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0705 - Schrei nach dem Satan

0705 - Schrei nach dem Satan

Titel: 0705 - Schrei nach dem Satan
Autoren: Jason Dark
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beeinträchtigte.
    Obstbäume verteilten sich auf der Wiese. Sie dachte daran, dass sie so gern Kirschen aß und in diesem Jahr fast vollständig darauf hatte verzichten müssen. Der Frost im Frühjahr hatte viel zerstört.
    In der Ferne waren die Berge zu sehen. Da die Sonne, schräg stand und auch ihre Farbe gewechselt hatte, glühten die Umrisse im Licht der Sonne.
    Es war Balsam für das Auge. Wer Landschaft liebte, der musste einfach begeistert sein. Auch Beth gehörte dazu, aber sie konzentrierte sich ausschließlich auf die Wiese mit den Obstbäumen, und dabei interessierte sie sich besonders für die Schatten.
    Beth empfand dies als seltsam und ungewöhnlich. Normalerweise hatte sie immer darüber hinweggesehen, diesmal jedoch nicht. Sie konnte sich auf nichts anderes konzentrieren, als ausschließlich darauf, und sie hatte das Gefühl, als gäbe es zwischen ihr und den Schatten eine Verbindung.
    Immer wenn der leichte Wind durch das Geäst der Bäume strich und die Blätter berührte, dann zitterten die Schatten ebenfalls. Sie wurden zu vibrierenden Gestalten, die über die Wiese hinweghuschen wollten, aber dennoch gefangen waren, weil die Bäume ihre Standorte nicht veränderten.
    Beth merkte, dass sie heftiger atmete. Ihr Atem fuhr gegen die Fensterscheibe und ließ dort einen blassen Fleck zurück. Plötzlich war sie erregt oder aufgeregt. Sie hatte das Gefühl, als hätte sich die Umgebung verändert.
    Alles war so fremd…
    Sie legte ihre Handfläche gegen das Gesicht. Kalter Schweiß bedeckte die Haut. Sie wischte ihn nach unten, putzte die Handfläche ab und drehte ihren Körper zuerst nach links, dann nach rechts, um einen besseren Sichtwinkel zu haben.
    Da war nichts – oder?
    Im Hals saß ein Kloß. Er breitete sich aus, er wollte ihr die Luft rauben, und sie sagte sich selbst, dass alles okay war, sogar Carter Eastland hatte gerettet werden können, und trotzdem kam sie nicht mehr zurecht. Etwas Fremdes war in den Ort geschlichen wie ein geheimnisvoller Dieb. Es hatte sich ausgebreitet, es war da, es…
    Sie trat zurück.
    Die Kehle war trocken geworden.
    Auf einmal hatte Beth das Gefühl, nicht mehr allein im Zimmer zu sein: Scharf machte sie auf dem Absatz kehrt, schaute ins Leere.
    Nichts war zu sehen.
    Sie schloss die Augen, hörte sich lachen und schimpfte sich mit leiser Stimme aus. Es war einfach verrückt, sich weiterhin darüber Gedanken zu machen. Sie bildete sich etwas ein, diese Schatten gehörten einfach zum Garten, weil die Sonne gewandert war und eine andere Position eingenommen hatte.
    Das war alles Unsinn.
    Sie trat an den Kühlschrank, öffnete ihn: Ein Kälteschauer streifte ihren Arm, als sie die Flasche mit dem Mineralwasser hervorholte.
    Beth schloss die Tür, hielt die noch geschlossene Flasche in der rechten Hand und drehte sich um.
    Das Glas stand noch neben dem Sessel. Sie wollte nicht aus der Flasche trinken, sondern einschenken und…
    Starr blieb sie stehen, umkrampfte die Außenwand der Flasche wie einen lebensrettenden Anker. Ihre Augen weiteten sich, sie nahmen einen glasigen Ausdruck an, gleichzeitig schoss die Panik wie ein Hitzestrom in ihr hoch.
    Am Fenster war jemand.
    Ein Schatten?
    Ja und nein. Von außen glitt etwas über die Scheibe hinweg, das sie sehr deutlich identifizieren konnte.
    Es war eine Hand, die ihren Weg diagonal über die Scheibe fand.
    Beth starrte auf den Handschuh und schrak zusammen, als sie den dumpfen Laut hörte, mit dem die Flasche zu Boden fiel. Dann schrie sie!
    Kurz, laut und schrill. Sekunden später rammte ihre Großmutter die Tür auf…
    ***
    Sechs Tote!
    Und ich hatte die Leichen in der Grube gefunden. Menschen, deren Gesichter durch die magische Pest gezeichnet worden waren, die aber nicht mehr gebraucht wurden und deshalb vernichtet worden waren. Nicht von mir oder einem anderen meiner Freunde, sondern von einem Unbekannten, der im Hintergrund lauerte und grausam Regie führte, der es auch geschafft hatte, die magische Pest zu bringen.
    Mich fröstelte, als ich daran dachte, und auf meinem Rücken schien eine Eisschicht zu liegen.
    Wer tat so etwas?
    Ich hatte mit Suko und Father Ignatius darüber gesprochen, aber auch keine Antwort auf die Frage erhalten. Wir waren nur übereingekommen, dass wir den Fund zunächst für uns behalten wollten, um im Ort keine Panik auszulösen.
    Nur eine wusste darüber. Bescheid. Es war Greta Morgan. Father Ignatius hatte mit ihr telefoniert und sie eingeweiht. Bei ihr war das Geheimnis in
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