrandor erwiderte: Nicht mehr und nicht weniger als jeder andere. Warum fragen Sie?"
    „Ich mache Ihnen einen Vorschlag: landen Sie mit dem Gleiter vor mir, damit ich Sie sehen kann, dann verlassen Sie ihn, nur mit Ihrem Strahler bewaffnet. Ich werde dann ebenfalls mit einem Strahler herauskomme. Unsere Chancen sind dann gleich. Ein Duell, wenn Sie so wollen..."
    „Nein, Ferron Kalter! Sie sind mein Gefangener. Glauben Sie, mir Bedingungen stellen zu können? Sie verlassen jetzt das Schiff, und zwar ohne Ihre Waffe!"
    „Na schön, dann richten Sie sich auf eine lange Wartezeit ein.
    Ich schalte jetzt ab, denn ich möchte schlafen. Bis später, Sergeant."
    Er schaltete den Sender ab, blieb aber auf Empfang. In der Wohnkabine legte er sich auf eins der Betten und lauschte den vergeblichen Befehlen des Sergeanten, sich endlich zu ergeben.
    Fieberhaft versuchte er einen Plan zu entwickeln, wie er den Polizisten hereinlegen konnte, aber sein Gehirn war wie ausgelaugt. Die Enttäuschung war zu groß gewesen, nachdem er sich schon in Freiheit gewähnt hatte.
    Trotzdem wollte er nicht aufgeben. Er schrak zusammen, als das Knacken im Telekom ihm verriet, daß auch Farrandor sein Gerät ausgeschaltet hatte. Sollte er seine Bekehrungsversuche aufgegeben haben? Nein, das schien undenkbar. Vielleicht mußte auch er überlegen...?
    Und so war es auch. Farrandor überlegte, und dann kam ihm der rettende Gedanke. Einen Ferron Kalter konnte man nur bluffen, und wenn es möglich war, gleich mit einem doppelten Bluff.
    Der Sergeant machte sich sofort an die Arbeit.
    Ferron war inzwischen eingeschlafen, aber er würde sofort wieder aufwachen, wenn Farrandor sich meldete. Damit, daß er versuchen würde, die Luke aufzubrechen, war kaum zu rechnen.
    Aber wenn er es doch tat, würde die Vibration groß genug sein, Ferron zu wecken.
    Vier Stunden mochten vergangen sein, als Farrandor sich meldete: „He, Kalter! Schalten Sie auf Senden! Ich habe keine Lust, die letzte Unterhaltung einseitig zu führen. Ich habe Ihnen eine Neuigkeit mitzuteilen."
    Ferron war sofort wach. Er befolgte die Anweisung.
    „Und die wäre?"
    „Neugierig, was?" Der Sergeant lachte. „Kann ich mir denken.
    Also, passen Sie auf! Ich nehme Ihren Vorschlag an: Ein Duell!
    Wenn Sie in den Kontrollraum gehen, müßten Sie meinen Gleiter eigentlich sehen können."
    „Woher wissen Sie, daß ich nicht im Kontrollraum bin?"
    „Weil Sie mich dann bereits bemerkt hätten. Ich kann von meinem Standort aus fast durch die Sichtluke blicken, Sie aber nicht entdecken. Also, was ist?"
    Ferron war aufgestanden und in den Kontrollraum gegangen.
    Der Gleiter stand in fünfzig Meter Entfernung auf einer Felsplatte, gut zu erkennen und nicht getarnt.
    „Gut, dann kommen Sie heraus, damit ich Sie sehen kann.
    Oder glauben Sie, ich falle auf einen Trick herein und verlasse das Schiff, damit Sie mich von hinten abschießen können? Wer garantiert mir übrigens, daß Sie allein sind?"
    Die Luke im Gleiter öffnete sich. Der Sergeant kam heraus und stand dann auf der Felsplatte, den Strahler in der herabhängenden
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