Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0707 - Geheimbund Dunkler Gral

0707 - Geheimbund Dunkler Gral

Titel: 0707 - Geheimbund Dunkler Gral
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
saßen.
    Geisterhaft fahl strichen die beiden Scheinwerferkegel vor uns her.
    Sie öffneten in der Dunkelheit einen Tunnel, sie fächerten, sie glitten über den trockenen Weg oder machten aus den rechts und links stehenden Büschen eine geisterhafte Szenerie, wobei das Gras aussah, als wäre es angestrichen worden.
    Der leichte Abendwind verfing sich in den Kronen der Bäume und bewegte die Blätter, so dass sie raschelnd gegeneinander fuhren.
    Unter den Reifen knirschte der Bodenbelag. Kleine Steine, Kies und harter Lehm bildeten den Grund. Das änderte sich, als wir die Straße erreichten, die nach St. Produce führte, und das Hinweisschild war selbst in der Dunkelheit nicht zu übersehen.
    Ich war sehr still geworden und hing meinen Gedanken nach. Ich kam mit diesem Fall noch immer nicht zurecht. Längst hatte ich gespürt, dass sich hier etwas zusammenbraute. Nicht allein vom Wetter her, auch der Fall bereitete mir Sorgen. Meiner Ansicht nach schien er sich dem Finale zu nähern, und hoffentlich überstanden wir es, wobei ich meinen Vater mit einbezog.
    St. Produce lag vor uns. Der Ort war eingepackt in die Dunkelheit und die Stille.
    Da rührte sich nichts, die Häuser sahen aus, als würden sie sich in der Nacht ducken.
    Das aus den Fenstern fallende Licht verteilte sich wie helle Flecken an verschiedenen Teilen des Ortes. Die Laternen an der breiteren Hauptstraße gaben einen müden Schein ab, der noch vor dem Erreichen des Bodens versickerte.
    Selbst für einen kleinen Ort wie diesen war es ungewöhnlich, dass sich um diese Zeit – schließlich noch vor Mitternacht – niemand auf der Straße blicken ließ. Selbst die Gehsteige wirkten wie leer geputzt. Eine kleine Kirche schaute mit ihrem Turm über die meisten Hausdächer hinweg, und vor einem Brunnen stand eine Laterne, die ihr Licht gegen die alten Fassaden der Häuser streute.
    Suko hatte sich mit ähnlichen Gedanken beschäftigt wie ich. »Mir kommt es vor, als würden die Leute hier etwas erwarten.«
    »Dann müssten sie Bescheid wissen.«
    »Möglich.«
    »Gibt es hier nicht ein kleines Hotel?«
    »Ja, dein Vater hat dort gewohnt.«
    »Lass es uns suchen.«
    »Und wen willst du fragen?«
    Ich stieg wortlos aus, weil ich nicht weit entfernt eine Informationstafel gesehen hatte. Sie wurde von zwei Bänken flankiert. Eine Bushaltestelle befand sich auch noch dort.
    Auf der Tafel stand, was alles wichtig war. Unter anderem las ich auch den Namen des Hotels, der auf den Schinken hinwies, für den die Ardennen berühmt waren.
    Ich ging zurück zu Suko.
    »Hast du es gefunden?«
    »Ja, wir müssen noch weiter geradeaus.«
    »Dann mal los.«
    Ich startete. Der Leihwagen rollte an. Ich spürte auch Sukos Unruhe, die er nicht verbergen konnte. Er schaute immer wieder aus dem Fenster, ich wusste auch, was er suchte und sagte: »Ich glaube nicht, dass du unsere Freunde findest.«
    »Das befürchte ich allmählich auch.«
    Dafür fanden wir das Hotel. Es machte seinem Namen wirklich alle Ehre, denn über der vorgebauten gläsernen Eingangstür hing ein übergroßer Schinken an der Wand.
    Errichtet worden war es aus Holz und Glas, sah dabei aus wie ein modernes Fachwerk. Die Zimmer verteilten sich auf zwei Etagen, während wir unten durch große Fenster in ein rustikal eingerichtetes Restaurant schauen konnten.
    Nur wenige Tische waren besetzt. Paare saßen dort, auch eine Gruppe älterer Frauen.
    Nur unsere vier »Freunde« sahen wir nicht. Auf dem kleinen Parkplatz stand auch nicht der Wagen.
    Die Straße führte weiter auf die Berge zu. Davor lagen die großen Futterplätze der Ardennenschweine in tiefer Dunkelheit.
    »Hat es Sinn, dort zu fragen?«
    »Nach wem?«
    Ich hob die Schultern. »Nach meinem Vater, zum Beispiel.«
    »Nein, nicht nach ihm. Wichtig wäre es, den Weg zum Felsendom zu kennen.«
    »Okay, geh hinein.«
    Suko drückte die Glastür auf. Ich sah, wie er auf die kleine Rezeptionstheke zuging und blieb beim Wagen stehen, um auf ihn zu warten. Es war sehr still geworden, auch aus dem Restaurant hörte ich keine Stimmen. Dafür vernahm ich etwas anderes.
    Stimmen durchbrachen die Dunkelheit. Wegen der Ruhe waren sie auch so deutlich zu hören, obwohl sich die Sprecher noch relativ weit entfernt befanden. Die Echos hallten über die Wiesen, auf denen die Schweine weideten, und es dauerte nicht lange, da sah ich die vier Gestalten durch die Nacht eilen.
    An ihren Bewegungen, an der schwingenden Kleidung, an dem Drang, voranzukommen, war für mich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher